Fortunas Kölns Fluch der frühen Führung

In der laufenden Saison lag Fortuna Köln schon vier Mal vor der 30 Minute mit 1:0 vorn, gewonnen hat die Südstadt-Elf nur einmal. Am Freitagabend empfängt der SC den Tabellenzweiten aus Magdeburg.

Die englische Drittliga-Woche endet für die Fußballer des SC Fortuna Köln mit einem weiteren Gradmesser: Der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg tritt am Freitagabend (19 Uhr) im Südstadion an - nach den Duellen mit Energie Cottbus (3:0) und Holstein Kiel (2:2) ist der FCM der dritte namhafte Gegner binnen sieben Tagen für die Fortuna. "Wenn wir nach der Partie mehr Punkte als Spiele haben, dann können wir zufrieden mit der ersten Saison-Phase sein", sagt Kölns Trainer Uwe Koschinat.

Um den Coach glücklich zu stimmen, hilft der Mannschaft also nur ein Sieg gegen Aufsteiger Magdeburg. "Sie werden natürlich gerade von einer absoluten Euphoriewelle getragen. Aber trotzdem sehe ich sie nicht als großen Favoriten, vielmehr sind wir wohl auf Augenhöhe", meint der Coach.

Es mangelt an defensiver Stabilität

Damit das Punkte-Ziel erreichbar ist, muss die Fortuna allerdings ein Problem in den Griff bekommen: Frühe Führungen sollten nicht mehr ständig aus der Hand gegeben werden. In den vergangenen vier Partien erzielten die Kölner jeweils das 1:0, und das immer vor der 30. Minute. Jedoch wurde anschließend nur die Partie gegen Cottbus gewonnen. "In der vergangenen Saison war genau das unsere Stärke, also eine Führung auch in Punkte umzumünzen. Hätten wir diese Qualität in die neue Saison rüberretten können, würden wir oben stehen", so Koschinat, der anfügte: "Ich sehe natürlich gerne, dass die Mannschaft mit einem Plan aus der Kabine kommt und diesen dann auch umsetzt. Darum bin ich auch teilweise glücklich über diese Statistik."

Klar ist aber auch: Noch immer mangelt es an einer dauerhaft stabilen Defensive. Fortunas Viererkette lässt sich oftmals mit zu einfachen Mitteln übertölpeln. Nach dem 2:2 in Kiel hatte sich Keeper Andre Poggenborg laut Koschinat deshalb auch beschwert: "Wir werden es wohl nicht dauerhaft schaffen, in jedem Spiel zwei Tore zu schießen." Einer, der das zustande bringen könnte, ist gegen den 1. FC Magdeburg wieder eine Option für die Startelf: Johannes Rahn. Gegen Cottbus hatte Koschinat ihn nach seiner langen Verletzungspause nur von der Bank gebracht. Und auch bei Kristoffer Andersen besteht laut Trainer "Hoffnung auf eine Rückkehr". Fortunas Spielmacher musste nach einer starken Leistung gegen Cottbus aufgrund von einer Muskelverhärtung in Kiel pausieren.

Fink ist in der Bringschuld

In der Defensive könnte derweil Tobias Fink auf eine Begnadigung hoffen. Der Linksverteidiger hatte sich nach seinen zwei Platzverweisen in zwei Einsätzen etwas ins Abseits gespielt. "Er hat sich schon sehr verantwortlich für die beiden Pleiten gefühlt", erklärt Koschinat. "Und zumindest der Spielverlauf wäre wohl auch ein anderer gewesen." Fink habe allerdings kein großes psychisches Problem, so der Trainer. "Wenn wir auf Dauer viel Erfolg haben wollen, dann brauche ich einen Tobias Fink in Topform", sagt Koschinat. "Aber momentan ist er schon in Bringschuld. So ist eben das Geschäft."

Ideen für die Moderne

Der SC Fortuna Köln stellt am 5. September Pläne zur Modernisierung des Südstadions vor. Auf dem von der Stadt organisierten Ideenmarkt zum Projekt "Parkstadt Süd" werden Fortunas Investor und Geschäftsführer Michael W. Schwetje sowie der künftige Präsident Hanns-Jörg Westendorf im Humboldt-Gymnasium für ihre Vorschläge werben. "Es geht unter anderem um neue Trainingsflächen, bislang stehen für 26 Mannschaften nur drei zur Verfügung, aber auch die Tribünen haben ihre besten Zeiten hinter sich", erklärt Schwetje. "Wir brauchen solche Modernisierungen, um langfristig in der Dritten Liga wettbewerbsfähig zu bleiben." Die Veranstaltung ist öffentlich.

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