Bundesliga

Bruno Labbadia hakt die Wutrede endgültig ab



Beim Training mit den Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart war Bruno Labbadia nicht mehr anzusehen, dass eine aufreibende Woche hinter ihm lag. Der VfB-Trainer wirkte gelöst, gesellte sich beim Aufwärmprogramm sogar zu seinen Jungs und den Bundesligaspielerinnen und musste sich in puncto Fitness nicht vor ihnen verstecken. Später saß er auf der Bank neben MTV-Trainer Jan Lindenmair, und anscheinend amüsiert ihn das, was seine Fußballer auf dem Feld so ablieferten. Seine Wutrede und alles, was danach gekommen ist, möchte der Trainer nun endgültig hinter sich lassen und nach vorne schauen. „Für mich ist die Sache abgehakt“, sagte er, „jetzt möchte ich mit der Mannschaft arbeiten. Ich verlange von ihr, dass sie sich auf den Sport konzentriert, das gilt auch für mich.“

„Das Echo war gewaltig – und zwar sehr positiv“

An einen Rücktritt habe der Coach in den vergangenen Tagen nicht gedacht. „Welchen Grund hätte ich dazu? Ich bin gerne beim VfB“, meinte er, nachdem er sich nach seiner emotionalen Medienschelte einige Tage Schweigen gegönnt hatte. Die Unter­stützung, die er in den vergangenen Tagen erfahren habe, habe ihm gutgetan. „Das Echo war gewaltig – und zwar sehr positiv“, erklärte Labbadia. Er habe von Trainern und Ma­nagern extrem viel Zuspruch erhalten, „weil alle mit den gleichen Problemen kämpfen. Es war sehr interessant, wie viele Menschen sich gemeldet haben. Es gab eine große Solidarität, vor allem im Trainerbereich.“

Selbst die Aussagen von VfB-Aufsichtsratschef Dieter Hundt empfand er nach eigenen Angaben „als unterstützend. Er hat ja gesagt, dass er Verständnis hat und mich als guten Trainer sieht.“ Hundt hatte allerdings auch erklärt, dass ein Trainer Kritik aushalten müsse. Zudem hatte er den Trainer, der auf den Sparkurs hingewiesen hatte, gekontert und auf den fünft- oder sechstteuersten Kader hingewiesen, mit dem noch „Luft nach oben“ sein müsse. Dies, gestand Labbadia, stehe außer Frage, dennoch habe das Team durch den Sparkurs an Substanz verloren. Bis Montagmittag haben der Trainer und seine Mannschaft nun frei, dann gilt die Konzentration dem Spiel beim Hamburger SV am Sonntag (17.30 Uhr). Ein Sieg bei den Hanseaten könnte beim VfB endlich wieder etwas Ruhe einkehren lassen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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