Bundesliga

Pavard mit Bestnote – Badstuber kann nicht überzeugen

Der VfB Stuttgart hat zum Ligaauftakt in Mainz eine bittere Niederlage einstecken müssen. Lesen Sie in unserer Einzelkritik, wie sich die VfB-Spieler geschlagen haben.

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Neuzugang Nicolas Gonzelez im Kampf um den Ball.

Die VfB-Abwehr stand auch in der neuen Saison – aber leider nur 75 Minuten lang. Bis Holger Badstuber im Laufduell mit Robin Quaison den Kürzeren zog und der VfB einmal mehr in Mainz das Nachsehen hatte. 0:1 verloren, den Saisonauftakt hatten sich die Stuttgarter ganz anders vorgestellt. Was auch daran lag, dass im Spiel nach vorne vom erhofften Qualitätssprung noch nicht viel zu sehen war. Und Badstuber am Ende eines typischen 0:0-Spiels den entscheidenden Fehler machte.

Für die Gästemannschaft von Trainer Tayfun Korkut war die Auftaktniederlage nach dem Pokal-Aus bei Hansa Rostock besonders bitter.

Ron-Robert Zieler (3): Unser notenbester Spieler der vergangenen Saison war auch beim Liga-Auftakt der gewohnt sichere Rückhalt. Viel auf sein Tor bekam die Nummer eins der Stuttgarter nicht. Beim Gegentor war er machtlos.

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Emiliano Insua (3): Dem Linksverteidiger wird gerne vorgeworfen, nicht mehr zu tun als unbedingt nötig. Jetzt hat der Argentinier Borna Sosa im Nacken sitzen, seinen Stammplatz aber noch sicher. Wenn Insua weiter so spielt wie in Mainz, dürfte er diesen auch nicht so schnell verlieren. Einsatz und Körpersprache stimmten, auch nach vorne kam von Insua zumindest in Halbzeit eins wieder mehr als zuletzt in Rostock.

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Holger Badstuber (5): Sagt von sich selbst, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist. Welche Folgen das haben kann, zeigte sich schon beim 0:2 in Rostock, als sich der 29-Jährige nach einem langen Ball verschätzte und den Rückstand verschuldete. Auch in Mainz hatte Badstuber Anpassungsschwierigkeiten mit dem Tempo in der Bundesliga. Ganz schlimm sah es in der 75. Minute aus: Robin Quaison hängte ihn ab wie ein Rennwagen einen Oldtimer und bereitete so den Mainzer Siegtreffer vor.

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Benjamin Pavard (2): Auch dem Weltmeister unterliefen in seinem ersten Spiel seit dem Triumph mit Frankreich ungewohnte Fehler (wie eine missglückte Rückgabe). In neun von zehn Aktionen war Pavard aber voll da. Auch wenn er mit dem Bankdrücker Timo Baumgartl einen echten Härtefall produzierte – dass Pavard dem VfB noch mindestens ein Jahr erhalten bleibt, tut der Abwehr gut.

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Pablo Maffeo (4): Zehn Millionen Euro war der Sommereinkauf des VfB wert. Noch hat der Spanier die Rekordsumme nicht gerechtfertigt. Gegen die aggressiven 05er war er nicht immer wach genug, so dass die Gastgeber die rechte Abwehrseite bald als Schwachstelle ausmachten. Auch nach vorne muss noch mehr kommen von Maffeo.

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Gonzalo Castro (3) Der Neuzugang vom BVB ist die Umsicht in Person. Castro hat sowohl in der Vorwärts- wie auch in der Rückwärtsbewegung den Blick für den freien Raum. Der 31-Jährige hat so gut wie keine Stockfehler in seinem Spiel. Allerdings dürfen auch von Castro mehr Bälle in die Tiefe kommen.

Santiago Ascacibar (2): Der Mittelfeldabräumer meldete sich mit fast 100-prozentiger Zweikampfquote nach der Pokal-Pause zurück. Die Absicherung vor der Abwehr im Verbund mit Gonzalo Castro funktionierte, so dass die VfB-Hintermannschaft lange Zeit kaum gefordert wurde.

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Erik Thommy (4): Im linken Mittelfeld war Thommy wieder mit viel Dynamik unterwegs. Allerdings fehlte der Nummer 17 des VfB wie bereits im Pokal in Rostock die Entschlossenheit in den Aktionen. Schwach im Eins-gegen-Eins, gelang es Thommy zu selten, seine Mitspieler in der Spitze entscheidend in Szene zu setzen. Flanken? Fehlanzeige. Musste nach 80 Minuten raus.

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Christian Gentner (4) Mit der Hereinnahme des Kapitäns erhielten zunächst mehr durchdachte Aktionen Einzug ins VfB-Spiel. In punkto Kampfgeist und Einsatz ist der 33-Jährige nach wie vor ein Vorbild. Die große Linie brachte aber auch Gentner, der nach 15 Minuten eine Großchance besaß, nicht ins Spiel. Entscheidende Nadelstiche setzte er ebenfalls nicht.

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Mario Gomez (4): Der Torjäger war mit viel Engagement unterwegs – und harmonierte zunächst auch gut mit seinem Nebenmann Gonzalez. Der entscheidende Faktor war aber auch Gomez nicht. Dies lag allerdings zum Großteil daran, dass ihn die Kollegen nicht dort einsetzten, wo der Angreifer am Gefährlichsten ist: im Strafraum. Denn in den Mainzer Sechzehner schaffte es der VfB viel zu selten.

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Nicolás González (4) : Hatte die erste Großchance für den VfB (9.) – doch seinen tollen Schuss nach rechts oben entschärfte FSV-Keeper Florian Müller. Hatte danach einige gute Momente, in dem er den Ball geschickt abprallen ließ oder weiter leitete. Doch letztlich fehlte Gonzalez die Durchsetzungskraft und es kamen zu wenig handfeste Aktionen. Musste nach 59 Minuten für Daniel Didavi weichen.

Daniel Didavi (4) Der Linksfuß kam nach einer Stunde ins Spiel. Die ordnende Hand war aber auch Didavi nicht. Im Gegenteil. Der Wolfsburg-Heimkehrer ist weit davon entfernt, beim VfB ein Impulsgeber in der Offensive zu sein.

Chadrac Akolo kam in der 80. Minute, zu spät für eine Bewertung.

Borna Sosa kam in der 84. Minute, zu spät für eine Bewertung.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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