Jugend

VfB-Junioren riskieren viel und verlieren alles

50 Minuten lang hielt die U 17 des VfB Stuttgart mit, dann brachen im Finale um die Deutsche Meisterschaft die Dämme. Die B-Jugend setzte sich vor 7196 Zuschauern in Großaspach mit 4:0 (0:0) durch. „Wir sind trotzdem stolz auf unsere Jungs“, sagten die Trainer Domenico Tedesco und Andy Hinkel.


Frust nach dem verlorenen Finale: Manuel Kober (li.), Alexander Groiß

Eine Halbzeit lang kämpften die U-17-Junioren des VfB Stuttgart auf Augenhöhe, dann kippte die Partie in der Großaspacher Mechatronik-Arena innerhalb weniger Minuten. Am Ende stand es im Finale um die deutsche Meisterschaft 4:0 (0:0). Die B-Jugend von Borussia Dortmund feierte die Titelverteidigung. „Es ist eine Ausnahmemannschaft“, lobte BVB-Sportdirektor Michael Zorc, „wir werden den einen oder anderen Spieler bald wiedersehen.“ Doch Zorc gab auch zu: „Die Niederlage für den VfB ist ein wenig zu hoch ausgefallen.“

Eine Erkenntnis, die er mit den meisten der 7196 Zuschauern im Fautenhau teilte. Die waren zwar zum Teil zu spät gekommen, weil es auf den Anfahrtswegen rund ums Stadion schlimmer staute als auf der A8, Kassenhäuschen wider Erwarten geschlossen waren und die Organisation durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den VfB Stuttgart mit dem Ansturm der Fans überfordert war. Versäumt hatten die Nachzügler aber eher wenig, weil sich das Team des Trainerduos Domenico Tedesco und Andy Hinkel streng an seinen Matchplan hielt. Gut organisiert nahmen die VfB-Junioren den Dortmundern die Räume für ihr schnelles Umschaltspiel.

„Wir waren mächtig stolz auf unsere Jungs“, sagte Andy Hinkel nach dem Schlusspfiff, „wir mussten in der Pause nur Feinjustierungen vornehmen.“ Und es war ja auch nicht so, dass die Mannschaft um Kapitän Berkay Özcan chancenlos war. Ihr fehlten bisweilen aber die Reife und die Abgebrühtheit, um die Dortmunder ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. „50 Minuten lang“, befand Domenico Tedesco, „haben wir auf Augenhöhe gespielt.“

Erst ein umstrittener Freistoß zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel zerstörte die VfB-Hoffnungen. Die Abwehr um die Innenverteidiger Manuel Kober und Alexander Groiß verteidigte zu tief, und Patrik Fritsch traf per Kopf (52.). Wenig später hatte Stürmer Dylan Esmel die Chance zum Ausgleich. Sein Schuss aus vollem Lauf verfehlte aber um Haaresbreite das Ziel.

Dortmunds Trainer Hannes Wolf hatte kurz nach dem Seitenwechsel zwei neue Offensivkräfte aufs Feld geschickt und den Druck erhöht. Der VfB stellte nach dem 0:1 auf Raute um, beorderte Innenverteidiger Alexander Groiß in den Angriff. Die Mannschaft riskierte bei ihrer Aufholjagd viel – und verlor alles. Plötzlich fanden die Dortmunder die nötigen Schlupflöcher. Sie trafen durch Janni-Luca Serra (54./65.) und durch den überragenden Kapitän der U-17-Nationalelf, Felix Passlack (59.).

„Kein Vorwurf an die Jungs“, sagte der nach Hoffenheim wechselnde Coach Domenico Tedesco, „wir haben trotz der Final-Niederlage eine tolle Saison gespielt.“

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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