Bundesliga

Hart umkämpftes Remis

Es gibt Spiele, die 0:0 enden und bei denen die Zuschauer nach dem Abpfiff aufgrund einer langweiligen Partie die Spieler mit Pfiffen in die Kabine schicken. Und es gibt 0:0 wie jenes am Sonntagnachmittag in der Mercedes-Benz Arena, bei dem die VfB Fans unter den 53.548 Zuschauern ihre Mannschaft mit stimmungsvollen VfB Gesängen und anerkennendem Beifall lautstark verabschiedeten. Und diesen Abschied hatte sich das Team von VfB Cheftrainer Tayfun Korkut in der Partie gegen Vizemeister RB Leipzig auch redlich verdient.

[Linked Image]

Ausgangslage

Mit zuletzt vier Siegen in Folge sowie einem 1:1 im Spiel zuvor beim VfL Wolfsburg hatte sich der VfB ins Tabellenmittelfeld vorgearbeitet. Vor Beginn der Sonntagsspiele lag das Team von Tayfun Korkut mit 33 Punkten auf Rang zehn – und damit acht Punkte vor dem Relegationsplatz. Das Hinspiel, dem bislang einzigen Aufeinandertreffen der beiden Vereine, verlor der VfB mit 0:1.

Die Leipziger belegten vor der Partie in Stuttgart mit 39 Punkten Platz sechs. Der Vizemeister lag damit drei Zähler hinter Rang vier, der die Teilnahme an der Champions League bedeutet. In den drei zurückliegenden Bundesligaspielen hatte RB Leipzig zwar nur beim 1:1 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende einen Punkt geholt, dafür besiegte man am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League Zenit St. Petersburg mit 2:1.

Personal

Nachdem Tayfun Korkut in den vergangenen drei Partien jeweils mit derselben Startelf antrat, musste der VfB Cheftrainer diesmal seine Anfangsformation auf einer Position umbauen. Denn Timo Baumgartl fiel wegen Kopfschmerzen kurzfristig aus. Für ihn rückte Holger Badstuber in die Innenverteidigung. Dessen Platz im defensiven Mittelfeld übernahm Dennis Aogo, der bei den vergangenen drei Partien jeweils eingewechselt worden war.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl baute seine Startelf im Vergleich zu der beim Spiel gegen Zenit St. Petersburg gleich auf fünf Positionen um. Während Dayot Upamecano, Emil Forsberg, Bruma und Jean-Kévin Augustin zunächst auf der Ersatzbank Platz nahmen, fiel Konrad Laimer wegen einer Zerrung aus. Für das Quintett spielten diesmal Bernardo, Ibrahima Konaté, Marcel Sabitzer, Yussuf Poulsen und Ademola Lookman von Anfang an. Zur Startelf gehörte auch wieder Timo Werner, der im Sommer 2016 nach 103 Pflichtspielen für den VfB zu RB Leipzig gewechselt war und am Sonntag sein 150. Bundesligaspiel bestritt. Der junge Stürmer ist mit einem Alter von 22 Jahren und fünf Tagen der jüngste Spieler, der diese Marke jemals erreicht hat.

