Ultras
Karawane Cannstatt steht an – Ultras üben KritikVor dem ersten Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 wird es wieder den Fanmarsch „Karawane Cannstatt“ geben. Die Ultras vom Commando Cannstatt wollen diesen für ihre Botschaften nutzen.
Eindrücke von der Karawane Cannstatt der Fans des VfB Stuttgart vor der vergangenen Saison.
Wenn die Fans des VfB Stuttgart am 26. August (von 13 Uhr an) vor dem ersten Heimspiel dieser Saison gegen den 1. FSV Mainz 05 zur Karawane Cannstatt auflaufen, gilt wie immer das Motto „Alle in Weiß“. So soll die Mercedes-Benz-Arena später in einen einheitlichen Ton getüncht werden. Weiße Trikots, weiße T-Shirts und wahlweise auch Mützen.
Vor allem aber wollen die Organisatoren, die Ultras vom Commando Cannstatt, die Karawane Cannstatt dazu nutzen, ihre Botschaften loszuwerden und gegen viele Punkte der aktuellen Profifußball-Szene zu demonstrieren.
In einer aktuellen Mitteilung macht das Commando Cannstatt deutlich, worum es am 26. August unter anderem gehen soll:
Die Zerstückelung der Spieltage und das Pay-TV-Angebot:„Neuerdings reicht nicht mal mehr ein Pay-TV-Abo, um sicher alle Spiele der eigenen Mannschaft verfolgen zu können. Man hat den Eindruck, dass die Professionalisierung zum Selbstzweck verkommen ist und das Event immer größer und verrückter werden muss, um noch den letzten Cent aus dem Produkt Profifußball pressen zu können.“
Die weiter fortschreitende Kommerzialisierung: „Da wären die überzogene Halbzeitpause beim FC Bayern inklusive Anastacia-Auftritt und die anschließenden GoPro-Videos direkt aus dem Weizenglas bei der Meisterfeier. Dazu die Aufregung über die Pfiffe gegen die Halbzeitshow von Helene Fischer beim Pokalfinale. Direkt im Anschluss wurde die Frage aufgeworfen, ob dieses Finale zwingend in Deutschland stattfinden muss. Hinzu kommt die Verklärung von 300 Millionen Chinesen mit iPhones als relevante Zielgruppe. An diese Zielgruppe wird dann mal eben ein Startplatz in der Regionalliga verkauft.“
Weitere „Unsitten“ der Branche: „In Hannover übernimmt ein wildgewordener Präsident für läppische 12.750 Euro den Verein, will die 50+1 Klausel abschaffen und lehnt kommentarlos 119 Mitgliedsanträge für den e.V. von möglicherweise kritischen Fans ab. Transfergerüchte und Vollzugsmeldungen im dreistelligen Millionenbereich sind keine Seltenheit mehr.“
Die Korruption im Fußball:„Unersättliche Geldgier, Korruption, Größenwahn und eine komplette Entkopplung von der Basis zerstören unseren Sport. Dies wurde in jüngster Vergangenheit auch durch die Veröffentlichungen des Recherchenetzwerkes European Investigative Collaboration (EIC) rund um das Projekt „Football Leaks“ offenbart. All diese Entwicklungen gehen auf Kosten der Fußballfans.“
Quelle: Stuttgarter Zeitung