Saison-Auftakt in Stuttgart

Die Stotter-Starts des VfB

Am Montagabend (20.15 Uhr) startet der VfB Stuttgart in die neue Runde – hoffentlich besser als in den Jahren zuvor. Verpatze Saisonstarts gehören nämlich zur Spezialität der Stuttgarter.


Kann doch nicht wahr sein: Der Saisonstart 2015/2016 war besonders schlimm – mit
dem 0:1 gegen Schalke als negativem Höhepunkt

Die Fans des VfB Stuttgart erinnern sich noch mit Grauen an die vergangene Spielzeit. Ihr Herzensclub startete mit sage und schreibe fünf Niederlagen in Folge in die Saison. Damit belegt der VfB in der Historie der schlimmsten Fehlstarts der Bundesliga-Geschichte einen beachtlichen achten Platz. „Unser Motor stottert noch ein wenig, wir werden ihn aber nicht austauschen“, sagte der Sportvorstand Robin Dutt. Das Ende ist bekannt und heißt zweite Liga – in die der VfB gegen den FC St. Pauli (20.15 Uhr/Sport 1) einen neuerlichen Stotterstart vermeiden will. Dabei ist der Absteiger Spezialist in dieser Disziplin, wie ein kurzer Rückblick zeigt:

Saison 2014/2015: Ein Punkt, 1:5 Tore nach drei Spieltagen. Nach einem 1:1 zum Auftakt bei Borussia Mönchengladbach klopfen sich alle Beteiligten auf die Schulter. Es folgt die übliche Heimpleite gegen den 1. FC Köln und ein – trotz des hinnehmbaren Ergebnisses von 0:2 – desaströser Auftritt bei Bayern München. „So wird es schwer in der Bundesliga“, klagt Trainer Armin Veh. Er sollte Recht behalten. Erst am letzten Spieltag rettet sich der VfB kurz vor Toreschluss durch einen 2:1-Sieg in Paderborn.

Saison 2013/2014: Null Punkte, 3:6 Tore. Mainz, Leverkusen, Augsburg – der VfB verliert dreimal knapp und zum Teil unglücklich. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagt Bruno Labbadia. Einen Tag später ist der Coach entlassen. Sein Nachfolger Thomas Schneider entfacht ein Strohfeuer und wird später von Huub Stevens abgelöst, der die Rettung am 33. Spieltag schafft.

Saison 2012/2013: Wenn die Saison schon so beginnt! Am ersten Spieltag verballert Vedad Ibisevic gegen den VfL Wolfsburg in der 88. Minute einen Elfmeter, in der Nachspielzeit treffen die Wölfe zum 1:0. Es folgen weitere Pleiten, erst der sechste Spieltag bringt den ersten Dreier (2:0 beim 1. FC Nürnberg). Immerhin endet die Saison einigermaßen versöhnlich auf Platz zwölf, was aber niemanden zufriedenstellt.

Saison 2010/2011: Null Punkte, 2:7 Tore. Die Roten verlieren zum Auftakt dreimal in Folge – ein Novum in der Geschichte des fünfmaligen deutschen Meisters. Damals konnte keiner ahnen, dass es noch schlimmer kommen sollte. Nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel muss Trainer Christian Gross seine Koffer packen. Unter Jens Keller soll alles besser werden. Tut es aber nicht. Auch er ist nach wenigen Spieltagen Geschichte, Bruno Labbadia übernimmt. Nach einer starken Rückrunde reicht es noch für Platz zwölf.

Saison 1974/1975: Als Neunter der Vorsaison geht der VfB optimistisch in die Saison. Nach zwei Niederlagen aus den ersten drei Spielen zeichnet sich der weitere Saisonverlauf bereits ab. Es folgt der erste Abstieg des VfB in der Bundesligageschichte. Und der Start im ersten Jahr zweite Liga? Ist furios, vier Siege in Folge. Am Ende landen die Roten aber auf einem enttäuschenden elften Platz.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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