Bundesliga

Die perfekte Woche



Drei Heimsiege innerhalb von acht Tagen sind eine Seltenheit, steigern die Stimmung, und könnten für manche ein gutes Omen darstellen.

Die deutsche Pop-Rock-Band "Juli" hätte sich am Sonntagabend wohl über das Interview von Christian Gentner gefreut. Den Musikern, denen spätestens mit "Die perfekte Welle" im Juni 2004 der Durchbruch gelang, wären bestimmt schon Textzeilen im Kopf herumgegeistert, wenn sie die Aussagen des Vizekapitäns auf vfbtv gehört hätten.

"Das war enorm wichtig, an dieser Woche gibt es nichts auszusetzen. Das war die perfekte Woche", sagte der Torschütze zum 1:0 beim dritten Sieg in acht Tagen. In der Bundesliga seien mit zwei Erfolgen gegen Mönchengladbach und gegen den SC Freiburg "die letzten Zweifel nach unten erstickt" worden, der "Höhepunkt" der vergangenen Woche sei allerdings der Halbfinalsieg im DFB-Pokal gegen die Breisgauer gewesen.

In der Fußballsprache werden Superlative zwar durchaus inflationär verwendet, aber der Begriff "perfekt" fasst die vergangenen acht Tage des VfB sicherlich am treffendsten zusammen. Folglich sprach auch der Trainer Bruno Labbadia von einer "perfekten Woche".

"Reiten auf der Erfolgswelle"

Doch damit nicht genug: auch die Presse stieg in den Tenor ein. So überschrieb die "Stuttgarter Zeitung" ihren Bericht zum Liga-Spiel gegen den SC Freiburg mit "Ende einer perfekten Woche", und das Schwesternblatt "Stuttgarter Nachrichten" ("Der VfB reitet weiter auf der Erfolgswelle") spannte – sicherlich unbeabsichtigt, aber für diesen Artikel passend – den Bogen zum Liedtext der Musikgruppe "Juli", genauso wie die "Esslinger Zeitung", die einen "Sieg auf der Final-Welle" sah.

Es herrscht Zufriedenheit rund um Bad Cannstatt, weshalb die Spieler verdientermaßen Bonusurlaub erhielten und erst am Mittwoch auf das Trainingsgelände zurückkehren müssen. "Das tut gut", sagt Vedad Ibisevic. "Wir werden die freien Tage genießen." Danach richte sich der Fokus voll auf die Partie in Augsburg am kommenden Samstag, auch wenn "Berlin der Höhepunkt wird".

Die bislang letzte Dreifachsiegesserie liegt lange zurück

Schließlich "wollen wir in der Liga noch Plätze gut machen", wie Christian Gentner sagt: "Und so gehen wir in Augsburg auch ran." Das bedeutet zum einen mit großem Engagement, zum anderen aber auch wieder kompakt. Denn die "besseren Abstände" zwischen den Mannschafsteilen sorgen laut Cristian Molinaro neben der Fitness für den aktuellen Erfolg – so wie die Unterstützung der Fans. "Eine solche Atmosphäre wie in der vergangenen Woche habe ich in meiner Zeit hier noch nicht erlebt", sagt der VfB Außenverteidiger.

Weitere Faktoren sind die "Ballsicherheit" und die "guten Kombinationen", ergänzt Christian Gentner. Mit diesen Zutaten sind dann auch solche kleinen Erfolgsserien wie die jüngsten möglich. Und dass die Fans die drei Erfolge in der Mercedes-Benz Arena sahen, ist überdies besonders. Immerhin stiegen die bisher letzten drei Heimspiele hintereinander vor fast zweieinhalb Jahren – als Bruno Labbadia sein Amt antrat.

Die bislang letzte Dreifachsiegesserie in direkt aufeinanderfolgenden Heimspielen liegt derweil noch länger zurück. In der Saison 96/97 gewann der VfB 4:1 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Köln, 4:0 gegen Schalke und 2:1 gegen Bremen. Das wiederum könnten abergläubische Anhänger des VfB als perfektes Omen ansehen, denn in jener Spielzeit gewann der Klub mit dem roten Brustring den DFB-Pokal.



Quelle: vfb.de


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