Fortuna Köln Startelf-Debüt für Albiaz rückt näher



Immerhin 22 Minuten Pflichtspiel-Luft für den SC Fortuna Köln konnte Selcuk Alibaz in der Dritten Liga schon schnuppern. "Es ist ein gutes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte der 26 Jahre alte Neuzugang nach seiner Premiere beim 1:0 am vergangenen Samstag gegen Chemnitz. "Auch wenn es gegen Ende etwas Harakiri war und die Entlastung ein wenig gefehlt hat."

Alibaz hatte vermutlich schon fast vergessen, wie sich Fußballspielen unter Wettkampfbedingungen anfühlt - der Offensivmann musste fast ein Jahr lang auf einen Einsatz warten. Denn sein Türkei-Abenteuer beim Erstligisten Konyaspor in der vergangenen Saison verlief alles andere als glücklich. Unter Trainer Aykut Kocaman, einer Stürmer-Legende von Fenerbahce Istanbul, kam Alibaz überhaupt nicht zum Zug und absolvierte lediglich einige Kurzeinsätze in der Meisterschaft. "Ich hatte das Pech, dass ich beim falschen Coach gelandet bin. Ich hätte mich besser informieren müssen. Er hat leider nicht mit mir geplant", sagt der Deutsch-Türke. "Ich bin mir aber sicher, dass ich dem Team viel besser hätte helfen können."

Experte für Zweitliga-Aufstiege

Ende Mai, Konyaspor wurde Tabellendritter, verließ Alibaz die Türkei, um in Deutschland seine Freude am Fußballspielen wiederzufinden. "Man verdient dort zwar besser, viel besser als hier. Aber ich wollte einfach spielen", sagt der 26-Jährige. Der Kontakt zur Fortuna kam relativ spontan zustande. "Ich bin aus meiner Heimat Karlsruhe hochgefahren und hatte ein gutes Gespräch mit Uwe Koschinat. Er hat mir die Ziele der Mannschaft und des Vereins erklärt. Ich habe zwei Tage überlegt und unterschrieben", so Alibaz.

Mit Oliver Schröder hat der Techniker bereits bei Erzgebirge Aue gespielt, Florian Hörnig kennt er noch aus gemeinsamen Zeiten bei Jahn Regensburg. Auch über die restlichen neuen Kollegen hat Alibaz viel Gutes zu berichten: "Ich wurde sehr schnell integriert, das sind alles bodenständige Jungs, kein Schickimicki, das gefällt mir gut." Trainer Koschinat plant mit ihm vor allem auf dem rechten Flügel, wo er dann mit Tempo und seinem starken linken Fuß nach innen ziehen kann. Zudem schwärmte der Coach von Alibaz' Freistößen und Ecken: "Die sind extrem gefährlich."

Der Neuzugang weiß, was von ihm erwartet wird - "Tore und Vorlagen." Koschinat stellt seinem neuen "Unterschiedsspieler" das Startelf-Debüt für die anstehende englische Woche mit den Partien am Samstag in Regensburg sowie am Mittwoch gegen Hansa Rostock in Aussicht. "Ihn zu verstecken, wäre ja Schwachsinn", sagt der Trainer. "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Ein bisschen Zeit brauche ich noch", erklärt Alibaz. "Beginnen könnte ich trotzdem schon, auch wenn ich noch keine 90 Minuten gehen kann."

Am Samstag (14 Uhr) in Regensburg würde er auf alte Bekannte treffen. Aber der Experte für Aufstiege in die Zweite Liga - mit Regensburg und Karlsruhe gelang ihm dieses Kunststück - hat auch ambitionierte Ziele mit seinem neuen Klub. "Die Mannschaft hat das Potenzial, im oberen Drittel mitzuspielen, der Start ist ja sehr gut geglückt", sagt Alibaz.

Quelle : ksta.de