Bundesliga

Ein Sieg zum Nachdenken

Die VfB Profis setzen ihre Erfolgsserie fort. Doch trotz allen Jubels gilt es für sie weiterhin an sich zu arbeiten und konzentriert zu bleiben.



Das Spiel des VfB in Frankfurt war eines, das zum Nachdenken anregt. So wird sich so mancher VfB im Stadion oder vor dem Fernseher gefragt haben, wann sein Lieblingsteam zuletzt mit drei Siegen in Serie aus der Winterpause gestartet ist (Antwort: im Jahr 2010), wann es gar vier dreifache Punktgewinne in der Bundesliga hintereinander gab (Antwort: April/Mai 2011) und wann die Jungs aus Cannstatt eigentlich bei einem aktuellem Lauf von sieben Pflichtspielen ohne Niederlage in dieser Saison eigentlich zuletzt verloren haben (Antwort: am 29. November 2015 gegen Borussia Dortmund)? All diese Fakten werden das wohlige Hochgefühl über den neuerlichen Sieg bei den Hessen an diesem Samstag bei den Anhängern noch verstärken.

In Frankfurt bekamen die mehr als 3.600 mitgereisten VfB Fans, die die Spieler auf dem Feld erneut frenetisch unterstützen, auf ein Neues eine kompakte Mannschaftsleistung zu sehen. Im ersten Spielabschnitt sorgten Christian Gentner & Co. mit einem schnellen und zielgerichteten Umschaltspiel für Jubel beim 1:0 und auch in der Folge war es ein probates Mittel, um die gegnerische Defensive zu überwinden. Schließlich gelang es dem Team mit dem roten Brustring, in wichtigen Spielphasen ihre Chancen konsequent zu nutzen. Hier sei er zweite Treffer kurz vor dem Halbzeitpfiff sowie das zwischenzeitliche 3:1 in die Drangphase der Frankfurter hinein erwähnt.

Das Ziel bleibt der Klassenverbleib

Gerade dieses dritte Tor unterstreicht eine neue Qualität, derer sich die VfB Profis in den vergangenen Spielen bedienen. Sie lassen sich nach Rückschlägen nicht verrückt machen, sind überzeugt von ihrer Stärke und schlagen daraus Kapital. Eine weitere Qualität des Teams lässt sich an der Liste der Torschützen ablesen. Vier Tore, vier verschiedene Spieler. Diese Tatsache verdeutlicht auch, wie geschlossen die Spieler von Jürgen Kramny auf dem Platz agieren. „Jeder ist bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Georg Niedermeier am Samstagabend.

Doch bei aller Freude über die aktuelle Siegesserie regt die Begegnung auch in anderer Weise zum Nachdenken an. Zwar war die Partie spätestens nach Filip Kostics Elfmetertor zum 4:1 eine Viertelstunde vor Abpfiff entschieden, doch so deutlich wie dieser zwischenzeitliche Drei-Tore-Vorsprung Glauben machen könnte, war der Spielverlauf nicht. „Es war ein enges und furioses Spiel mit vielen Torraumszenen. Das müssen wir uns auch ankreiden lassen, dass wir die eine oder andere Chance zu viel zugelassen haben“, sagte Daniel Schwaab gegenüber VfB TV.

So hatte der VfB Glück, dass die Gastgeber nicht gleich mit ihrem ersten Angriff der Begegnung in Führung gingen, als Przemyslaw Tyton gegen Szabolcs Huszti reaktionsschnell parierte. Auch bei einer Standardsituation in der 35. Minute beim Stand von 1:0 hatte das Team mit dem roten Brustring Dusel, dass der Elfmeterpfiff des Schiedsrichters ausblieb, nachdem Christian Gentner bei einem verunglückten Klärungsversuch der Ball an die Hand sprang.

Der VfB Kapitän war es dann auch, der in der 55. Minute sein Team vor dem Ausgleich rettete, als er den Ball kurz vor der Linie klärte. Diese drei Situationen sind Beispiele dafür, dass es keinen Grund zu großen Jubelstürmen gibt. Auch in den nächsten Wochen zählt nur voller Einsatz und harte Arbeit, um sich schnellstmöglich den Klassenverbleib zu sichern.

Weiter "Vollgas" geben – auch im Pokal

„Wir freuen uns über diese drei Punkte sowie die aktuelle Serie. Doch der Kampf um den Klassenverbleib ist noch lange nicht beendet“, sagte Christian Gentner nach der Begegnung. Ähnlich sieht dies der Winter-Neuzugang Kevin Großkreutz, der einen Tag nach dem 4:2-Sieg zu Protokoll gab: „Die jüngsten Erfolge sind das Ergebnis harter Arbeit sowie eines tollen Teamgeistes. Wir dürfen uns aber kein bisschen ausruhen, sondern müssen weiterhin Vollgas geben. Es geht nach wie vor nur um den Klassenverbleib, von anderen Zielen sprechen wir nicht.“

Vollen Einsatz werden die Jungs aus Cannstatt bereits an diesem Dienstag wieder bringen müssen. Dann steigt das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund in der Mercedes-Benz Arena (Anstoß 20:30 Uhr, Jetzt noch Tickets sichern). Für Kevin Großkreutz ist dies eine Begegnung der besonderen Art. Der Außenbahnspieler, der seit Januar das Trikot mit dem roten Brustring trägt, ist in Dortmund geboren, hat mit der Borussia seine bisher größten Erfolge gefeiert. „Für mich ist es natürlich ein spezielles Gefühl gegen den BVB aufzulaufen. Ich brenne auf das Spiel. Wir werden alles raushauen, mit den Zuschauern im Rücken mutig auftreten und versuchen, die Überraschung zu schaffen.“

Quelle: vfb.de


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