Bundesliga

Unauffälliges Debüt von Barba

Der italienische Abwehrspieler Federico Barba zeigt bei seiner Bundesligapremiere ordentliche Ansätze, mehr aber nicht.


Mit langen Schritten treibt Federico Barba den Ball nach vorne. Die Leihgabe aus Italien
hat erstmals für den VfB in der Bundesliga gespielt.

Nach 80 Minuten war Dienstschluss. Auf der Tafel, die am Spielfeldrand in die Höhe gehalten wurde, stand die Nummer 24 – und Federico Barba ging vom Platz. Für den Italiener des VfB Stuttgart kam Philip Heise und nahm die Position des linken Verteidigers ein. Dort hatte Barba die letzten Minuten seines Bundesligadebüts gegen Borussia Dortmund (0:3) verbracht und genauso agiert wie zuvor in der Innenverteidigung: unauffällig.

Wobei einmal hätte Barba schon groß in Erscheinung treten können. Es lief die 21. Minute, als sich die Stuttgarter Defensive durch einen simplen Doppelpass düpieren ließ und Henrik Mkitarjan von der linken Angriffsseite den Ball hereinbrachte. Flach und scharf – weshalb Barba vor der Frage stand: Retter oder Eigentorschütze? Der 22-Jährige entschied sich instinktiv dafür, den Fuß weg zu lassen. Hinter ihm bedankte sich Dortmunds Japaner Shinji Kagawa und traf lässig zum 1:0.

Niedermeier muss auf die Bank

Einen Vorwurf an die Leihgabe vom FC Empoli ist daraus jedoch nicht abzuleiten. „Er hat seine Sache gut gemacht“, sagt Jürgen Kramny, der Barba den Vorzug vor Georg Niedermeier gab. Denn nach dem spielentscheidenden Fehler des Bayern eine Woche zuvor in Augsburg wollte der Trainer in der Abwehrreihe etwas Neues probieren. Zumindest versuchen, mit einem unbelasteten Spieler im Kampf gegen den Abstieg einen Impuls zu setzen. Denn Barba steht ja erst seit dem 1. Februar in Diensten des VfB. Und ihn ereilte gleich das Pech, dass er sich kurz nach seiner Verpflichtung in einem Testspiel gegen den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach einen Muskelbündelriss in der Wade zuzog.

Der VfB muss sich bald entscheiden

Seit wenigen Wochen ist der Abwehrspieler aber wieder fit – und wartete seither auf seinen ersten Einsatz. Zumal der Faktor Zeit in seinem Fall eine besondere Rolle spielt. Schließlich ist Barba zunächst nur mit einer Kaufoption bis Saisonende ausgeliehen, und der VfB muss schon bald entscheiden, ob er ihn fest an sich bindet.

Fußballerisch dürfte es da wenig Zweifel geben, da der frühere Junioren-Nationalspieler nun gegen Dortmund angedeutet und zuvor im Training gezeigt hat, dass er in der Gilde der Innenverteidiger eher zu den feineren Füßen gehört statt zu den gröberen Klötzen. Seine Spieleröffnung ist gut, ebenso sein Stellungsspiel, aber ein aggressiver Zweikämpfer ist er nicht. Dennoch eröffnet Barba nun neue personelle und taktische Alternativen. Zum Beispiel mit einer Fünferkette für die so bedeutsame Begegnung am kommenden Montag in Bremen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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