Bundesliga

VfB kämpft gegen seine Torschusspanik

Ohne Tore kaum Punkte – oder gar keine. Der VfB Stuttgart kämpft mit seiner Ladehemmung. Die beste Therapie: Den Teufelskreis schnell durchbrechen – mit Toren und Siegen.


Kann das wahr sein? VfB-Stürmer Filip Kostic will endlich treffen.

Am liebsten würden sie ja gar nicht mehr reden über das Manko, das den VfB am Sonntag den Sieg gegen Schalke 04 gekostet hat. „Wir machen einen Fehler, wenn wir uns zu sehr damit aufhalten“, sagt Robin Dutt. Allerdings war das Problem der ausgelassenen Torchancen derart offensichtlich, dass man nur schwer darüber hinwegsehen kann. Zumal auch der Sportvorstand der Roten zugeben muss: „Es ist sehr ärgerlich, weil es nicht das erste mal war.“

Schon zum Saisonauftakt gegen den 1. FC Köln hatte der VfB Chancen, um zwei Spiele für sich zu entscheiden – die Gäste gewannen 3:1. Auch gegen den Hamburger SV (2:3) und Eintracht Frankfurt (1:4) nutzten die Roten ihre Möglichkeiten nicht konsequent genug, es folgte ein schwaches Spiel gegen Hertha BSC (1:2) und nun eben das Festival der vergebenen Chancen beim 0:1 gegen die Schalker. Die Folge: Ein historischer Fehlstart mit null Punkten nach fünf Spielen. Und die Frage aller Fragen: Warum treffen die Jungs in Weiß und Rot die Bude trotz bester Chancen nicht mehr? Eine Analyse:

Die Anforderungen: Beim VfB bekommen sie mittlerweile vermutlich Eiterpickel, wenn der Misserfolg mit dem neuen System in Zusammenhang gebracht wird. Martin Harnik, der in dieser Saison auch schon einige Chancen ausgelassen hat, deutete allerdings an: „Wir betreiben immer einen sehr hohen Aufwand, vielleicht fehlt dann im letzten Moment Kraft oder Konzentration.“ Die Stürmer ackern mit Erfolg für das Kreieren von Torchancen, müssen dann aber erst noch in Position laufen, um für den Abschluss an der richtigen Stelle zu stehen.

Das Selbstvertrauen: Die geister der Vergangenheit sind noch lange nicht aus den Köpfen verbannt – auch wenn es am Ende der vergangenen Saison gerade in der Offensive super lief. Kapitän Christian Gentner sagt zwar: „Wenn du nach vier Niederlagen so auftrittst wie wir gegen Schalke, dann fehlt keine Überzeugung.“ Vor Selbstvertrauen strotzen die VfB-Profis nach den neuerlichen Rückschlägen aber auch nicht.

Das Pech: bei fünf Niederlagen in Folge und zahlreichen vergebenen Chancen ist beileibe nicht nur Pech im Spiel – aber eben auch. „Banale Begriffe wie Glück und Pech dürfen eine Rolle spielen“, sagt Dutt in seiner Analyse des Spiels gegen die Knappen.

Die Qualität: Trainer Alexander Zorniger ist nicht verborgen geblieben, dass auch der Torabschluss mit Qualität zu tun hat. Martin Harnik hat seit jeher gute und weniger gute Phasen, Timo Werner sucht nach wie vor seine Rolle, Timo Baumgartl fehlt bei seinen Ausflügen nach vorn noch die Ruhe. Wenn Daniel Ginczek und Daniel Didavi nicht treffen, springen zu wenige in die Bresche.

Die Lösungsansätze: Am Montag joggte Philipp Laux neben Daniel Ginczek. Dass der VfB seit dieser Saison einen Teampsychologen an Bord hat, soll in dieser Situation kein Schaden sein. Zorniger setzt zudem auf bestimmte Trainingsformen: „Wir müssen die Jungs so viel wie möglich in Situationen bringen, in denen sie diese Torabschlüsse haben.“ Die noch bessere Variante: Gleich am Mittwoch (20 Uhr) in Hannover treffen – und der Diskussion ein Ende bereiten.

Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]