FORTUNA KÖLN VERLIERT GEGEN STUTTGARTER KICKERS
Wackelige Knie im Wohlfühl-Paradies

Beim 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers sorgen Defensiv-Aussetzer für die erste Heimniederlage des SC Fortuna Köln seit Ende August. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen der Dritten Liga beträgt jedoch nach wie vor komfortable 13 Punkte.

Die eine Serie ist gerissen, die andere hält an – aus Sicht des SC Fortuna Köln ist das jedoch leider genau in der falschen Zusammensetzung passiert. Die 0:2 (0:2)-Pleite des Fußball-Drittligisten gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag war Fortunas erste Niederlage im Südstadion seit Ende August. Darüber hinaus kommen die Kölner nach Rückständen auf keinen grünen Zweig. Erst einen Punkt sammelte die Elf von Trainer Uwe Koschinat in dieser Saison, nachdem der Gegner einmal in Führung gegangen war.

Dabei hätte Hamdi Dahmani die Partie gegen die Kickers bereits nach 30 Sekunden in eine völlig andere Bahn lenken können, doch sein Schuss ging knapp rechts am Stuttgarter Tor vorbei. Bis zur 19. Minute blieben die Kölner sogar tonangebend, ehe ihnen Defensiv-Aussetzer den Tag vermiesen sollten. So war es eine fatale Co-Produktion von Boné Uaferro und Tobias Fink, die den Stuttgartern einen Foulelfmeter ermöglichte. Der routinierte Kickers-Kapitän Vincenzo Marchese ließ sich diese Chance nicht entgehen und wuchtete den Ball zum 1:0 ins Tor.

Der Rückstand verunsicherte die Fortuna nachhaltig, gerade Uaferro und Fink schienen wackelige Knie zu haben. Beide schliefen auch, als Stuttgart mit einem einfachen Doppelpass die Kölner Defensive überlistete. Dann kam auch noch Keeper Andre Poggenborg halbherzig aus seinem Kasten, Randy Edwini-Bonsu bedankte sich und traf zum 2:0 (32.). Angesichts von Fortunas Negativ-Serie bei Rückständen war die Partie also zur Halbzeit entschieden.

Ins Bild passte, dass die Koschinat-Elf nach dem Wechsel noch fahriger wirkte. Zudem verweigerte Schiedsrichter Stefan Treiber den Gastgebern noch einen klaren Handelfmeter (54.). „Wir wollten das eigentlich wieder zu einem sehr körperlichen Spiel machen“, erklärte Andreas Glockner. Doch der Plan ging nicht auf, die Kölner versuchten sich immer wieder fußballerisch zu befreien – das endete in vielen Ballverlusten. „Das dürfen wir jetzt aber noch nicht probieren, so weit sind wir noch nicht. Wir sind halt Fortuna Köln und müssen das Spiel physisch halten“, meinte der Neuzugang.

Sein Trainer sah es ähnlich: „Vielleicht sind wir hier gerade in einer Komfortzone, in einem Wohlfühl-Paradies. So hat unser Spiel jedenfalls vor allem in der zweiten Hälfte ausgesehen, da habe ich die Mannschaft nicht wiedererkannt.“

Von der Tabelle geht in absehbarer Zeit allerdings nicht der Druck aus, der die Fortuna aus dieser Zone herausdrücken könnte. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt nach wie vor komfortable 13 Punkte.


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