Debatte zum VfB Stuttgart

Diese Verträge laufen aus - wer soll bleiben?

Sieben Spieler besitzen beim VfB Stuttgart einen Vertrag, der nur bis zum Saisonende läuft. Sportvorstand Robin Dutt und seine Mitstreiter müssen sich bald die Frage stellen: Wer soll bleiben? Wer soll gehen?


Mit welchen Spielern des VfB Stuttgart plant Robin Dutt in der kommenden Saison?

Anfang Januar öffnet in der Fußball-Bundesliga wieder das Transferfenster. Dann werden fleißig Spieler hin- und hergewechselt, werden verkauft, verliehen oder erst für die kommende Spielzeit gebunden. Letzteres trifft vor allem auf Spieler zu, die einen am Saisonende auslaufenden Vertrag besitzen. Manche von ihnen versuchen die Vereine in der jetzt kommenden Transferperiode noch irgendwie loszuwerden, bei anderen müssen sich die Manager und Sportvorstände langsam aber sicher Gedanken machen, ob die betreffenden Akteure nicht doch gehalten werden sollen. Diese Gedanken macht sich in diesen Tagen auch Robin Dutt vom VfB Stuttgart. Insgesamt sieben Verträge laufen zum Saisonende aus. Dabei stellt sich die Situation für jeden Spieler anders dar. Wir beleuchten die Perspektiven.


Martin Harnik - verletzt und doch gebraucht?

Martin Harnik: Derzeit zwingt den österreichischen Nationalspieler ein Außenbandriss im Knie zu einer längeren Verletzungspause. Keine Gelegenheit also, sich bei irgendwem anzubieten. Nicht beim VfB, nicht bei anderen Vereinen. Harnik, der bereits seit 2010 für die Stuttgarter spielt, ist für viele der Inbegriff der vergangenen Krisenjahre, für andere dagegen einer der wenigen echten Kämpfer im Team und unverzichtbare Stammkraft. Der 28-Jährige selbst gibt sich (noch) gelassen ob seiner Zukunft, Angebote gab es zuletzt immer wieder. Außerdem hat Harnik bei der Europameisterschaft mit Österreich die Chance, sich für Vereine zu empfehlen. Jetzt muss der Angreifer aber erstmal fit werden.


Daniel Didavi im Wechsel-Fokus

Daniel Didavi: Kein Spieler steht beim VfB Stuttgart derzeit so im Wechsel-Fokus wie der offensive Mittelfeldspieler. Sieben Tore hat der Virtuose in dieser Saison schon erzielt, wurde zuletzt immer wieder mit Bayer 04 Leverkusen, dem VfL Wolfsburg, aber auch englischen Teams in Verbindung gebracht. Didavi selbst beteuert, sich noch nicht entschieden zu haben, schob neulich lediglich einem Transfer im Winter den Riegel vor. Robin Dutt wird mit Sicherheit versuchen, dem Nürtinger eine Vertragsverlängerung schmackhaft zu machen. Ob dieser darauf eingeht, ist jedoch zumindest fraglich.


Ein neuer Vertrag für Niedermeier?

Georg Niedermeier: Die Bild-Zeitung spekuliert am Dienstag: "Neuer Vertrag für den Niederstrecker?" Für einen Akteur also, der unter Ex-Trainer Alexander Zorniger gar keine Rolle spielte und erst unter Jürgen Kramny wieder zum Einsatz kommt. Ein Spieler, der in den vergangenen Jahren zwar oft für den VfB gespielt hat, sich aber nie zur Stammkraft aufschwingen konnte und des öfteren durch unbeholfenes Verhalten in Zweikämpfen, fehlende Handlungsschnelligkeit und überhartes Einsteigen aufgefallen war. Nach dem 3:1 gegen den VfL Wolfsburg sagte Dutt aber: "Georgs Situation hat sich grundlegend geändert, weil er momentan spielt, der Trainer auf ihn setzt und wir erfolgreich spielen. Ohne jemandem Böses zu wollen: Das war vorher nicht so, jetzt ist es so, da hat sich die Situation dann grundlegend geändert." Diese Aussage lässt zumindest Raum für Spekulationen.


Daniel Schwaab und die ungewisse Zukunft

Daniel Schwaab: Kaum ein Spieler im Kader des VfB Stuttgart fällt weniger auf als Daniel Schwaab. In der Offensivbewegung hat der Verteidiger offensichtliche Mängel, nach hinten ist er eher der solide Arbeiter denn der wilde Zweikämpfer. Allerdings hat es auch Schwaab in seinen Jahren beim VfB nie geschafft, restlos zu überzeugen, war oft ein Unsicherheitsfaktor und nicht gerade ein Erfolgsgarant. Fraglich ob Dutt den Vertrag verlängert, allerdings gilt Schwaab als ausgewiesener Teamplayer und Spieler, der sich nicht beklagt, wenn er über einen längeren Zeitraum nur Ersatz ist.


Kann Robbie Kruse sein Können andeuten?

Robbie Kruse: Kurz vor Ende der vergangenen Transferperiode im Sommer von Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen und dann länger verletzt, konnte der Australier sein Können bisher maximal andeuten. Ob der Leihvertrag deshalb in ein festes Engagement ausgedehnt wird, dürfte daher hauptsächlich davon abhängen, wie sich Kruse in den ersten Spielen nach der Winterpause präsentiert.


Für Kiesewetter wird`s eng

Jerome Kiesewetter: Der 22-jährige US-Amerikaner war in der Sommervorbereitung unter Alexander Zorniger einer der fleißigsten Torjäger, kam dann aber in der Bundesliga nicht mehr zum Einsatz, offenbarte schon beim Trainingslager in Mayrhofen erhebliche Mängel und ist seitdem nur noch bei der zweiten Mannschaft im Kader zu finden. Ein weiteres Problem: Kiesewetter wird im Februar 23 und ist damit bald zu alt für die U23 des VfB, bei der nach wie vor nur drei Spieler älter als 23 sein dürfen.


Drängt sich Tashchy weiter auf?

Borys Tashchy: Die Altersproblematik trifft auch auf den Stürmer zu, der aber erst im Juli 23 wird und zuletzt unter Jürgen Kramny zu seinen ersten Bundesliga-Einsätzen kam. Nach aktuellem Stand stehen die Chancen bei Tashchy auf eine Vertragsverlängerung deutlich höher als bei Kiesewetter. Allerdings muss auch der Angreifer mit dem ukrainischen und bulgarischen Pass seine Tauglichkeit für die 1. Liga noch endgültig unter Beweis stellen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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