Spielverlauf
11. Minute Die erste Chance des Spiels haben die Gäste: Einen Leipziger Freistoß kann die VfB Abwehr zwar aus der Gefahrenzone klären, der Ball landet jedoch direkt bei Bernardo. Der RB-Verteidiger zieht von der Strafraumgrenze sofort ab. Sein Schuss geht knapp am Tor vorbei.
25. Minute Die erste Chance des VfB ist eine richtig gute: Nach einem von Erik Thommy in den Strafraum geflankten Freistoß zeigt RB-Torhüter Peter Gulasci Schwächen beim Wegfausten. Der Ball landet bei Daniel Ginczek. Der Schuss des VfB Stürmers aus kurzer Distanz wird geblockt, so dass der Ball zu Dennis Aogo kommt. Dessen Schuss aus knapp 20 Metern wird erneut geblockt – und der Ball landet bei Santiago Ascacibar. Der VfB Profi bringt den Ball noch einmal hoch in den Strafraum zu Benjamin Pavard, der ihn wiederum zu Christian Gentner an den Fünfmeterraum weiterleitet. Der VfB Kapitän kommt jedoch nicht richtig an den Ball, so dass die Leipziger endgültig klären können.
31. Minute Ron-Robert Zieler bewahrt sein Team mit einer starken Parade vor dem Rückstand, indem er einen scharfen Schuss von Naby Keita, der aus vollem Lauf aus zwölf Metern abzieht, zur Ecke lenkt.
39. Minute Wieder ist es ein Freistoß, nach dem der VfB zu einer Abschlussmöglichkeit kommt. Den in den Strafraum geflankten Ball von Erik Thommy können die Leipziger zwar klären, der Abpraller landet jedoch bei Dennis Aogo. Der VfB Profi schießt sofort aus knapp 20 Metern, der scharfe Schuss wird allerdings abgeblockt.
45+2. Minute Sekunden vor dem Pausenpfiff verhindert erneut Ron-Robert Zieler den Rückstand. Nach einem Pass von Naby Keita in den Lauf von Timo Werner taucht der RB-Stürmer vor dem VfB Schlussmann auf. Ron-Robert Zieler ist beim Duell eins gegen eins jedoch der Sieger.
47. Minute Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte kommen die Gäste zu einer guten Chance durch Naby Keita. Der Leipziger setzt sich im Strafraum gegen mehrere VfB Abwehrspieler durch und schließt aus 13 Metern ab. Sein Schuss geht jedoch am Tor vorbei.
59. Minute Die nächste gute Chance haben erneut die Gäste. Am Ende ihres Angriffs spielt Naby Keita Yussuf Poulsen am Strafraum an, der dort aus vollem Lauf einigermaßen frei zum Schuss kommt. Sein Schuss ist jedoch nicht allzu platziert – kein Problem für Ron-Robert Zieler.
63. Minute Die erste Chance für den VfB im zweiten Durchgang ist eine Großchance: Nach einem Angriff über die rechte Seite bedient Erik Thommy in der Strafraummitte Daniel Ginczek. Dessen Schuss wird geblockt, der Ball kommt zu Mario Gomez. Der VfB Stürmer legt für Christian Gentner auf, dessen Schuss aus elf Metern Torentfernung in halblinker Position jedoch ebenfalls abgeblockt wird.
65. Minute Benjamin Pavard sorgt unfreiwillig für Torgefahr – vor dem eigenen Tor. Der VfB Verteidiger trifft beim Klärungsversuch nach einer Flanke von Timo Werner den Ball nicht richtig und schießt ihn knapp am eigenen Tor vorbei.
80. Minute Gute Chance für den VfB: Emiliano Insua flankt den Ball auf den Kopf von Mario Gomez. Der VfB Stürmer setzt den Ball jedoch neben das Tor.
82. Minute Innerhalb weniger Sekunden kommen die Gäste gleich zu zwei guten Abschlüssen. Erst verfehlt Naby Keita bei einem Schuss aus 20 Metern nur ganz knapp das Tor. Kurz darauf köpft Willi Orban nach einer Ecke knapp übers Tor.
85. Minute In einem offenen Schlagabtausch hat der VfB die nächste Chance aufs 1:0. Nach einer Flanke des zehn Minuten zuvor für Erik Thommy eingewechselten Chadrac Akolo kommt Daniel Ginczek sieben Meter vor dem Tor zum Kopfball. Er verfehlt das Tor jedoch knapp.
Andreas Beck:
Es war ein sehr schwieriges Spiel, weil Leipzig über eine Menge Qualität verfügt. Die Leipziger haben die Räume eng gemacht, wodurch es im Mittelfeld zahlreiche Zweikämpfe gab. Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf den gewonnenen Punkt. Eine unserer Kopfballchancen hätte mit etwas Glück auch reinrutschen können.

Fazit

Der VfB bleibt im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und sammelt einen weiteren, wichtigen Punkt auf dem Weg zum Klassenerhalt. Und diesen Punkt hat sich die Mannschaft von Tayfun Korkut im Heimspiel gegen RB Leipzig auch redlich verdient. Denn das Team bot dem Vizemeister über 90 Minuten einen aufopferungsvollen Kampf. Die Jungs aus Cannstatt konnten die Gäste zwar nicht die ganze Zeit vom eigenen Tor fernhalten, doch neben ein wenig Glück in einzelnen Situationen verhinderte auch Ron-Robert Zieler einmal mehr mit starken Paraden das 0:1. Vorne kam der VfB in der ersten Hälfte nach Standardsituationen und in der zweiten Hälfte dann auch aus dem Spiel heraus zu der einen oder anderen Torchance und verpasste ein paar Mal das Tor nur knapp. Insgesamt geht das Unentschieden vollkommen in Ordnung.

Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]