1:0 Sieg gegen Lotte Fortuna Köln beendet Negativserie



Ein bisschen dröhnte ihm der Schädel offensichtlich noch: André Poggenborg prüfte kurz, ob seine Nase blutete, ehe er sich von den Kollegen feiern ließ. Fortuna Kölns Keeper hatte seinem Team beim 1:0 (0:0) bei den Sportfreunden Lotte in der hektischen Schlussphase den Sieg gesichert. "Festgehalten" traf es in dem Fall nicht, weil Poggenborg den Ball von Gerrit Nauber in der Nachspielzeit mit Karacho ins Gesicht bekommen hatte.

Fortuna beendet Negativserie

"Ich bin froh, dass wir jetzt die 20 Punkte haben. Das ist nach der Saisonphase schon sehr gut", sagte Trainer Uwe Koschinat. So beendeten die Kölner nach drei großteils desaströsen Auftritten ihre Negativserie und verhagelten gleichzeitig die "beste Woche der Vereinsgeschichte" von Bayer Leverkusens Pokalschreck Lotte. In der Tabelle bleibt es extrem eng. Auf Rang acht liegt der Südstadt-Klub nur einen Punkt hinter der Aufstiegszone. Platz 16 ist allerdings auch nur vier Zähler entfernt.

Angeführt von Kapitän Daniel Flottmann und Boné Uaferro, der nach Rotsperre zurückkehrte, war Fortunas Defensive nach zuletzt acht Gegentoren aus zwei Spielen nicht wieder zu erkennen. Die gesamte Mannschaft stand den Sportfreunden fast über 90 Minuten auf den Füßen und verhinderte zusammen mit den fürchterlichen Platzverhältnissen jeglichen Spielfluss bei Lotte.

In der ersten Halbzeit kamen beide Teams zu je einer guten Chance. Nach 22 Minuten parierte der starke Poggenborg gegen Luka Tankulic, auf der anderen Seite wurde ein Versuch von Cauly Oliveira Souza noch von der Linie gekratzt (30.). In Halbzeit zwei drehten die Kölner dann für eine Viertelstunde richtig auf und überrumpelten die Hausherren, denen die 120 Pokalminuten vom Dienstag deutlich anzumerken waren.

Oliveira Souza vergab noch zwei Großchancen (48./51.), ehe Hamdi Dahmani mit feiner Einzelleistung für das Tor des Tages sorgte: Nach Flanke von Cimo Röcker wackelte der 28-Jährige einen Gegenspieler aus und vollendete überlegt ins linke untere Eck. "Es freut mich, dass Hamdi wieder getroffen hat. Insgesamt war unser Umschaltspiel, auch mit Cauly Oliveira Souza, wieder sehr gut", sagte Koschinat.
Turbulente Schlussphase

Bis in die Schlussphase hielten die Kölner den Gegner souverän vom eigenen Tor weg. Dann wurde es turbulent. Erst sorgte Christopher Theisen für seinen unrühmlichen Abgang. Nach zuvor ersten starken 86 Drittliga-Minuten in dieser Saison, sprang der Mittelfeldspieler gelbvorbelastet in Lottes Strafraum einem Verteidiger in die Beine und flog folgerichtig vom Platz.

"Das ist sehr schade für Christopher. Nach seiner guten Reaktion auf die Nichtberücksichtigung kann er jetzt keinen Rhythmus finden", kommentierte Koschinat die Szene. Es folgte eine ähnlich dämliche Ampelkarte für Sportfreunde-Einwechselspieler Nico Granatowski (90.) und jene bereits erwähnte Gesichts-Parade von Poggenborg.
Ein Beinahe-Eigentor von Cédric Mimbala, der sich im Kopfballduell gegen seinen Teamkollegen Uaferro durchsetzte, und ein kurioser Stolperer von Selcuk Alibaz beim Sprint in Richtung Lottes verwaistem Tor, rundeten das Bild der chaotischen letzten Minuten ab.

SC Fortuna Köln: Poggenborg - Flottmann, Uaferro, Mimbala, Röcker - Theisen, Schröder - Oliveira Souza (90. Kessel), Dahmani (87. Hörnig), Bender - Brasnic (76. Alibaz). Tor: 0:1 Oliveira Souza (52.). Gelb-Rot: Theisen (86.), Granatowski (90.)
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