Bundesliga
Didavis großer FrustNach der 1:4-Pleite bei Borussia Dortmund platzt der Frust aus VfB-Mittelfeldspieler Daniel Didavi heraus.
Daniel Didavi ist tief gefrustet
Dass Daniel Didavi eine gehörige Portion Frust schiebt, bedarf nicht eigens der Nachfrage. Das sieht man dem Mittelfeldspieler schon von Weitem an, als er nach der 1:4-Pleite von Dortmund zum Bus schlendert. Gesenkter Blick, die Kopfhörer in Position – es war mal wieder ein gebrauchter Tag für Daniel Didavi und den VfB Stuttgart. Davonstehlen will sich der 25-Jährige aber nicht. Im Gegenteil: Didavi redet nach der neuerlichen Pleite Klartext. „Es ist einfach nur noch frustrierend“, sprach der Spielmacher dem weiß-roten Anhang aus der Seele. „Wir können uns vornehmen, was wir wollen. Aber wenn jeder Ball in die Tiefe gefährlich wird . . .“ Didavi zielte auf den frühen Rückstand ab, den er aber nicht speziell seinen Abwehrkollegen anlasten wollte. Es war eher eine Generalkritik an der gesamten Mannschaft. „35 Gegentore, das kann doch nicht doch wahr sein“, sagte Didavi und seufzte laut auf. „Wahnsinn!“
Sorgen um den VfB
Der Nürtinger macht sich große Sorgen. Gegen Darmstadt und Ingolstadt habe man trotz der Siege doch auch nicht gut gespielt, da dürfe man sich nichts vormachen. „Und gegen Mannschaften wie Dortmund sind wir chancenlos.“ Das ist einfach nur – richtig: „Frustrierend.“
Wenn man den Spielmacher so reden hört, stehen die Zeichen nach Saisonende klar auf Trennung. Sein Fruststau habe aber nichts mit seiner persönlichen Zukunft zu tun, sondern allein mit der Gegenwart der VfB-Mannschaft, versichert er. Ob auch tatsächlich eine Mannschaft auf dem Platz steht? Didavi kratzt sich am Kopf: „Ich denke schon. Aber wir bekommen es einfach nicht auf den Platz.“
Also ist beziehungsweise war der Trainer Schuld? Zumindest habe es Jürgen Kramny geschafft, die Stimmung wieder zu heben, sagt Didavi. Was den Rückschluss zulässt, dass es um das Betriebsklima zwischen Mannschaft und Trainer Alexander Zorniger nicht gerade zum Besten bestellt war. Das war am Ende auch nicht mehr zu übersehen, auch bei Didavi nicht. Seinen Frust schiebt er schließlich nicht nur durch die Katakomben – sondern auch über den Platz.
Quelle: Stuttgarter Nachrichten