Bundesliga

"Generell eine gute Erinnerung an Berlin"



Thomas Schneider spricht über das Hertha-Spiel und will, dass seine Mannschaft noch besser gegen den Ball arbeitet, als das gegen Hoffenheim der Fall war.

Fredi Bobic ist sich seiner Schuld bewusst – wenn auch nur mit einem Schmunzeln. "Die Statistik sieht echt blöd aus", sagte der Sportvorstand auf der Pressekonferenz an diesem Donnerstag, als er sich das Faktenblatt zur Bilanz gegen Hertha BSC anschaute. "Ich bin mitverantwortlich, das tut mir leid", fügte er an, grinste und äußerte noch einen Wunsch: "Ich hoffe, dass wir die Siegesbilanz am Freitag ausgleichen."

56 Mal trafen der VfB und die Berliner in der Bundesliga bislang aufeinander, 15 Partien endeten unentschieden, 20 gewann der Klub mit dem roten Brustring und eben eine mehr die Hertha. Noch "blöder" sind die statistischen Werte im Olympiastadion geraten: 17 VfB Niederlagen stehen lediglich vier Siege und sieben Remis gegenüber. Thomas Schneider saß auch auf dem Podium und sagte zu den Zahlenspielen nur: "Ich habe generell eine gute Erinnerung an Berlin. Als Spieler habe ich den Pokal gewonnen, mit der U17 war ich dort in den vergangenen beiden Saisons im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft und einmal haben die Jungs den Titel geholt." Er ist schließlich Optimist und sieht vor allem die positiven Dinge.

Um auch am Freitag ein erfreuliches Ergebnis zu erzielen, sollte seine Mannschaft klare Vorgaben umsetzen: "In erster Linie wird es wichtig sein, dass wir gut gegen den Ball arbeiten, noch besser als gegen Hoffenheim. Berlin hat schließlich eine reife Spielanlage und agiert sehr gut." Daher sei es essentiell, im eigenen Aufbauspiel kaum Fehler zu machen sowie schnell umzuschalten. Und das kann sein Team. Nicht umsonst warnte der Berliner Coach Jos Luhukay schon einen Tag vorher auf der Hertha-PK: "Das wird eine sehr schwierige Aufgabe, weil der VfB gut organisiert auftritt, fußballerisch stark ist und über ein sehr gutes Umschaltspiel verfügt. Wir brauchen daher über 90 Minuten volle Disziplin und Bereitschaft, nach dem eigenem Ballverlust umgehend in die Defensive zu arbeiten."

Etwa 1.400 VfB Fans sind vor Ort

Trotz der Warnung des gegnerischen Trainers und des 6:2-Erfolges im vergangenen Bundesligaspiel sieht Thomas Schneider aber "keinen Grund zur Euphorie". Der Sieg gegen Hoffenheim sei zwar "existenziell" gewesen, um in Ruhe arbeiten zu können, "aber auch in dieser Partie haben wir Dinge gesehen, an denen wir arbeiten müssen, um weiter erfolgreich zu sein". Natürlich kennt auch der VfB Chefcoach die alte Regel "never change a winning team", aber Umstellungen gegenüber dem Nachbarschaftsduell sind dennoch möglich. Schließlich müsse die mögliche Müdigkeit einiger Nationalspieler bedacht werden "und wir haben ja auch andere frische Jungs dabei".

Nicht im Kader ist derweil Mohammed Abdellaoue, der mit einem grippalen Infekt ausfällt. Der jüngste VfB Neuzugang Karim Haggui fliegt indes nach mit Berlin. Er kehrte bereits am Montag von seinem Länderspieleinsatz zurück und trainierte in dieser Woche mit den in Stuttgart anwesenden Profis. "Auch mit weniger Spielern haben wir relativ viel gearbeitet", sagte Thomas Schneider und berichtete, dass der vom Länderspiel angeschlagene Moritz Leitner wieder mittrainieren konnte und in der Hauptstadt dabei sein wird.

Das gilt natürlich ebenso für Fredi Bobic, der ehemals für die Hertha auf Torjagd ging und dabei eben auch für die "blöde" Statistik aus VfB Sicht sorgte. "Die Stadt lechzt nach der Bundesliga, die aktuelle Euphorie ist spürbar, die Leute reden wieder viel positiver über die Hertha – und dann hat die Mannschaft gleich einen guten Drive zu Saisonbeginn bekommen", sagte der Sportvorstand, der sich freut auch einmal wieder freitags bei Flutlicht zu spielen. Das sei immer etwas Besonderes. Etwa 45.000 Zuschauer erwartet Hertha BSC, wenn das 57. Aufeinandertreffen mit dem VfB in der Liga um 20.30 Uhr angepfiffen wird. Zirka 1.400 Brustring-Fans werden dann die Mannschaft von Thomas Schneider anfeuern. Dessen Berliner Pendant attestierte dem VfB unterdessen wieder "mehr Selbstvertrauen", eine "unglaublich gute Qualität" sowie "hohe individuelle Fähigkeiten". Unter dem Strich ist also auch der Gegner der Ansicht, dass der VfB auf jeden Fall fähig ist, den statistischen Wunsch von Fredi Bobic zu erfüllen.

Quelle: vfb.de


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