Bundesliga

VfB-Chef Hundt kritisiert Labbadia


VfB-Trainer Labbadia: "Wer öffentliche Ämter bekleidet, muss auch mit Kritik leben"

Bruno Labbadias Wutausbruch sorgt weiter für Aufregung. Nun äußerte sich der Aufsichtsratsboss des VfB Stuttgart, Dieter Hundt, eindeutig: "Wer verantwortliche Positionen im Fußball übernimmt, muss auch mit Kritik leben." Das Vertrauen in die sportliche Leitung sei aber vorhanden.

Die Wutrede von Bruno Labbadia sorgt für geteilte Meinungen. Während sich einige Kollegen mit dem VfB-Trainer solidarisiert hatten und ihn auch Manager Fredi Bobic unterstützt hatte, sagte Stuttgarts Aufsichtsratsboss Dieter Hundt nun der "Stuttgarter Zeitung" und der "Bild"-Zeitung: "Wer öffentliche Ämter bekleidet und verantwortliche Positionen im Fußball übernimmt, muss auch mit Kritik leben." Allerdings äußerte Hundt auch Verständnis. "Ich begrüße es, wenn einer auch mal aus sich herausgeht. Bruno Labbadia hat durch seine emotionale Rede seinen Willen gezeigt, aus der derzeit schwierigen Situation herauskommen zu wollen", sagte er. "Über die Wortwahl schaue ich hinweg. Zum Fußball gehört auch mal ein Kraftausdruck."

Inhaltlich kann er die Kritik offenbar nicht nachvollziehen. "Wir haben unverändert den fünft- oder sechstteuersten Kader in der Bundesliga. Wenn wir uns daran orientieren, haben wir sportlich noch viel Luft nach oben", so Hundt. Labbadia hatte während der Pressekonferenz nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen wortgewaltig auf den Sparkurs des VfB und eine Etatsenkung von 20 Millionen Euro hingewiesen.

Die finanziellen Voraussetzungen seien laut Hundt für niemanden überraschend gekommen - auch nicht für den Trainer. "Wir haben gewusst, dass wir in diesem Jahr noch einmal ein wirtschaftlich schwieriges Jahr durchstehen müssen. Wir sind noch immer dabei, Sünden der Vergangenheit zu korrigieren, die auch wir in der obersten Führungsebene mitgetragen haben", so Hundt.

"Ich begrüße es, wenn einer auch mal aus sich herausgeht"

Für ihn sei es außerdem unverständlich, warum sich Labbadia als "Mülleimer" sehe. Er wüsste nicht, von wem der Trainer so behandelt worden sei, erklärte der Aufsichtsratsboss. Hundt machte unmissverständlich klar, dass er "einen derartigen Umgang mit den Medien nicht als dauerhaft gute Basis" ansehe.

Immerhin müssen sich Labbadia und Bobic vorerst wohl keine Sorge um ihren Job machen. Laut Hundt ist "das Vertrauen" in die sportliche Leitung "vorhanden". Labbadia hat noch einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison.

Vor einer möglichen Verlängerung sieht Hundt den Trainer und die Mannschaft in der Pflicht: "Wir sollten nicht vergessen: Fast die identische Mannschaft hat in der vergangenen Saison die Rückrunde auf Platz drei abgeschlossen. Das ist für mich die Benchmark."

Quelle: SPIEGEL ONLINE


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