UEFA Europa League

Kurz geschüttelt – und wieder erfolgreich



Der VfB belohnte sich mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League für die harte Arbeit in der vergangenen Saison - und Vedad Ibisevic antwortete nach der Häme mit einem Tor.

Vedad Ibisevic verzweifelte nicht. Der VfB Stürmer ist ein Torjäger, einer, der sich kurz schüttelt, wenn es mal nicht klappt, und dann wieder hellwach ist. Schon nach seinem vergebenden Elfmeter und dem missglückten Nachschuss am vergangenen Samstag gegen den VfL Wolfsburg sagte der Bosnier: "Ich schieße den nächsten wieder und mache ihn rein." Das ist Selbstbewusstsein, und das hat er zu Recht. Schließlich überzeugt der 28-Jährige mit Toren, seitdem er das VfB Trikot überstreift.

Daher war es für seinen Trainer Bruno Labbadia "überraschend, wie danach mit ihm umgegangen wurde, welche Vehemenz ihm entgegen geschlagen ist". Als "Elfmeter-Depp" bezeichneten ihn manche Zeitungen. "Das war zwar sicherlich eine kuriose Szene, aber der Umgang danach war respektlos", sagte der VfB Sportdirektor Fredi Bobic, nachdem Vedad Ibisevic und seine Mannschaftskollegen mit einem 1:1 (0:0) im Play-off-Rückspiel der Europa League bei Dynamo Moskau die Gruppenphase erreicht hatten. Dabei hatte der VfB Stürmer in der 64. Minute seine Klasse gezeigt und das Weiterkommen schon beinahe besiegelt: den hohen Pass von Tamas Hajnal gut eingeschätzt, den Ball schön mit der Brust mitgenommen und das Spielgerät dann schnörkellos mit dem linken Fuß im Tor versenkt. Auch wenn ihm die Kritik ein wenig zusetzte, unterkriegen ließ er sich nicht, antwortete auf dem Platz und sagte danach: "Das war schon eine Erleichterung, aber Fehlschuss hin oder her. Ich weiß, dass ich die Tore machen kann und habe es hier wieder gezeigt."

Für die Gruppenphase wünscht sich der bosnische Nationalspieler nun "die eine oder andere gute Mannschaft, damit wir uns auch mit großen Teams messen können". Mit Dynamo Moskau schaltete der VfB schon mal eine gute Mannschaft aus, die schwerste aus dem Lostopf für die Play-offs jedenfalls. "Das ist ein geiler Tag, die Jungs haben sich das hart erarbeitet", sagte Fredi Bobic nach dem Schlusspfiff in der Khimki-Arena, und Serdar Tasci ergänzte: "Wir sind zu Recht weitergekommen."

"Professionell und konzentriert"

Seinem Trainer gefiel besonders, dass die Mannschaft "sehr professionell und konzentriert" agierte: "Wir haben uns überhaupt nicht hinten rein gestellt, haben den Ball gut laufen lassen, könnten aber noch ein bisschen abgezockter sein", sagte Bruno Labbadia. Mehr als verdient sei seine Mannschaft weitergekommen. "Das war schon allein für die Fans wichtig, die uns hier unterstützt haben. Da möchte ich ein Sonderlob aussprechen. Wir wissen ja selbst, wie schwierig eine Reise nach Moskau ist. Hut ab."

Nun werden die VfB Fans und die VfB Profis mindestens noch dreimal reisen. Die Auslosung der zwölf Vierergruppen der Europa League steigt am Freitag von 13 Uhr an in Monte Carlo. Drei Gegner, sechs Spiele für den VfB zwischen dem 20. September und dem 6. Dezember – und als Gruppen-Erster oder -Zweiter würde das Team von Bruno Labbadia in die Zwischenrunde einziehen. "Die Jungs haben hart für die Europa League gearbeitet", sagte Fredi Bobic, "jetzt hoffen wir auf tolle Gegner."

Das Ziel der teilnehmenden Mannschaften ist die Arena in Amsterdam, denn dort wird am 15. Mai 2013 das Finale angepfiffen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, und auch die Torjäger der verschiedenen Teams werden dabei noch viele Möglichkeiten haben, sich auszuzeichnen – so wie Vedad Ibisevic im Hin- und Rückspiel der Play-offs gegen Dynamo Moskau.

Quelle: vfb.de


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