VfB Stuttgart und die Champions-League

Die guten, alten Zeiten

Dreimal hat sich der Verein für die Champions League qualifiziert und dabei unter anderem eine Sternstunde gegen Manchester United erlebt.


Mario Gomez war mit dem VfB in der Champions League.

Willkommen im Theater des Fußballs! An diesem Dienstag und am MIttwoch öffnet wieder die Champions League ihre Pforten. Borussia Dortmund tritt bei Sporting Lissabon an, Bayer Leverkusen empfängt Tottenham Hotspur, der FC Bayern trifft auf Eindhoven und Borussia Mönchengladbach gastiert bei Celtic Glasgow. Das sind dann internationale Feiertage, von denen der in die zweite Liga abgestiegene VfB Stuttgart meilenweit entfernt ist. Aber das war nicht immer so. Insgesamt dreimal qualifizierte sich der Club in der Vergangenheit für die Königsklasse. Eine kleine Erinnerung an bessere Zeiten.

Das Erlebnis gegen Manchester United

Saison 2003/04. Der VfB wurde in eine Gruppe mit Panathinaikos Athen, den Glasgow Rangers – und dem scheinbar übermächtigen Manchester United gelost. Und unvergesslich bleibt der 1. Oktober 2003. Heimspiel gegen ManU. Das Stadion ist ausverkauft – und die Fans sind schon vor dem Anpfiff in Feierlaune. Nach dem Abpfiff ist das dann erst recht der Fall. Dazwischen liegen 90 Minuten, die längst in die VfB-Geschichte eingegangen sind – als Sternstunde des Vereins. Denn die Mannschaft unter Trainer Felix Magath beherrscht ihren prominenten Gegner, sodass der Mittelfeldspieler und spätere Manager Horst Heldt hinterher vom „größten Erlebnis meiner Karriere“ spricht. Die ManU-Stars Cristiano Ronaldo und Ruud van Nistelrooy kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Imre Szabics und Kevin Kuranyi zum 2:0 treffen. Am Ende steht es 2:1 – es war die Geburtsstunde der jungen Wilden mit Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Alexander Hleb und Kuranyi. Der VfB zieht ins Achtelfinale ein, wo er knapp am FC Chelsea (0:1, 0:0) scheitert.

Der erste Auftritt gegen Barcelona

Saison 2007/08. Als deutscher Meister kommt der VfB in die Champions League und hat dort Großes vor. Die Gruppengegner sind Olympique Lyon, erneut die Glasgow Rangers – und der FC Barcelona. Nach einer unglücklichen Auftaktniederlage in Glasgow trifft die Mannschaft am 2. Oktober 2007 auf Barcelona mit Lionel Messi, Andrés Iniesta, Deco und Thierry Henry. Und wie vier Jahre zuvor gegen Manchester United, ist es wieder so, dass der VfB lange den Takt vorgibt. Barcelona wankt, als Mario Gomez die Latte trifft und Cacau knapp scheitert. An der Seitenlinie treibt der Meistertrainer Armin Veh seine Spieler nach vorne, womit bei Barcelona keiner gerechnet hatte. Aber im Gegensatz zur Partie gegen ManU reicht es dieses Mal nicht. Carles Puyol (53.) und Messi (67.) sorgen für die Entscheidung. Am Ende scheidet der VfB nach nur einem Sieg (gegen Glasgow) als Tabellenletzter der Gruppe aus dem Wettbewerb aus.

Die Revanche gegen die Spanier

Dieses Mal läuft es besser in der Gruppe mit dem FC Sevilla, Unirea Urziceni – und wieder mit den Glasgow Rangers. Im letzten Spiel gewinnt der VfB gegen Urziceni mit 3:1 und erreicht als Zweiter hinter Sevilla das Achtelfinale. Da wartet erneut der FC Barcelona, der sich inzwischen beispielsweise auch noch mit Zlatan Ibrahimovic verstärkt hat. Trainer ist Pep Guardiola – und beim VfB ist es Christian Gross, der sein Team im Hinspiel am 23. Februar 2010 bestens eingestellt hat. Wie schon beim Duell im Oktober 2007 ist Stuttgart mit einem starken Alexander Hleb am Drücker. Cacau sorgt nach 25 Minuten für die Führung – der VfB schnuppert an der Sensation und lässt nicht locker. Aber die Klasse von Ibrahimovic reicht für den Ausgleichstreffer. Im Rückspiel in Barcelona ist der VfB dann chancenlos und verliert mit 0:4.

Das war einmal. Heute spielt der VfB nicht mehr gegen Manchester United oder Barcelona, sondern gegen Sandhausen, Aue oder wie am Freitag gegen 1860 München.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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