Bundesliga

Der Aufsteiger entzaubert den Deutschen Meister

Was für ein Auftritt des VfB Stuttgart in München. Mit 4:1 gewinnen die Schwaben in der Allianz Arena. Hier gibt es die Einzelkritik der VfB-Profis.

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Chadrac Akolo und seine Teamkollegen bejubeln das 3:1.

Was für ein Paukenschlag am letzten Spieltag! Durch einen 4:1 (2:1)-Sieg beim zuvor seit 36 Bundesligaheimspielen unbesiegten Deutschen Meister aus München hat der Aufsteiger nun sogar noch die Chance, sich für die Europa League zu qualifizieren. Daniel Ginczek (2), Anastasios Donis und Chadrac Akolo bescheren dem VfB im 100. Duell der beiden Clubs einen historischen Erfolg. Lesen Sie in unserer Einzelkritik, wie sich die Jungs mit dem roten Brustring geschlagen haben.

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Ron-Robert Zieler (Note 2): Der Torhüter hatte in der ersten halben Stunde gar nicht viel zu tun. Aber dann. Mit mehreren Paraden bewahrte er sein Team nach dem zwischenzeitlichen 1:1 vor einem Rückstand. Nach der Pause stand Ron-Robert Zieler gleich wieder im Fokus. Rettete auch großartig gegen Thiago. Wurde von Schiedsrichter Sascha Stegemann schon früh ermahnt, weil er ständig auf Zeit spielte.

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Holger Badstuber (2): Wurde von seinem langjährigen Club vor dem Abpfiff nachträglich mit Blumen verabschiedet. Auf dem Platz ließ er jedoch keine Nostalgie aufkommen. Der Innenverteidiger ging kompromisslos zu Werke. Zudem organisierte er die Defensive so, dass es für das Münchner Starensemble kaum ein Durchkommen gab.

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Timo Baumgartl (2): Sah sich mit Franck Ribéry seiner bisher größten Herausforderung als Rechtsverteidiger gegenüber. Beschränkte sich auf seine Kernaufgabe – und das war schwer genug. Hatte einige Male das Nachsehen, obwohl ihm Anastasios Donis und Christian Gentner auf der Seite halfen. Leistete sich eine Nachlässigkeit nach der Pause, spielte aber mit großem Einsatz.

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Benjamin Pavard (2): Man ist das ja schon gewohnt – der Franzose spielte gut. Auch wenn er im Abwehrzentrum nicht jede Aktion von Robert Lewandowski verhindern konnte. Klärte viele Münchner Flanken auch per Kopf. Behielt auch im Aufbauspiel kühlen Kopf und beendete die Saison als der VfB-Feldspieler, der alle Ligapartien von Anfang bis Ende mitwirkte.

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Emiliano Insua (2): Auch der Linksverteidiger war mit seiner Abwehrarbeit nahezu ausgelastet. Vorstöße hatten Seltenheitswert, was auch an der Dominanz der Bayern lag. Aber diese eine hatte es in sich: Zusammenspiel mit Daniel Ginczek, Flanke auf Chadrac Akolo – und Tor. Hinten agierte der Argentinier meist ruhig und überlegt.

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Orel Mangala (2): Neu in die Startelf gekommen und gleich gegen die Bayern – der junge Mittelfeldspieler brauchte anfangs, um sich zu orientieren. Wurde dann aber sicherer. Wagte sich auch nach vorne. Hielt nach dem Seitenwechsel seine Position vor der Abwehr und verlieh dem Stuttgarter Spiel damit Stabilität.

Christian Gentner (2): Der Kapitän musste in München auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld ran. Doch was heißt das schon bei Christian Gentner? Der Maskenmann war überall auf dem Platz zu finden. Stemmte sich robust den Angriffen der Bayern entgegen. Bis der Deutsche Meister irgendwann resignierte.

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Chadrac Akolo (2): So stark und effektiv hat man den VfB lange nicht mehr kontern gesehen. War der Kongolose bei den gefährlich vorgetragenen Angriff vor der Pause noch eher Nebendarsteller, so wussten die Münchner spätestens nach 52 Minuten, wer Chadrac Akolo ist: Als der Angreifer eine Flanke von Emiliano Insua mustergültig ins Tor von Sven Ulreich einnickte. Leicht angeschlagen, nahm Korkut Akolo nach 76 Minuten vom Feld.

Erik Thommy (2): Kam dieses Mal nicht über die Flügel, sondern versuchte die Räume im Zentrum dicht zu machen. Wo der frühere Augsburger viele Bälle festmachte und seine Mitspieler immer wieder gut in Szene setze.

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Anastasios Donis (2): Nach einem Sprint über die rechte Seite behielt er die Übersicht und bediente Daniel Ginczek, der nur noch einschieben musste (5.). Die große Donis-Show sollte aber erst noch folgen: Sein Treffer zum 2:1 nach Solo über den halben Platz war meisterlicher als die Schalen-Show des deutschen Seriensiegers.

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Daniel Ginczek (2): Der Stürmer durfte sich schon nach fünf Minuten über sein sechstes Saisontor freuen. Hatte wenig später die erneute Führung auf dem Fuß, schloss frei vor Sven Ulreich aber etwas halbherzig ab. War fortan damit beschäftigt, seine Seite nach hinten abzusichern. Mit seinem Abstauber zum 4:1 nach 55 Minuten war aber der Deckel drauf – und die Sensation perfekt. Ging nach 69 Minuten für Marcin Kaminski.

Marcin Kaminski (3): Der Innenverteidiger kam kurz vor Schluss, stärkte das Abwehrbollwerk des VfB und ließ die Bayern nur noch mehr verzweifeln.

Jacob Bruun Larsen (3): Kam in der 76. Minute für den angeschlagenen Chadrac Akolo und fügte sich gut ein.

Matthias Zimmermann: Kam nach seiner Kreuzbandverletzung in den letzten Minuten für Anastasios Donis aufs Feld.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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