Bundesliga

Gemeinsam immer weiter



Der VfB versäumt es, aus Augsburg Punkte mitzunehmen. Dennoch beweisen die Spieler die richtige Einstellung im Kampf um den Klassenverbleib.

Die 1:2-Niederlage des VfB beim FC Augsburg schmerzt. Besonders schmerzt sie, da sich die Spieler von Huub Stevens von dem Gegner, der seinerseits um einen Europapokalplatz kämpft, den Schneid nicht hat abkaufen lassen, ja sogar über weite Teile der Partie in der Offensive druckvoller agierte als der FC Augsburg und über die gesamten 90 Minuten nur wenige Großchancen des Gegners zuließ. „Eine gute Leistung“ attestierte der VfB Chefcoach daher seinen Spielern nach der Partie, er könne ihnen „keinen Vorwurf“ machen, sagte er unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Nur „Kleinigkeiten“ hätten das Spiel entschieden, sagte auch der FCA-Spieler Tobias Werner. Diese bestanden in dem simplen Fakt, dass die Gastgeber ihre sich bietenden Chancen konsequenter genutzt hatten. Trotz der Enttäuschung über die Niederlage haben die Jungs aus Cannstatt vieles gezeigt, das die Grundlage für einen erfolgreichen Kampf um den Klassenverbleib bilden kann. Eine Analyse.

Die Einstellung
Disziplin, Kampf, Leidenschaft. Diese Eigenschaften brachte jeder einzelne VfB Profi, wie bereits in den vergangenen Wochen, wieder auf den Platz. „Das Trainerteam hat uns richtig auf diese Partie eingestellt. Wir haben einen guten Kampf geliefert“, sagte Daniel Schwaab nach dem Spiel. In der Defensive machte sich dies wie folgt bemerkbar: Großchancen des Gegners waren Mangelware. „Beide Tore für uns sind auch etwas glücklich gefallen“, sagte zudem der Augsburger Tobias Werner. In der Offensive erspielte sich der VfB dagegen nach dem Ausgleich durch Daniel Ginczek in der 22. Minute noch einige gute Gelegenheiten für einen zweiten Treffer. Der Torschütze scheiterte in der 39. Minute an dem glänzend parierenden Augsburger Schlussmann Marwin Hitz. Ebenso hatten Georg Niedermeier (30. Minute) und Serey Dié (43.) noch vor dem Seitenwechsel gute Einschussmöglichkeiten. In die zweite Hälfte startete das VfB Team kämpferisch, näherte sich immer wieder gefährlich dem Augsburger Tor. Der Wille, dass es dieses Duell für sich entscheiden möchte, war deutlich zu spüren.

Die Stehaufmännchen-Mentalität
Die Partie begann denkbar schlecht für den VfB. Bereits nach sieben Minuten geriet die Mannschaft von Huub Stevens in Rückstand. „In der Anfangsphase waren wir zu passiv“, sagte Florian Klein. Doch wie die Jungs aus Cannstatt mit diesem Rückschlag umgingen, war vorbildlich. Sie ließen die Köpfe nicht hängen. Das Gegenteil war der Fall. Christian Gentner und Co. bestimmten das Spielgeschehen, glichen nur eine Viertelstunde nach Rückstand später aus. Diese Reaktion zeigt, dass die Mannschaft den Abstiegskampf annimmt, Rückschläge wegstecken kann und erst aufhört alles zu probieren, bis der Schlusspfiff ertönt. Das hat auch das Heimspiel eine Woche zuvor gegen den SV Werder Bremen gezeigt, als der VfB Siegtreffer erst in der Nachspielzeit gefallen ist. Auch gegen ein Spitzenteam wie Wolfsburg kämpfte sich die Mannschaft zwischenzeitlich zurück und gegen Frankfurt drehte sie einen Rückstand noch in einen Sieg. Nach dieser Niederlage in Augsburg werden die Spieler ebenfalls den Kopf nicht hängen lassen und sich nach der Regenerationseinheit an diesem Sonntag von Dienstag an mit Energie auf das Heimspiel gegen den SC Freiburg am nächsten Samstag vorbereiten.

Der Teamgeist
Dass den VfB Profis während der 90 Minuten Fehler unterlaufen sind, steht außer Frage. Doch derjenige Spieler, der einen solchen begeht, kann sich der Unterstützung seiner Teamkollegen sicher sein. Der VfB Cheftrainer Huub Stevens lebt den Mannschaftsgedanken seit jeher vor und fordert ihn von seinen Akteuren auch ein, und diese zeigen ihn auf dem Feld. So unterstützt beispielsweise ein Filip Kostic Adam Hlousek bei der Defensivarbeit, klärt brenzlige Situationen vor dem eigenen Tor, um nur kurz darauf wieder einen gefährlichen Angriff einzuleiten. Genauso funktioniert es umgekehrt. Weitere Beispiele ließen sich hier anführen. Diese Geschlossenheit ist die Basis für den Klassenverbleib.

Doch nicht nur auf dem Rasen ist dieser Teamgeist zu spüren. Etwa 3.000 VfB Fans haben ihr Team in Augsburg wieder einmal lautstark unterstützt. Sie gaben auf den Rängen den Ton an, stärkten ihrer Mannschaft den Rücken und honorierten deren Leistung nach dem Schlusspfiff mit aufmunterndem Applaus. Zudem machten sich circa 120 Mitarbeiter des VfB geschlossen nach Augsburg auf den Weg, um die Elf von Huub Stevens zu unterstützen. Der Verein bildet eine Einheit und geht das Unternehmen Klassenverbleib gemeinsam an.

Den Teamgeist lebte die Mannschaft derweil auch an diesem Sonntag. Nach der Einheit am Vormittag besuchten die VfB Profis noch ihre jüngsten Anhänger beim VfB Fritzle-Tag, der im GAZi Business Center stattfand.

Quelle: vfb.de


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