DFB-Pokal

"An einem Tag ist alles möglich"



Auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalfinale sprachen Bruno Labbadia, Serdar Tasci, Jupp Heynckes und Philipp Lahm über ihre Erwartungen.

Eines ist klar: der FC Bayern geht als Favorit in das diesjährige Finale um den DFB-Pokal. Das wissen die Münchner genauso wie die VfB Akteure und taten dies auf der Pressekonferenz im Olympiastadion an diesem Freitag auch kund. Aber auch etwas anderes ist klar: "Wir sind hierher gefahren, um das Endspiel zu gewinnen und wir wissen, dass an einem Tag alles möglich ist", sagte Bruno Labbadia und ergänzte: "Wir müssen an die Grenze kommen, um der Weltklasse-Mannschaft des FC Bayern Paroli bieten zu können. Dazu sind wir auch imstande und so werden wir in die Partie gehen."

Optimistisch stimmen den Cheftrainer die "sehr konzentrierte" Arbeit in den vergangenen 14 Tagen sowie die Tatsache, dass sich seine Mannschaft von der ersten Runde an voll auf den Pokal und das Endspiel fokussiert habe, für das sie sich auch zurecht qualifiziert habe. "Das Finale bedeutet einen wunderschönen Tag mit einem hoffentlich sehr guten Spiel für alle Beteiligten." Damit dies für den VfB zutrifft, sollte seine Mannschaft Fehler vermeiden, denn diesbezüglich ist der FC Bayern "gnadenlos".

Dieser kam als Meister und Champions-League-Sieger in Berlin an – das Triple vor Augen. "Wir haben die große Möglichkeit, etwas Einmaliges zu erreichen, das es in der deutschen Geschichte noch nie gab", sagte Philipp Lahm dementsprechend pathetisch. Die Feier des Königsklassentitels sei aus den Knochen, sein Restalkohol bei 0,0 Promille und der Fokus auf den deutschen Pokal gerichtet. Schließlich verriet der Kapitän des FC Bayern dann noch, warum dieser in der Spielzeit 12/13 so erfolgreich ist: "Wir arbeiten in diesem Jahr in der Defensive sehr gut und kommen gut hinter den Ball. Das ist das Rezept unseres Erfolges."

"Unbedingt Fehler vermeiden"

Sein Amtspendant beim VfB sprach derweil von einem "perfekten Tag", der gegen den FC Bayern notwendig sei – und dass gegen den Rekordmeister durchaus etwas möglich ist, zeigten Strecken der beiden Ligapartien: "Wenn man da genauer hingeschaut hat, dann sieht man, dass wir vor allem im Rückspiel gut mitgehalten haben. Aber wir haben auch gesehen, dass wir uns keine Patzer erlauben dürfen."

Derweil sei die Motivation des Kapitäns und seiner Kollegin durch den Umstand, dass der Gegner der amtierende Champions-League-Sieger ist und das Spiel weltweit auf großes Interesse stößt, noch einmal größer. "Aber die Motivation ist ohnehin schon riesig. Wir haben das gesamte Jahr über schließlich auf diese Partie hingearbeitet und nun gilt es die Fehler der Bayern, die sie hoffentlich machen werden, eiskalt auszunutzen und eigene zu vermeiden", sagte Serdar Tasci weiter.

Das wird Jupp Heynckes von seinen Akteuren indes auch fordern – vielleicht noch ein wenig vehementer als bei einem anderen Spiel. Denn immerhin fehlt dem Coach der Bayern dieser Titel in seiner großen Sammlung. Dennoch sagte er: "Natürlich möchte ich den Sieg auch persönlich erringen, es ist aber keine furchtbare Obsession. Ich habe schließlich sehr viel Positives in meiner Laufbahn erlebt."

So auch am vergangenen Samstag in der englischen Hauptstadt, als sein Team die Champions-League-Trophäe gegen Borussia Dortmund errang. "Es dauerte zwei, drei Tage, bis wir wieder zur Normalität gefunden haben, schließlich haben wir auch gefeiert und uns etwas vom Ganzen losgelöst", sagte Jupp Heynckes, "aber spätestens seit Mittwoch sind wir voll auf das Pokalendspiel fokussiert. Denn wir sind alle noch gierig und hochmotiviert, den dritten Triumph zu schaffen."

Nicht nur defensiv und nicht nur Pressing

Der FCB-Trainer weiß aber auch, dass dies kein Selbstläufer wird: "Wir spielen gegen einen VfB, der in der Liga vielleicht eine durchwachsene Leistung gezeigt hat. Aber man muss den Kader sehen und die vielen Partien sowie die zahlreichen Nationalspieler. Daher verdienen Bruno Labbadia und seine Mannschaft ein großes Kompliment für das Erreichte, besonders weil sie eben nicht so einen breiten Kader haben wie beispielsweise wir." In diesem werden am Samstag, wenn Manuel Gräfe das Finale um 20.00 Uhr anpfeifen wird, Dante und Luiz Gustavo fehlen, da die beiden Brasilianer zu ihrer Nationalmannschaft reisen "mussten". Doch auch dies wird das Selbstvertrauen des Bayern-Coaches kaum schmälern. Schließlich "habe ich in meiner langen Laufbahn noch keine Mannschaft trainiert, die so professionell arbeitet und die sich auch menschlich so gut versteht".

Bruno Labbadia steht derweil ein Kader mit einem ähnlich guten Teamklima zur Verfügung. Dieser ist mittlerweile wieder größer, weil ein paar Langzeitverletzte zurückgekehrt sind. Cacau ist einer von diesen und in Berlin dabei. Eine Entscheidung darüber, welche Profis letztlich spielen und auf der Bank sitzen werden, will der Trainer nach der Abschlusseinheit an diesem Freitagabend treffen.

Eines ist aber schon jetzt klar: "Es wird am Samstag auf die Mischung ankommen, wir dürfen nicht nur defensiv spielen und auch nicht nur pressen", sagte Bruno Labbadia und ergänzte: "Es hängt von der Tagesform ab und davon wie unsere Mannschaft die Vorgaben umsetzt."



Quelle: vfb.de


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