Einzelkritik zum Spiel des VfB gegen Mainz

Badstuber verzückt die VfB-Fans

Der VfB Stuttgart holt den ersten Dreier in dieser Saison. Vor allem die Neuzugänge erweisen sich als Volltreffer. Wir haben die Leistungen der Spieler in unserer Einzekritik.

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Holger Badstuber (Mitte) freut sich über seinen Treffer.

Simon Terodde machte es mit seinem verschossenen Elfmeter spannend – am Ende konnte der VfB Stuttgart gegen Mainz 05 aber jubeln. Weil Neuzugang Holger Badstuber es besser machte und zum umjubelten Siegtreffer traf. Nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg hat der VfB nach seiner Rückkehr in die Bundesliga die ersten wichtigen Punkte auf der Habenseite.

Vor 53 150 Zuschauern in der nicht ausverkauften Mercedes-Benz Arena setzte VfB-Trainer Hannes Wolf auf eine Dreierkette und beorderte erstmals die beiden ehemaligen Nationalspieler Dennis Aogo und Badstuber in der Startelf. Auch Aogo zeigte als Linksverteidiger eine überzeugende Vorstellung und bereitete Badstubers Tor mit einem Eckball vor.
VfB-Spieler in der Einzelkritik

In Badstuber, Timo Baumgartl, Marcin Kaminski und Benjamin Pavard standen alle gelernten Innenverteidiger im VfB-Kader auf dem Platz. Wie von Wolf angekündigt, spielten die Gastgeber aber trotzdem nicht abwartend, sondern übernahmen rasch die Initiative.

Dabei war auffällig, wie selbstverständlich die beiden jungen VfB-Profis Chadrac Akolo und Orel Mangala auftraten. Sie stibitzten den Mainzern eins ums andere Mal den Ball. Defensiv übernahm Badstuber ohne Schwierigkeiten die Rolle als Organisator.

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Ron-Robert Zieler (Note2): Hatte alles im Griff und deutete mit einer starken Parade nach einem Kopfball von Stefan Bell (29.) an, dass er zu den überdurchschnittlichen Torhütern der Bundesliga zählt – auch, weil er in der Nachspielzeit den Sieg festhielt. Versäumte es aber, das Spiel gelegentlich schnell zu machen.

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Dennis Aogo (2): Der Linksverteidiger als Linksaußen – konnte das gut gehen? Aogo sorgte nach vorne für ordentlich Schwung und vergab per Volleyschuss die erste dicke Chance der Stuttgarter (33). Da er auch nach hinten gut absicherte, lief für die Mainzer kaum etwas über seine Seite. Ein gelungenes Debüt des ehemaligen Nationalspielers.

Marcin Kaminski (3): Der Pole hatte es etwas überraschend in die Startelf geschafft – weil Hannes Wolf gegen die 05er auf eine Dreierkette setzte. Sein bisweilen plumpes Zweikampfverhalten verursacht in der Bundesliga mehr Gefahr fürs eigene Tor. Gegen Mainz ging zum Glück alles gut.

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Holger Badstuber(2): Ging in jeden Zweikampf, als sei es sein letzter –und damit für sich und seine lädierten Gelenke auch ein hohes Risiko ein. Den Zuschauern stockte der Atem, als sich der Innenverteidiger nach einem Zweikampf in der 18. Minute am Boden krümmte und ans Knie fasste. Badstuber konnte aber weitermachen – zum Glück für sich und seine Mannschaftskollegen. Sein Kopfballkracher (57.) zur Führung setzte seinem Auftritt die Krone auf. Insgesamt einer der Besten im VfB-Trikot.

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Timo Baumgartl (3): Verhalf der Innenverteidigung nach seiner Gehirnerschütterung zu mehr Halt, speziell bei hohen Bällen immer auf Höhe des Geschehens. Im Zusammenspiel mit der neu aufgestellten Abwehrlinie haperte es aber noch. Hatte Glück, dass sein völlig missratener Rückpass nach 53 Minuten nicht bestraft wurde.

Benjamin Pavard (3): Wie sein Pendant Aogo auf Links agierte auch Benjamin Pavard als vorgezogener Außenverteidiger. Sein Spiel schwankte zwischen elegant, umständlich und riskant.

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Christian Gentner (3) Der Kapitän musste weite Wege gehen, weil im offensiven Mittelfeld des VfB große Lücken klafften. Zudem rückten die Defensivkollegen zu langsam nach – dadurch wurden viel zu wenige Konter gefahren. Dem emsigen Gentner fehlte es also zu oft an der Unterstützung.

Orel Mangala (3) Der 19-Jährige ist mit einer feinen Technik und mit einem guten Auge ausgestattet - und macht damit für die Zukunft Hoffnung. Im Hier und Jetzt ist Mangala aber noch nicht der Lenker des VfB-Spiels. Und das, obwohl die Mainzer ihm oft viel Platz ließen.

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Chadrac Akolo (3) Mit seinem trockenen Antritt erinnert der Neuzugang vom FC Sion von der Körpersprache her an den jungen Cacau. Bei Akolo stimmen auch Einsatzwille und Zweikampfhärte – doch am tödlichen Pass, dem genauen Pass in die Spitze muss der Kongolese noch arbeiten.

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Josip Brekalo (4) Der linke Flügelmann des VfB war lange Zeit keine Bereicherung für das Offensivspiel der Stuttgarter. Eins-zu-Eins-Situationen ging Brekalo meist aus dem Weg, zudem trennte er sich häufig viel zu spät vom Ball und verschleppte damit das Tempo. Brekalo musste daher nach rund einer Stunde raus.

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Takuma Asano (62. für Brekalo/3) Der Jaguar kam mit mächtig Dampf von der Bank und entschied das interne Duelle mit Brekalo klar zu seinen Gunsten. Asano zeigte, dass er mit seiner Schnelligkeit ein Gewinn für jede Mannschaft ist; fürs Toreschießen scheint der Japaner aber nicht geboren.

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Simon Terodde (4) Willkommen in Liga eins, heißt es für den Mittelstürmer! Denn Terodde bekommt im Fußball-Oberhaus einfach viel weniger Zeit, um die Zuspiele zu verarbeiten. Holte in der 78. Minute im Zweikampf mit René Adler einen Elfmeter heraus – setzte diesen aber an den linken Pfosten. So sieht ein verkorkster Arbeitstag aus.

Matthias Zimmermann (83. für Aogo): Der Abräumer half mit, den Sieg über die Zeit zu retten.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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