UEFA Europa League

Ungeschlagen und selbstbewusst



Der kroatische Vertreter HNK Rijeka ist in der Liga und in der UEFA Europa League bis dato noch ohne Niederlage und hat seine Stärken vor allem in der Offensive.

Eindringlich wurden die Spieler des VfB vor dem Play-off-Hinspiel zum Erreichen der UEFA Europa League Gruppenphase vor dem Gegner gewarnt. Vor allem ein Spieler von HNK Rijeka stand in der Liste der besonders gefährlichen Akteure ganz oben: Leon Benko, Stürmer im Dienste des kroatischen Erstligisten und seit geraumer Zeit in blendender Verfassung. 18 Saisontore in der vergangenen Spielzeit – diese Marke verhalf dem 29-Jährigen zum Titel des besten Torjägers der 1. HNL – und sechs Treffer in sieben Liga-Spielen sowie vier Erfolgserlebnisse in der bisherigen Europa League Saison stehen für den kroatischen Nationalspieler zu Buche. Kein Wunder also, dass die VfB Defensive auf der Hut sein sollte beim Gastspiel an der Adria am vergangenen Donnerstag.

Doch allen Warnungen zum Trotz gelang dem Spieler, der sich einst beim 1. FC Nürnberg versuchte und 2007 mit dem Club gegen den VfB den DFB-Pokal gewann, das Tor zur 1:0-Führung in der 74. Spielminute. Immer wieder ließ der schnelle und technisch versierte Angreifer auch zuvor sein Können aufblitzen und stellte zusammen mit seinen Kollegen in der Offensive die Hintermannschaft des VfB des Öfteren vor Schwierigkeiten. Auch beim 2:0 für Rijeka durch den Mittelfeldspieler Zoran Kvržić spielte Leon Benko eine entscheidende Rolle, indem er die Vorlage lieferte und somit dem VfB vor dem Rückspiel eine schwierige Ausgangslage bereitete. Dank des Anschlusstreffers von Vedad Ibisevic kurz vor dem Schlusspfiff hat der VfB jedoch noch alle Möglichkeiten, die Gruppenphase zu erreichen. Dafür bedarf es im Rückspiel in der Mercedes-Benz Arena aber einer klaren Leistungssteigerung.

Es wird in jedem Fall eine schwierige Aufgabe, dieses kroatische Team zu bezwingen. Bisher ist das in der aktuellen Spielzeit noch keiner Mannschaft gelungen. Nach sieben Spieltagen liegt Rijeka mit vier Siegen und drei Unentschieden ungeschlagen auf dem dritten Tabellenplatz, zwei Zähler hinter Dinamo Zagreb und einen hinter Hajduk Split. Am vergangenen Sonntag gewannen Leon Benko und Co. auswärts bei Hrvatski Dragovoljac Zagreb mit 2:0. Die Tore erzielten Nikola Pokrivač und Goran Mujanović. In der Europa League setzte sich die Elf von Trainer Matjaz Kek, der erst im Februar 2013 als Trainer in Rijeka übernahm, in der ersten Qualifikationsrunde gegen chancenlose Waliser aus Prestatyn Town (5:0; 3:0) durch, ehe man in der zweiten Runde den slowakischen Vertreter MŠK Žilina (2:1; 1:1) ausschaltete.

Krönender Abschluss der Karriere von Fredi Bobic

Der Stürmer Danijel Cesarec fehlt derweil nach einem Bänderriss im Sprunggelenk noch. In den bisherigen fünf Europapokalspielen schenkte der Trainer fast all seinen Spielern mindestens in einer Partie das Vertrauen. So kamen von 27 bei der UEFA gemeldeten Profis bis auf den Torhüter Dino Raspor alle Akteure zum Einsatz. Dennoch hat natürlich auch HNK seine Schlüsselspieler und absoluten Leistungsträger. Im Sturm ist es Leon Benko, der gesucht wird, die Bälle hält, verteilt und oft auch selbst den Abschluss sucht. Im offensiven Mittelfeld schwingt der 26-jährige Anas Sharbini den Taktstock. Nach einem Jahr in Saudi-Arabien kehrte der Regisseur in dieser Saison zu seinem Heimatverein zurück und übernahm direkt die Rolle des Chef-Antreibers. Hinter dem Spielmacher sorgt der defensive Mittelfeldspieler Mate Males für Ordnung.

Nicht erst seit dem überraschenden 2:1-Sieg gegen den VfB kennt die Euphorie in der drittgrößten kroatischen Stadt keine Grenzen mehr. Ein Grund für das wiedererstarkte Rijeka, das 2005 und 2006 den kroatischen Pokal gewann, ist der neue Clubbesitzer Gabriele Volpi. Dem italienischen Öl-Millionär gehören seit eineinhalb Jahren 70 Prozent des Vereins, die übrigen 30 hält die Stadt. Neben Investitionen in die Mannschaft plant Gabriele Volpi das Stadion zu erneuern und auf 15.000 Plätze auszubauen. Im Zuge seines Engagements sollen aber vor allem wieder sportliche Erfolge errungen werden, schließlich haben die Fans den bislang letzten Pokalsieg noch bestens in Erinnerung und sehnen sich nach vergleichbaren Erlebnissen. Auch Fredi Bobic kann sich an diesen Triumph im Jahr 2006 noch bestens entsinnen, schließlich war Rijeka die letzte Station des VfB Sportvorstands und der Pokalsieg der krönende Abschluss seiner Karriere. Gegen ein Weiterkommen seines Ex-Vereins wird Fredi Bobic heute jedoch einiges einzuwenden haben.

Quelle: vfb.de


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