Blamage beim Schlusslicht
Fortuna verliert in Unterzahl bei RW Erfurt mit 1:2

Die Fortuna hat [Linked Image] sich nach der zweiten Niederlage in Folge endgültig aus dem Aufstiegsrennen in der 3. Liga verabschiedet. Beim insolventen Tabellenletzten enttäuschten die Kölner am Samstag auf ganzer Linie. Die erschreckend schwach auftretende Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat unterlag RW Erfurt vor 3.585 Zuschauern mit 1:2. Bereits nach acht Minuten sah Bernard Kyere im Steigerwaldstadion nach einer Notbremse die Rote Karte. Joker Amir Falahen traf für die Gäste in der 89. Minute.

„Die Rote Karte war spielentscheidend. Das war ein klares Foul. Heute muss man sagen, dass wir es auch in Unterzahl nicht gut ausgespielt haben. Mit Menz und Scheu haben uns heute Spieler gefehlt, die in den letzten Wochen unser Spiel maßgeblich geprägt haben. Wir haben verdient verloren. Wir müssen jetzt sehen, dass wir wieder auf unser altes Niveau kommen. Da müssen wir jetzt nicht lange drum herumreden. Mir fällt jetzt kein Argument ein, warum die Mannschaften über uns noch einbrechen sollten“, hakte Uwe Koschinat nach dem Abpfiff den Aufstieg ab.

Die Fortuna begann in Erfurt mit gleich drei Änderungen in der Startformation. Christoph Menz fiel kurzfristig aufgrund eines grippalen Infektes aus. Für ihn rückte Moritz Fritz in die Innenverteidigung. Michael Kessel spielte links offensiv für Manuel Farrona-Pulido. Und Kristoffer Andersen feierte nach langer Pause sein Comeback in der ersten Elf im zentralen Mittelfeld. Hamdi Dahmani wechselte somit für den gesperrten Robin Scheu auf die rechte offensive Seite.

Dreimal traf die Fortuna in dieser Saison schon in der ersten Spielminute. Beinahe wäre das den Gästen auch im Steigerwaldstadion gelungen. Daniel Keita-Ruel scheiterte nach 15 Sekunden an Keeper Philipp Klewin. Jens Möckel blockte nach 55 Sekunden einen aussichtsreichen Schuss von Maik Kegel. Nach acht Minuten geriet die Fortuna dann in Unterzahl. Merveille Biankadi verlängerte einen Abschlag von Klewin mit dem Kopf auf Elias Huth. Der Erfurter kreuzte den Laufweg von Bernard Kyere und der Innenverteidiger brachte den Angreifer als letzter Mann auf Höhe des 16-Meter-Raumes zu Fall. Der Schiedsrichter zückte die Rote Karte. Die Kölner wirkten geschockt. Tim Boss wehrte einen Fernschuss von Biankadi stark ab (15.). Danach verflachte die Partie zusehends. Erfurt agierte in Überzahl viel zu zögerlich, nutzte die Räume zu wenig. Die Fortuna setzte auf Konter, spielte diese aber viel zu schlecht aus. Zumeist entwickelte sich auf beiden Seiten Gefahr nur aus der Distanz. Nermin Crnkic zog aus 17 Metern ab und schoss knapp über das rechte Lattenkreuz (27.). Drei Minuten später legte Andersen den Ball nach links rüber auf Keita-Ruel, dessen Schuss aus 16 Metern flog knapp rechts am langen Pfosten vorbei. Und erneut Biankadi prüfte Boss. Aber der Keeper hatte den Schuss aus 25 Metern im Nachfassen sicher (40.).

Auch in Abschnitt zwei ging zunächst das Duell Boss gegen Biankiadi weiter. Einen halbhohen 20-Meter-Schuss entschärfte der Kölner Torhüter (52.). Fünf Minuten später hatte die Fortuna Glück, als Crnkic bei einem Passversuch im gegnerischen Strafraum den ausgestreckten Arm des grätschenden Nico Brandenburger traf. Das hätte auch ein Handelfmeter sein können. Weitere vier Minuten danach blieb der Pfiff wiederum aus. Biankadi drang in den Strafraum ein, Dominik Ernst hielt ihn kurz fest, der Erfurter fiel. Erneut hatte dies aber keine Konsequenzen. Nach 63 Minuten dann aber die verdiente Führung für die Hausherren gegen viel zu passive Kölner. Biankadi passte auf Tugay Uzan, der ließ Michael Kessel aussteigen und schloss dann aus sechs Metern in die lange Ecke zum 1:0 ab. Und es kam noch schlimmer. Nach einer Ecke von Daniel Brückner wurde ein Schuss von Biankadi zunächst abgeblockt, den Nachschuss schoss Crnkic mit links zum 2:0 in die Maschen (67.). Uwe Koschinat wechselte zweimal, brachte Farrona-Pulido und Okan Kurt für Andersen und Kessel (68.). Sechs Minuten vor dem Abpfiff hatte Biankadi das 3:0 auf dem Fuß. Er verfehlte die lange Ecke aus 15 Metern knapp. Eine Minute vor dem Ende dann noch der Anschlusstreffer. Maik Kegel spielte den Ball in den Strafraum auf Farrona-Pulido, der lupfte die Kugel kurz an und der ebenfalls eingewechselte Amir Falahen köpfte aus zwei Metern Entfernung das 2:1 in die kurze Ecke. „Die Rote Karte war ein Schock. Wir sind auf jeden Fall enttäuscht. Wir werden dennoch weiter machen und alles geben in den letzten Spielen“, sagte Kristoffer Andersen.


Quelle: https://www.rheinfussball.de