Fortuna Köln: Flottmann, Fink, Andersen und Kraus bleiben
Neuling Koschinats beeindruckende Bilanz

14 Jahre ist es her, dass sich die Fortuna aus dem Profifußball verabschieden musste. Gegen den FC Bayern II feierte Köln nach dramatischen Schlussminuten und einem Treffer in letzter Sekunde den Aufstieg in die dritte Liga. Fortuna-Coach Uwe Koschinat steht seit seinem Amtsantritt in Köln für Erfolg. Der Kicker stellt den Aufsteiger vor.

Der Trainer: Die Fortuna ist Uwe Koschinats erste Station als Cheftrainer, zuvor hat er lange und in verschiedenen Funktionen für TuS Koblenz gearbeitet. Seine Bilanz aus drei Jahren in der Kölner Südstadt lässt sich sehen: Siebter, Zweiter, Meister. Der 42-jährige Fußballlehrer ist bekannt für seine emotionale Art und sein Faible für körperbetontes Spiel.

Die Mannschaft: Die wichtigsten Männer werden wohl bleiben: Kapitän und Abwehrchef Daniel Flottmann (29), der zunächst jedoch einen Kreuzbandriss auskurieren muss. Außenverteidiger Tobias Fink (30), dessen Vorstöße gefürchtet sind. Mittelfeldstratege Kristoffer Andersen (28), der schon für Aachen in der 3. Liga spielte. Und Stürmer Thomas Kraus (27), der für jedes Spiel brennt. Spielerisch war die Mannschaft teilweise unterlegen, sie konnte aber vor allem durch ihre große Moral überzeugen.

Der Verein: Für den Aufschwung des Zweiten der ewigen Zweitliga-Tabelle steht nach der Fast-Insolvenz und dem sportlichen Absturz zu Beginn des Jahrtausends keiner so sehr wie Präsident Klaus Ulonska. Der ehemalige Staffellauf-Europameister (1962) hat den Klub mit seinem alle Bereiche umfassenden Engagement saniert. Aus wirtschaftlicher Sicht ist Hauptinvestor Michael W. Schwetje der wichtigste Mann - ein Internetunternehmer, der seit Jahren den größten Teil des Etats stemmt und das noch mindestens zwei Jahre tun wird.

Das Umfeld: Auch zu Zweitliga-Zeiten war das Südstadion selten voll - zu groß ist die Vorherrschaft des FC in der Stadt. Zuletzt ist jedoch nach Jahren wieder eine große Euphorie um die Fortuna entfacht. Sollte ein ordentlicher Saisonstart gelingen, könnten die Tribünen des Südstadions regelmäßig ordentlich gefüllt sein.

Philip Sagioglou
kicker.de