Koschinat: „Wir brauchen fünf Siege aus 16 Spielen“
Fortuna tritt in Chemnitz ohne Marquet, Uaferro und Aydogmus an

Im Stadion an der Gellertstraße treffen am Samstag ab 14 Uhr zwei Mannschaften aufeinander, die sich auskennen mit einem Negativlauf. Während die Fortuna zu Beginn der Saison als Aufsteiger die Begegnungen vier bis acht ausnahmslos verlor und danach beeindruckend reüssierte, verabschiedete sich der Chemnitzer FC mit fünf Niederlagen und nur einem eigenen Treffer in die Winterpause. Die Himmelblauen sind also gefordert.

„Sie brauchen dringend einen Schulterschluss mit dem Publikum. Dass wir zum Ende der Hinrunde vor Chemnitz in der Tabelle stehen, war ja zeitweise eigentlich unvorstellbar“, unterstreicht Uwe Koschinat, der trotz der „hervorragenden Ausgangssituation“ seines Teams den Klassenerhalt noch lange nicht als Selbstläufer betrachtet. „Es gibt keinen Grund, die Ziele bis zum Saisonende zu ändern. Ich will am Ende nur nicht unter den letzten Drei stehen. Wir sind in einer tollen Situation. Wir haben alles selber in der Hand. Wir brauchen aus 16 Spielen fünf Siege. Ich bin mir sicher, dass wir mit 45 Punkten in der 3. Liga bleiben“, betont der Trainer, dessen Team mit den Partien in Chemnitz, gegen Bielefeld, in Osnabrück, in Duisburg und gegen die Stuttgarter Kickers nun ausgerechnet wieder jene fünf Gegner vor der Brust hat, gegen die die Südstädter in der Hinrunde komplett leer ausgingen. Mit einer erneuten fünffachen Nullnummer rechnet Koschinat dieses Mal aber nicht. „Zumal wir ja jetzt aus den ersten drei Begegnungen mit fünf Zählern im Vergleich auch schon einen Punkt mehr geholt haben als damals.“
Gleich mit Knallgas losgehen wird es nach der Einschätzung von Koschinat beim CFC. „Die Hausherren werden uns keine lange Anlaufzeit in diesem Spiel zugestehen.“ Die Chemnitzer haben auf dem Transfermarkt noch mal ordentlich zugelangt, und unter anderem mit dem Ex-Erzgebirgler Frank Löning einen erfahrenen Knipser geholt. „Anton Fink und er haben zusammen in der 3. Liga weit über 100 Tore geschossen“, sagt Koschinat.
Eine gleichsam knifflige wie interessante Aufgabe für Daniel Flottmann. Der Kapitän ist wieder an Bord und hat nach dem Ausfall von Innenverteidiger Bone Uaferro (muskuläre Probleme am Hüftbeuger) seinen Platz in der Startelf sicher. „Für Daniel freut mich das total, das ist eine tolle Geschichte. Sein Knie hat nach dem Kreuzbandriss in der Vorbereitung nie negativ reagiert. Er ist ein Kopf der Truppe“, so Koschinat, der neben den Langzeitausfällen Ozan Yilmaz, Michael Kessel und Kristoffer Andersen auch auf Sascha Marquet (Trainingsrückstand nach Magen-Darm-Problemen) und Ercan Aydogmus (Knieprobleme) verzichten muss.
Nicht hundertprozentig sicher ist es, ob der einzige Neuzugang Julius Biada in Chemnitz beginnen darf. Dies hängt von der taktischen Ausrichtung ab, für die sich Koschinat entscheiden wird. Der Ex-Darmstädter könnte als Achter im Zentrum für Marquet auflaufen. Dem Coach schwebt aber auch eventuell eine defensivere Variante mit Markus Pazurek und Sebastian Zinke auf der Doppelsechs vor. „Geblockt ist ein Platz in der ersten Elf“ nach Aussage des Fußballlehrers für Hamdi Dahmani, der in der Vorbereitung mit sechs Toren treffsicherster Kölner war. „Hamdi steht sinnbildlich für das gesamte Team. Er hat einen Anpassungsprozess hinter sich. Er musste sich erst an das Tempo in der Liga gewöhnen.“ Ebenfalls im Aufwind befindet sich Jan-Andre Sievers. Der Außenverteidiger hat sich nach einer für ihn persönlich sehr enttäuschend verlaufenen Hinrunde im Winter wieder herangearbeitet. „Seine Leistung in der zweiten Hälfte im Test gegen RW Essen war für ihn ein leistungstechnischer Befreiungsschlag. Das war wieder der alte Jan-Andre Sievers. Da hat er sich komplett frei gespielt. Er steht am Samstag auf jeden Fall im Kader“, erklärt Koschinat.

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