Problem ist: Dieses schnelle Geld ist einmalig, wenn weg, dann weg und die Anteile sind unwiderruflich an Firmen/Privatinvestoren verkauft worden. Schau dir das Beispiel in Hamburg an, identische Geschichte. Teilweise ist die neue Satzung aus Stuttgart wortgleich mit der Hamburger Variante, man hat sich nicht mal die Mühe gemacht was großartig zu ändern. Bleiben wir in Hamburg: Kühne zahlt hier ein paar Euro, da ein bisschen und bekommt ein paar Prozente. Und diese weit unter Wert wohlgemerkt. Was passiert nun wenn die satzungsgemäß zulässigen 24,9% (auch in Stuttgart) aufgebraucht sind? Dann kommt dieser Geldfluss nicht mehr zustande, es sei denn Kühne "schenkt" das Geld, was er offenbar auch nicht tun will.

Daimler traue ich selbstverständlich zu, um ein vielfaches kompetenter als Kühne zu sein, zumindest was Diskretion und Mitentscheidung angeht, aber niemand kann garantieren, das die voll hinter dem Ganzen stehen. Wie schwer es fällt einen weiteren Investor zu finden, sieht man in Hamburg. Neben Kühne haben lediglich ein Einzeltyp aus der Landwirtschaft und ein (mittlerweile verstorbener) Weinhändler sich beteiligt und das auch nur mit Bruchteilen an Aktien.

Diesen Satz habe ich genauso vor drei Jahren geschrieben, nachdem man den HSV verkauft hat. Man ist sofort und unverzüglich unter massiven Druck erfolgreich und solide zu arbeiten. Gelingt das nicht auf Anhieb, dann droht man in eine Abwärtsspirale zu rutschen aus der man nur ungemein schwer wieder rauskommt, weil irgendwann der finanziellen Druck, gepaart mit dem Zeitdruck zu viel wird.

Immerhin ist der Schuldenstand in Stuttgart nicht so kritisch wie es bspw. in HH zur gleichen Zeit war, aber ich bin mir sicher, dass man sich mit dieser Entscheidung keinen Gefallen getan hat. Erst recht nicht auf Kosten der Mitgliederrechte.


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