Bundesliga

Hannover – der neue Angstgegner

Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der VfB Stuttgart Hannover 96 in der Mercedes-Benz-Arena. Nach zuletzt drei Niederlagen und einem Unentschieden in Liga zwei und der Bundesliga sollten die Stuttgarter mal wieder etwas für die Bilanz tun – und gewinnen.

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Duell der Aufsteiger: Matthias Ostrzolek (Hannover 96, links) und Dennis Aogo (VfB)

Kennt noch jemand den Abwehrspieler Michael Nushöhr? Der gebürtige Ulmer trug einen lustigen Schnauzbart und die in den 80er Jahren übliche Vorne-kurz-hinten-lang-Version einer Frisur, aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass Nushöhr von Elfmeterpunkt am 8. Februar 1986 mit seiner strammen Klebe drei Elfmeter in einem Spiel im Tor versenkte, einen Hand- und zwei Foulelfmeter. Damals fegte der VfB Stuttgart die Niedersachsen von Hannover 96 mal eben wie im Vorbeigehen mit 7:0 aus dem Stuttgarter Stadion. Die Elfer-Show von Nushöhr wollten allerdings nur 10 000 Zuschauer verfolgen, dabei hätten damals locker 70 000 ins weite Runde gepasst. Egal: Klinsmann mit zwei Treffern sowie Karl „Wasenkarle“ Allgöwer und Andreas „Aki“ Müller erzielten die anderen vier Tore gegen ziemlich desolat auftretende Hannoveraner.

An solche Geschichten erinnert sich der VfB-Fan gerne zurück – zumal am Samstag (15.30 Uhr) abermals 96 in die Stuttgarter Arena kommt. Zuletzt lief es ausgerechnet gegen die Abtsiegs- und Wiederaufstiegs-Kollegen aus Niedersachsen ja nicht so prächtig für den VfB. Zweimal musste sich der VfB zu Hause mit 1:2 geschlagen geben, in Hannover gab es danach ein 0:1 gegen die Stuttgarter und in der Vorrunde dieser Saison immerhin ein 1:1 auf fremdem Platz. Hannover hat sich in den vergangenen zwei, drei Jahren zum Angstgegner entwickelt.

Nushöhr, der Effmeter-Gott

Wie es am Samstag ausgeht? Gute Frage. Hannover ist als 13. der Tabelle noch nicht ganz aus dem Schneider was die Abstiegssorgen angeht, aber viel passieren dürfte da eigentlich nicht mehr. Mit drei Punkten mehr auf der Habenseite hat der VfB dagegen nun wirklich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Beiden Seiten wäre mit einem schiedlich friedlichen Unentschieden gedient. Aber das wäre nichts für die Bilanz des VfB. Die könnte er mit einem Erfolg insgesamt ausbauen auf 28 zu 23 Siege. Wenig spricht für ein Unentschieden, da es beim Aufeinandertreffen der beiden Clubs in Stuttgart nur eine einzige Punktetrennung gab. Bei insgesamt 22 Siegen für den VfB und acht für Hannover.

Übrigens: Der 7:0-Heimsieg des VfB Stuttgart gegen Hannover 96 anno 86 ist ein Vereinsrekord, nur Gladbach, Dortmund und Nürnberg besiegte Stuttgart in der Bundesliga ebenso mit 7:0. Und drei Elfmeter in einem Spiel, die hat vor und nach Michael Nushöhr bis heute kein Bundesligaspieler verwandelt. Später zog es ihn als Trainer in die Schweiz und nach Lichtenstein. Seine Frisur ist inzwischen sehr moderat: Vorne nichts, hinten kurz.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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