VfB-Spieler in der Einzelkritik

Dicker Patzer von Zieler

Der VfB verliert in Leipzig mit 0:2 und rutscht immer tiefer in die Krise. Torwart Ron-Robert Zieler leitet die Niederlage mit einem Fehler ein. Hier die VfB-Spieler in der Einzelkritik.

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Mario Gomez war am Ende überhaupt nicht mehr zu sehen.

Der VfB muss in Leipzig den nächsten deftigen Nackenschlag einstecken. Vor 32.187 Zuschauern verlor das Team von Trainer Tayfun Korkut nach Treffern der RB-Profis Willi Orban (45.) und Jean-Kevin Augustin (80.) mit 0:2. Damit sind die Stuttgarter in vier von fünf absolvierten Bundesligaspielen ohne eigenen Treffer. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Werder Bremen herrscht beim VfB nun Alarmstufe Rot. Denn wieder gelingt es den Profis um Kapitän Christian Gentner nicht, gefährlich vor des Gegners Tor zu kommen. Ohne Entlastung ist letztlich auch die Abwehr überfordert.

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Ron-Robert Zieler (Note 4): Der Torhüter leistete sich einen dicken Patzer, als er in der 45. Minute einen Distanzschuss von Kevin Kampl nicht zu fassen bekam. So konnte Leipzigs Kapitän Willi Orban unbedrängt zum 1:0 abstauben. Das war deshalb besonders ärgerlich, weil Zieler ansonsten gut hielt.

Pablo Maffeo (Note 5): Weil Andreas Beck nach zwei Spielen über die volle Distanz eine Verschnaufpause erhielt, rückte der Spanier in die Startelf. Maffeo hatte einen nervösen Beginn. Ballannahmen versprangen, Pässe kamen nicht an. So geriet der VfB immer wieder über seine rechte Abwehrseite unter Druck. War mehrfach überfordert und musste nach 52 Minuten für Holger Badstuber weichen.

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Timo Baumgartl (links, Note 2): Der Blondschopf stand in der Abwehrmitte sehr sicher. Stark im Zweikampf und mit gutem Auge für die Situation war Baumgartl eine große Stütze für den VfB-Abwehrverbund, der sich in Leipzig nicht über zu wenig Arbeit beklagen konnte. Spielte später auch hinten rechts souverän.

Benjamin Pavard (Note 3): Als einiger der Wenigen ging Pavard im Spielaufbau auch mal Risiko, traute sich etwas zu. Diesmal war allerdings auch der ein oder andere Fehlpass dabei. Als Chef und Dirigent der Viererkette präsentierte sich Pavard engagiert und auf der Höhe. Kämpfte auch dann tapfer weiter, als die Leipziger im Schlussdrittel immer dominanter wurden.

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Borna Sosa (rechts, Note 3): Es war das erste Spiel in der Startelf für den jungen Kroaten, dessen Stärken und Schwächen schnell zu Tage traten. So kam von Sosa nach rund einer halben Stunde eine klasse Flanke auf Mario Gomez, die dieser aber nicht nutzen konnte. Im Stellungsspiel sowie im Zweikampf-Timing muss der 20-Jährige aber noch an sich arbeiten. Dennoch: unter dem Strich steht ein gutes Debüt, auf dem sich aufbauen lässt.

Christian Gentner (links, Note 4): Ein ordentliches Spiel des Kapitäns. Er half häufig hinten aus und suchte auch den Weg in den Leipziger Strafraum. Der bärenstarke Christian Gentner der Vorsaison ist der Mittelfeldspieler aber noch nicht. Denn Engagement allein reicht. Der Anspruch an den Routinier ist höher.)

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Santiago Ascacibar (links, Note 4): Der Mittelfeldspieler präsentierte sich wie immer lauf- und einsatzfreudig. Im Spielaufbau streute er jedoch Pässe mit höherem Leichtsinnsfaktor ein. Der Argentinier versucht aber sein Spiel zu erweitern und Pässe nach vorne zu spielen. Vor dem 0:2 verlor Santiago Ascacibar einen wichtigen Zweikampf.

Dennis Aogo (Note 4) Als Bindeglied zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld erfüllte Aogo seine Pflicht, in dem er ohne große Fehler blieb. Das war es aber auch schon. Als erfahrener Spieler müsste der Ex-Nationalspieler mehr Präsenz auf dem Platz zeigen. Brust raus! Aber zündende Ideen, wertvolle Pässe in die Tiefe kamen von Aogo nicht.

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Erik Thommy (Note 4): Die Offensivkraft rückte für Nicolas Gonzalez in die Mannschaft und spielte aus dem Zentrum heraus. Das machte er engagiert. Mit Tempodribblings setzte er dabei die Leipziger Defensive häufiger unter Stress. Wirklich gefährliche Aktionen sprangen aber nicht heraus, zumal er sich nach der Pause weniger durchsetzte.

Mario Gomez (Note 5): Der Mittelstürmer brachte sich zunächst einmal im Spiel gegen den Ball ein. Das war wichtig. Ebenso, dass er als vorderste Anspielstation für hohe Bälle diente. An eine Flanke von Borna Sosa kam er nicht richtig heran (37.) – und hatte auch so viel zu wenig Bindung zum Spiel. In seinem eigentlichen Revier kam der Torjäger daher nicht zum Abschluss. War am Ende überhaupt nicht mehr zu sehen.

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Chadrac Akolo (Note 4). Vielleicht war der Stürmer selbst überrascht, dass ihn Trainer Tayfun Korkut nach dem schwachen Auftritt gegen Fortuna Düsseldorf wieder aufbot. Doch diesmal war der Kongolose besser. Geschmeidig sind seine Bewegungen und seine Ballbehandlung ist fein. Aber er erlaubt sich zu viele leichtfertige Ballverluste. Musste nach 54 Minuten raus.

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Nicolas Gonzalez (Note 4): Der Stürmer kam für Chadrac Akolo (54.). Hatte Schwierigkeiten, Bindung zum Spiel zu finden. Und als sich mal eine Umschaltaktion ergab, passte der Argentinier schlampig (72.).

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Holger Badstuber (Note 4): Der Altmeister hatte einen schweren Stand, denn er sollte mithelfen, eine Partie zu drehen, in der das Spiel der Kollegen bereits stark in Schieflage geraten war. Weil der Druck auf die eigene Abwehr in der zweiten Halbzeit stetig zunahm, stand auch Badstuber auf verlorenem Posten.

Anastasios Donis (Archivbild, Note 3): Wurde in der 78. Minute für Erik Thommy eingewechselt und führte sich mit einem Solo ein. Mehr war jedoch nicht drin für ihn.

Quelle: Stuttgarter Zeitung


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