Fortuna Köln schockt Spitzenteam Osnabrück



So hatte sich das der VfL Osnabtrück sicher nicht vorgestellt. Der Aufstiegsaspirant kassierte beim Gastspiel bei Fortuna Köln erstmals nach knapp 600 Minuten einen Gegentreffer. Am Ende stand ein überzeugender Sieg für die Fortuna.

599 Minuten, fast zehn Stunden, hatte der VfL Osnabrück bis zum Freitagabend, 19.30 Uhr, kein Drittliga-Gegentor mehr kassiert. Gegen den SC Fortuna Köln setzte es dann gleich drei binnen 19 Minuten. Nach vor allem herausragender erster Hälfte bezwang der Südstadt-Klub den Tabellenvierten hochverdient 3:1 (2:0). "Die drei Punkte sind natürlich extrem wichtig", sagte der überragende Kristoffer Andersen. "Aber ich weiß nicht, warum wir immer erst so unter Druck geraten müssen, damit wir solche Leistungen zeigen."

Die Fortuna begann trotz zuletzt zwei Pleiten in Folge mit stadionfüllendem Selbstvertrauen und hätte bereits nach 23 Sekunden durch Julius Biada in Führung gehen können. Sein Schuss ging allerdings knapp links vorbei. Die beeindruckende Osnabrücker Serie wurde dann dank eines Einwurfs geknackt: Andersen schleuderte den Ball an den Fünfmeterraum, Florian Hörnig stocherte etwas und Biada brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten (27.).

Koschinat von erster Halbzeit begeistert

Kurz vor der Halbzeit umdribbelte Andersen vier Osnabrücker und legte quer. Erneut hatte Biada keine Probleme. Fortunas erste Hälfte entzückte und schockierte die 2636 Zuschauer im Südstadion. "Bei Flutlicht und vor eigenem Publikum sind wir vielleicht immer noch ein Stück motivierter", mutmaßte Doppeltorschütze Biada.

Und nach dem Seitenwechsel ging es, anders als in den Vorwochen, nahtlos weiter. Osnabrücks Anthony Syhre patzte vor dem eigenen Strafraum schwer und Marco Königs jagte den Ball aus 15 Metern in den Winkel. Bis zur 70. Minute sah es so aus, als würde die Fortuna die 3:0-Führung im Stile eines Spitzenteams runterspielen.

Dann allerdings verkürzte Michael Hohnstedt nach einem Stellungsfehler der Kölner Defensive (70.). Und plötzlich bröckelte die Sicherheit der Gastgeber. Einfache Ballverluste, chaotisches Rückzugsverhalten, Konterchancen für Osnabrück. Die Fortuna machte es noch einmal spannend, doch der VfL konnte nicht weiter davon profitieren.

"In den ersten 45 Minuten haben wir grenzwertig gut gespielt für unsere Verhältnisse. Aber gegen Ende hatten wir schon extreme Probleme mit unseren Kräften. Aber so bin ich froh über die 22 Punkte in der Hinrunde", sagte Trainer Uwe Koschinat.

SC Fortuna Köln: Poggenborg - Yilmaz, Hörnig, Uaferro (17. Flottmann), Kwame - Bender, Pazurek, Andersen, Oliveira Souza - Biada (62. Schröder), Königs (56. Rahn)

Zuschauer: 2696

Tore: 1:0 Biada (27.), 2:0 Biada (44.), 3:0 Königs (46.), 3:1 Hohnstedt (70.).

ksta.de