Bundesliga

Der neue HSV

Der Hamburger SV steht deutlich besser da als in den vergangenen Jahren. Das liegt unter anderem an einem Neuzugang und zwei wiedererstarkten Profis.



Der Bundestrainer Joachim Löw und der Bayern-Trainer Pep Guardiola waren verzückt. Zwar hatte der Hamburger SV soeben zum Auftakt der Rückrunde gegen Bayern München mit 1:2 verloren. Doch das, was sie in den 90 Minuten zuvor von den Rothosen sahen, beeindruckte sie. „Der HSV ist nicht mehr die Mannschaft der vergangenen zwei Jahre“, lobte Pep Guardiola. „Der HSV ist in seiner defensiven Struktur und Organisation viel besser als vor einem Jahr“, urteilte Joachim Löw.

In den nackten Fakten drückt sich der subjektive Eindruck der beiden Fußball-Strategen so aus: In der vergangenen Saison belegte der HSV nach 18 Spieltagen mit 17 Punkten Rang 16 – vor dem Samstag steht er mit 22 Punkten auf Platz elf. In der gesamten Saison 2014/2015 erzielten die Hamburger 25 Tore – schon jetzt haben sie 20 Treffer auf ihrem Konto. Bleibt die Frage: Warum steht der HSV, der in den vergangenen zwei Spielzeiten jeweils in die Relegation musste, nun deutlich besser da als noch vor einem Jahr?

Rückkehr zu alter Stärke

Da wäre mit Blick auf die Defensive vor allem Emir Spahic, der gegen Bayern München wegen eines Einrisses in der Bauchmuskulatur ausfiel, zu nennen. Der 35-Jährige, der zu Saisonbeginn von Bayer Leverkusen kam, bestritt zwar wegen Verletzungen und einer Rotsperre nur 13 Spiele, dennoch verlieh der neue Innenverteidiger der HSV-Abwehr Ruhe und Stabilität. Gerade für seine Nebenmänner ist der 85-fache Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas Gold wert. So ist er auch einer der Gründe, warum sich der zweite etatmäßige Innenverteidiger Johan Djourou kaum mehr die früher bei ihm gefürchteten Aussetzer leistet. Hinzu kommt, dass Torhüter René Adler nach überstandener Schulterverletzung zu Saisonbeginn zurück zu alter Stärke fand und zuletzt wieder einer von Deutschlands besten Torhütern war.

In der Offensive wäre indes allen voran Pierre-Michel Lasogga zu nennen. Der 24-Jährige, der aktuell seine dritte Saison für den HSV bestreitet, ist im Angriffsspiel nicht mehr wegzudenken. Dabei war er nach einer starken ersten Saison in Hamburg lange von der Rolle. Erst seit Bruno Labbadia vergangenen April beim HSV Cheftrainer ist, geht es für ihn wieder bergauf. „Wir reden viel miteinander“, sagt Bruno Labbadia, „zudem hat Pierre vergangenen Sommer seit langem mal wieder eine Vorbereitung mitgemacht.“

Und das wirkte sich in der Hinrunde dann so aus: An neun der 19 Treffer war Pierre-Michel Lasogga unmittelbar beteiligt – dreimal gab er die Vorlage, sechsmal traf er selbst. Seine Torgefährlichkeit bekam dabei auch der VfB zu spüren. Im Hinspiel erzielte er in der 84. Minute das 2:2, fünf Minuten später bereitete er den 3:2-Siegtreffer von Johan Djourou vor.

Quelle: vfb.de


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