ANDRÉ FILIPOVIC
Uwe Koschinats rechte Hand kehrt zum SC Fortuna zurück



André Filipovic kehrt nach zweijährigem Aufenthalt beim VfL Wolfsburg als Assistenztrainer zum SC Fortuna Köln zurück. Die Rückkehr seines ehemaligen Assistenten ist für Trainer Uwe Koschinat eine massive Entlastung.


Zwischen all den schlechten bis niederschmetternden Nachrichten der vergangenen Wochen mischte sich aus Sicht des Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln auch eine sehr aufmunternde Neuigkeit: André Filipovic kehrt zurück. Nach zwei Jahren in der Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg nimmt er ab Sommer wieder seinen alten Job als Assistenz- und Athletiktrainer bei der Fortuna auf. „Ich freue mich total darauf“, sagt der 32-Jährige. „Auf die Jungs, auf den Verein, auf die Arbeit auf dem Platz.“

Filipovic hatte 2008 als Jugendtrainer zum ersten Mal seine Zelte beim Südstadtklub aufgeschlagen. Unter Matthias Mink wurde er dann zu den Senioren befördert. Als Uwe Koschinat 2011 den Trainerposten übernahm, blieb Filipovic. Beide harmonierten hervorragend, Koschinat war vor allem von den Trainingsmethoden seines Assistenten im Bereich Athletik beeindruckt. „Dank seiner Arbeit waren wir physisch immer auf einem anderen Level als die Konkurrenten“, lobt der Chef. „Er hatte und hat noch immer großen Anteil an unserem sportlichen Erfolg.“

Im Jahr 2013 trennten sich die Wege. Filipovic hatte sich auch überregional einen Namen gemacht, der VfL Wolfsburg klopfte an. Und bei diesem Angebot konnte die Fortuna nicht mithalten – ein schwerer Schlag für Koschinat, aber ein verständlicher Schritt des jungen Trainers, die Trennung erfolgte im Guten. „In Wolfsburg konnte ich mich frei entfalten. Ich durfte im Jugendbereich viel Neues aufbauen und ausprobieren, ganz nach meiner Philosophie“, sagt Filipovic. „Ich habe einen geilen Job, der VfL ist einer der Top-Klubs in Deutschland.“

Und auch die sportliche Leitung des Klubs war mit seiner Arbeit zufrieden, der 32-Jährige hatte ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegen. „Finanziell ist das eine ganz andere Welt als bei der Fortuna“, sagt Filipovic mit einem Grinsen. Doch er entschied sich letztlich gegen das Geld und für Herz und Familie. „Meine Freundin wohnt noch immer in Köln, wir haben die Wohnung nie aufgegeben. Dazu bin ich seit wenigen Monaten Vater, wir fühlen uns in Köln einfach wohl“, erklärt Filipovic seine Rückkehr. „Vor allem habe ich aber auch die fußballspezifische Arbeit vermisst.“

Cannizzaro passte nicht ins Konzept

Die Rückkehr seines ehemaligen Assistenten ist für Koschinat eine massive Entlastung. Nach Filipovic’ Abgang erbte mit Massimo Cannizzaro ein Ex-Spieler den Job als Co-Trainer. Der Italiener hatte zwar einen ähnlich engen Draht zum Team, doch seinen Vorgänger konnte er nicht komplett ersetzen – er passte nicht ideal ins sportliche Konzept: Sein Ansatz war mehr fußballerisch und weniger physisch geprägt.

Cannizzaro verließ die Fortuna 2014. Zu Beginn der aktuellen Saison wurde dann – zumindest auf dem Papier – Koray Gökkurt neuer Co-Trainer. Doch der ist hauptberuflich Coach von Fortunas A-Jugend und somit maximal halbtags für Koschinat verfügbar. Torwarttrainer Toni Hafkemeyer und Physio Christian Osebold können zwar einige Lücken stopfen, dennoch bleibt das meiste am Chef hängen. „Ich gewinne einen hervorragenden Fachmann“, freut sich Koschinat. „Diese Verpflichtung ist mindestens genauso wichtig wie ein neuer Spieler.



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