Trainer Koschinat übt scharfe Kritik an seinen Spielern



Donnerwetter mit Verspätung: Fortuna-Coach Uwe Koschinat übt vor der Partie in Magdeburg scharfe Kritik an seinen Spielern. Dazu fehlt dem Trainer außerdem einer der wichtigsten Spieler.

Das Donnerwetter folgte mit Verspätung. Nach dem ernüchternden 2:3 gegen Holstein Kiel am Karnevalssonntag durften die Fußballer des Drittligisten SC Fortuna Köln erst noch ihren Frust im Festzelt am Südstadion betäuben. Und da Rosenmontag und Dienstag trainingsfrei waren, kam es erst am Mittwoch zur Aussprache mit Trainer Uwe Koschinat. „Die Mentalität war nicht die richtige, wir hatten quasi keine Einstellung auf dem Platz“, sagte der Coach. „Das habe ich der Mannschaft auch in aller Deutlichkeit gesagt.“

Die Pleite wirkte wie ein Rückfall in fast vergessene Zeiten: Ein früher Rückschlag reichte, um das Defensiv-Gebilde auseinanderfallen zu lassen.

Da Fortunas Sturmduo Marco Königs und Julius Biada dennoch wieder stark funktionierte, ließ das Ergebnis über den Spielverlauf hinwegtäuschen. „Entweder wir legen einen geilen Start hin und es läuft gut, oder es ist genau umgekehrt“, meinte Koschinat. „Wir sind offenbar keine Mannschaft, die noch die Kurve bekommt, obwohl wir eigentlich echte Typen im Team haben.“

Ohne Andersen kein Sieg bisher

Auf einen, wenn nicht gar den wichtigsten Schlüsselspieler muss Koschinat vorerst verzichten: Kristoffer Andersen zog sich in der Partie gegen Kiel einen Faserriss im Oberschenkel zu. Wie lange er der Fortuna fehlen wird, ist vom Heilungsverlauf in den kommenden Wochen abhängig. „Bei den MRT-Aufnahmen im Eduardus-Krankenhaus wurde nur ein kleiner Faserriss im Oberschenkel diagnostiziert. Wir haben bereits gestern die notwendigen Rehabilitationsmaßnahmen aufgenommen, aber Kris wird uns etwa zwei bis drei Wochen fehlen“, erklärte Christian Osebold, Leiter der medizinischen Abteilung, auf der Internetseite des Südstadt-Klubs.

Am Samstag beim Spiel in Magdeburg hätte der Mittelfeldakteur ohnehin zuschauen müssen. Denn Andersen sah gegen Kiel die fünfte Gelbe Karte, nachdem er minutenlang mit etlichen Fouls und wildem Gestikulieren quasi darum gebettelt hatte. „Das ist bei Kris auch immer Ausdruck persönlicher Unzufriedenheit“, sagte Koschinat, der seinen Spielgestalter irgendwie ersetzen muss.



Bisher gelang ihm das in dieser Saison noch nicht. In sechs Ligaspielen fehlte Andersen bislang verletzungsbedingt – nie konnte die Fortuna gewinnen, nur zwei Punkte wurden geholt. Positionsgetreu wäre Andreas Glockner der erste Ersatz. „Er spielt diesen Part auch im Training und hat bewiesen, dass er es kann“, so Koschinat. Dennoch reichte es für den Mittelfeldakteur in den letzten Wochen nie für einen Kaderplatz.

Die defensivere und wahrscheinlichere Variante ist ein Zentrum mit Routinier Oliver Schröder und Neuzugang Christopher Theisen als kopfball- und zweikampfstarke Achse. Kompaktheit dürfte im Duell mit dem Tabellenvierten und vor 15 000 Zuschauern in der Magdeburger MDCC-Arena oberste Priorität besitzen. Andernfalls droht eine weitere Pleite und das nächste Donnerwetter des Coaches.

ksta.de