2. Liga

Mit breiter Brust auf die Zielgerade

Torjäger Simon Terodde vom VfB Stuttgart gibt sich selbstbewusst, stellt sich aber im Saisonendspurt noch auf vier schwere Spiele ein. Das erste davon wird an diesem Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Nürnberg angepfiffen.

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Den Ball im Blick und das große Ziel vor Augen: Simon Terodde ist davon überzeugt,
dass sich der VfB von seinem Weg zurück in die Bundesliga nicht mehr abbringen lässt.

Simon Terodde ist gefragt. Das liegt an den 20 Saisontoren, die der Stürmer des VfB Stuttgart bisher erzielt hat – aber auch an der Rolle, die er in der Mannschaft des Zweitligisten einnimmt: Terodde ist der emotionale Anführer auf dem Platz. Grund genug also, den 28-Jährigen vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg an diesem Samstag noch einmal zu Wort kommen zu lassen. Terodde spricht über . . .

. . . die gute Ausgangslage „Das ist die entscheidende Phase, da kommt es darauf an, dass sich jeder Spieler in seine beste Verfassung bringt. Das ist uns zuletzt gelungen. Ich persönlich fühle mich sehr gut. Und jetzt, da wir unser Riesenziel vor Augen haben, müssen wir auf der Zielgeraden des Aufstiegsrennens nicht einen Schritt weniger laufen, sondern einen mehr. Ich bin überzeugt, dass wir uns von unserem Ziel nicht mehr abbringen lassen.“

. . . den nächsten Gegner „Uns erwartet in Nürnberg ein guter Rasen in einem großen Stadion. Es ist zwar ein Auswärtsspiel, aber gefühlt könnte es auch ein Heimspiel werden. Viele Fans werden uns auch diesmal unterstützen, das gibt einen Extraschub.“

. . . die richtige Einstellung „Wir können die Partie in Nürnberg mit viel Selbstvertrauen angehen. Begründet durch die gute Leistung, die wir beim Sieg gegen Union Berlin gebracht haben. Trotzdem brauchen wir auch eine Portion Demut. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir vor eineinhalb Spielen in Bielefeld noch mit einem 0:1-Rückstand in der Kabine saßen. Doch da haben wir uns noch einmal voll auf unser Ziel, den Aufstieg, eingeschworen – und die Partie gedreht. Unsere Einstellung wird auch diesmal wichtig sein, denn die Nürnberger können mit einem Sieg vieles in dieser Saison vergessen machen. Ich gehe davon aus, dass sie heiß wie Frittenfett sind.“

. . . seine feinen Tore „Ich wurde nach diesem Treffer in Bielefeld, als ich mehrere Gegner umdribbelt habe, schon öfter auf meine eigene Aussage angesprochen, dass ich nicht der Spielertyp sei, der zwei, drei Gegenspieler aussteigen lässt und dann den Ball ins Tor schiebt. In Bielefeld war das instinktiv. Irgendwie habe ich gemerkt, dass sich diese Situation jetzt ergeben könnte. Die Aktion ist mir dann gelungen und für uns war das Tor zum 2:1 ein wichtiger Treffer. Man sieht also, dass ich ab und zu auch mehrere Ballkontakte habe, bevor die Kugel ins Netz geht.

. . . den Sturmkollegen Daniel Ginczek „Das Zusammenspiel mit Daniel Ginczek klappt sehr gut. Wir harmonieren, weil jeder von uns seine Aufgabe kennt und wir wissen, dass einer die Spitze besetzen muss – unabhängig vom System. Dieses Wechselspiel ergibt sich häufig aus der Situation heraus. Wichtig ist dabei nur, dass wir nicht nahezu auf einem Fleck stehen. Wobei es grundsätzlich natürlich ein Pfund für uns ist, so einen starken Stürmer wie Ginni noch von der Bank bringen zu können. Wenn wir beide auf dem Platz stehen, ist es für die Gegner sehr schwer, uns zu verteidigen. Was aber nicht nur daran liegt, dass wir wegen unserer Größe und Wucht die beiden sogenannten ‚Ochsen’ vorne drin sind. Ginni hat das ganz gut gesagt: Wir sind die Ochsen, die auch Fußball spielen können.“

. . . seine Entwicklung beim VfB „Zu Saisonbeginn hatten wir in der Mannschaft spielerisch schon einige Probleme. Das war allein daran zu erkennen, dass wir von den ersten vier Spielen zwei verloren haben. Dabei bin auch ich nicht so sehr zur Geltung gekommen und war unzufrieden mit mir selbst. Anschließend hat sich die Mannschaft aber gefunden – und dann komme ich bei dieser Offensivqualität im Kader zwangsläufig zu meinen Chancen. Dass ich der Mannschaft mit meinen Toren dann helfen konnte, ist natürlich gut, aber wir haben ja noch vier Spiele.“

. . . die starke Konkurrenz „Gegen Union Berlin sind wir zuletzt sehr gut ins Spiel gekommen, vor allem wenn man die Konstellation vor der Begegnung bedenkt. Ich glaube, große Teile von Fußball-Deutschland hätten sich gefreut, wenn wir verloren hätten, damit vier Mannschaften an der Spitze punktgleich sind und das Aufstiegsrennen unfassbar spannend wird. Jetzt konnten wir uns ein wenig absetzen, aber das bedeutet noch nichts. Mit Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ist weiter zu rechnen. Aber der Sieg gegen Union war schon ein Signal an die Konkurrenten: Wir sind jetzt da – und zwar in starker Verfassung.“

. . . die große Begeisterung „Es ist schon Wahnsinn, was sich in Stuttgart abspielt. Nach dem Auftritt in Bielefeld hatten wir zum Beispiel eine Woche lang Zeit, uns auf Union vorzubereiten. Da schaut man dann viel Fußball im Fernsehen und bekommt überall mit, dass es um das Topspiel der zweiten Liga geht. Wenn man anschließend hier in Stuttgart ins Stadion fährt und sieht, wie Tausende von Leuten voller Vorfreude ins Stadion strömen, dann möchte man die Fans natürlich auch zufrieden nach Hause schicken. Das Feiern in der Fankurve ist etwas Besonderes.“

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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