VfB-Sturm in Not:

Augen für Kießling

Kurz vor dem Schlusspfiff hätte er doch noch für den Dreier sorgen können. Doch Bremens Keeper Wiedwald rettete gegen Timo Werner. Der VfB Stuttgart kommt nicht über ein 1:1 hinaus. Zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Defensiv war's besser, aber vorne fehlte mal wieder die Durchschlagskraft. Jetzt schauen sich die Schwaben nach Verstärkung um und haben unter anderem Leverkusens Stefan Kießling im Auge. Große Enttäuschung bei den Stuttgartern, die sich diesmal defensiv kompakter präsentierten als zuletzt, aggressiver, motivierter. Zumindest in der 1. Hälfte, als sie verdient mit 1:0 in Führung gingen. "Wir haben es dann aber versäumt, Tore nachzulegen", sagt Robin Dutt, der gleichzeitig seine Mannschaft und vor allem Timo Werner bei aller Kritik auch ein Stück weit in Schutz nimmt. Die Spieler hätten unter anderem deswegen abgebaut, "weil man irgendwann Gefahr läuft, zu verlieren. Das wären dann sechs Punkte Rückstand auf Bremen gewesen - der worst case". Außerdem habe sich besagter Werner "vorne aufgerieben. Wir konnten keine Entlassung schaffen". Durch die Ausfälle von Martin Harnik (Knieverletzung) und Daniel Ginczek (Bandscheiben-OP) "fehlen uns Alternativen".

Kießling steht bei Bayer bis 2017 unter Vertrag

Die zu finden hat sich der Sportvorstand auf die Fahnen geschrieben, neben der Trainerthematik und der Suche nach einem neuen Innenverteidiger. Bis auf weiteres darf Interimstrainer Jürgen Kramny weiterarbeiten, neue Spieler sind dagegen richtig schwer zu finden. Erst Recht, wenn es sich dabei um Verstärkung Versprechende geht. Für den Angriff könnte dies ziemlich sicher auf Stefan Kießling zutreffen. Doch der Profi von Bayer Leverkusen ist noch bis 2017 gebunden und hat sicher sowohl lukrativere als auch sportlich interessantere Möglichkeiten, um seinem Reservistendasein beim Werksklub zu entfliehen.
Gibt es ein Tauschgeschäft mit Didavi?

Die Erfolgschance wird wohl gering sein, zumal der VfB - selbst, wenn er die Hürde der sportlichen Attraktivität überspringen sollte - eine geschätzte Ablöse von rund sieben Millionen Euro nicht stemmen könnte. Bliebe allenfalls eine Rochade. Ein Tauschgeschäft inklusive Geldfluss für den VfB. Daniel Didavi, dessen Vertragsverlängerung bei den Schwaben unwahrscheinlich erscheint, den Bayer bereits im Sommer wollte (erst wurden fünf, später sogar 15 Millionen geboten) und der weiterhin zu Bayer will, für Kießling.

Ein Traum für die Stuttgarter, die sich jetzt erst einmal am Hier und Heute orientieren müssen. "Unabhängig davon, dass das 1:1 zu wenig war", so Robin Dutt, "war die Mannschaft gut vorbereitet. Wenn wir die nötige Aggressivität, die nötige Kompaktheit und die nötige Zweikampfstärke zeigen, können wir noch ein paar Punkte holen vor der Winterpause." Dann soll personell nachgelegt werden. Mit welchen Spielern ist dabei eine ganz andere Frage.

Quelle: kicker.de


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