Prügelprozess in Stuttgart

Großkreutz-Schläger zu empfindlichen Strafen verurteilt

Der Prozess um die Prügelattacke auf Kevin Großkreutz ist beendet. Die jugendlichen Täter müssen ins Gefängnis. Der Weltmeister selbst entgeht wegen eines Gerichtsfehlers einer Ordnungsstrafe.

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Kevin Großkreutz erschien im Prügelprozess vor dem Stuttgarter Amtsgericht auch am zweiten Verhandlungstag nicht. Staatsanwältin und Verteidiger forderten 1000 Euro Ordnungsstrafe für den Fußballprofi.

„Jeden anderen hätte man von der Polizei vorführen lassen“, ereiferte sich einer der Verteidiger der beiden Angeklagten. Doch ein Eigentor des Gerichts verhinderte die Bestrafung. Richterin Muriel Leonhard gab zu: „Die Vorladung ist raus, aber es gibt keine Zustellungsurkunde.“ Ohne Zustellungsnachweis keine Strafe, so das Recht.

Saftige Strafen setzte es dagegen für die beiden jugendlichen, einschlägig vorbestraften Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein 17-Jähriger aus Geislingen muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Der 18-Jährige aus Esslingen bekam ein Jahr und sieben Monate Haft aufgebrummt.

Staatsanwalt hatte noch höhere Strafen gefordert

Sie saßen seither schon in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre sowie zwei Jahre und vier Monate gefordert. Die Vorstrafen der beiden würden bei beiden hohes Gewaltpotenzial zeigen.

Der Ältere von beiden räumte ein, in jener Nacht von Rosenmontag auf Faschingsdienstag im Leonhardsviertel den ersten Schlag gegen Großkreutz geführt zu haben. Allerdings sei er dazu provoziert worden. Der Spieler sei wild fuchtelnd auf ihn zugerannt, hätte ihn beleidigt („Du Hurensohn“) und geschubst. Er habe sich gewehrt und Großkreutz mit einem Faustschlag ins Gesicht getroffen.

Ein Wirkungstreffer, der den Profi zu Boden streckte. Nun griff der Jüngere ein. Er verletzte den 29-jährigen Fußballprofi mit einem Tritt an den Kopf so schwer, dass dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Bei allen Beteiligten waren ordentliche Mengen Alkohol im Spiel.

In der Folge verlor Kevin Großkreutz seinen Job beim VfB Stuttgart. Unter anderem, weil er mit vier Jugendkickern des Vereins unterwegs gewesen war. Inzwischen kickt er beim Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 in der Zweiten Liga.

Quelle: Welt.de


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