Röcker trifft und fliegt Fortuna Köln erkämpft sich 1:1 in Rostock

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Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Cimo Röcker am Mittwochabend in Rostock erlebte. Fortuna Kölns Linksverteidiger kam in der 70. Minute unverhofft für den angeschlagenen Jannik Schneider ins Spiel, traf wenig später per sehenswertem Dropkick zum 1:1 (77.) und flog dann nach hartem Einsteigen von hinten mit glatt Rot vom Platz (86.).

„Klare Rote Karte“

In seinen 16 Minuten auf dem Feld avancierte Röcker zum Hauptdarsteller von Fortunas Punktgewinn beim FC Hansa. „Cimo war ein brutalst belebendes Element nach seiner Einwechselung, nicht nur wegen seinem Tor. Er hatte sehr viele mutige Aktionen“, lobte Trainer Uwe Koschinat. Die Kritik am Platzverweis hielt sich in Grenzen: „Im Sinne der Mannschaft musste einer in der Szene ein taktisches Foul begehen. So rasant dann letztlich vielleicht nicht, das war eine klare Rote Karte.“

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Auch sonst war Koschinat mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. „Wir hatten wieder eine ordentliche Spielanlage, gerade bis zum Strafraum war es oft gut“, sagte der Coach. Wichtiger aber noch ist die Tatsache, dass sich die Kölner zum zweiten Mal in Folge nach Rückstand wieder in eine Partie kämpfen konnten.Am letzten Wochenende hatte die Fortuna ein 0:2 gegen Regensburg spät in ein 2:2 gedreht, nun konnte Röcker die Rostocker Führung durch Soufian Benyamina (56.) egalisieren. Koschinat sah eine deutlich Entwicklung – beispielsweise im Vergleich zum 1:5 in Kiel, wo die Kölner regelrecht auseinanderbrachen. „Es ist gut zu sehen, dass sich die Mannschaft nicht aufgibt, sie hat sich gegen ihr Schicksal gewehrt“, lobte der Trainer. „Die Jungs haben nach dem Rückstand keine Sekunde an sich gezweifelt. Aus dem Spiel gegen Regensburg hat sie also Mut mitgenommen.“

Uaferro und Schröder angeschlagen

Allerdings vergrößerte sich die Ausfallliste in Rostock einmal mehr. Boné Uaferro musste kurzfristig mit Schulterproblemen passen, Oliver Schröder wurde von plötzlich auftretenden Knieschmerzen geplagt, Röcker ist gesperrt. Vor dem Abschluss der beiden englischen Wochen am Samstag gegen Sonnenhof Großaspach (14 Uhr, Südstadion) fährt die Fortuna personell auf der Felge. Denn von den Langzeitverletzten wird niemand fürs Wochenende zurückerwartet, immerhin dürften sich Schneiders muskuläre Probleme wohl als nicht allzu schwerwiegend erweisen. Koschinat betont zwar, sich nicht beklagen zu wollen, sagt aber dennoch: „Wenn uns wichtige Spieler wie Kristoffer Andersen oder Maurice Exslager nicht ausgefallen wären, dann würden wir heute um den Aufstieg spielen.“

So wartet der Südstadt-Klub aber seit dem 28. Januar auf einen Liga-Erfolg. Für Samstag gab Fortunas Kusi Kwame deshalb schon einmal die Marschrichtung vor: „Gegen Großaspach müssen wir einen raushauen und drei Punkte holen.“ Allerdings konnte die SG Sonnenhof unter der Woche regulär trainieren. Ihnen stecken keine 90 Spielminuten und 1200 Kilometer Busfahrt in den Knochen. Großaspachs Partie gegen die Sportfreunde Lotte wurde wegen des DFB-Pokal-Viertelfinals verlegt. „Ein brutaler Nachteil für uns“, meinte Koschinat.

SC Fortuna Köln: Poggenborg – Flottmann, Schneider (70. Röcker), Mimbala, Kwame – Bender (83. Engelman), Pazurek, Theisen, Kessel (64. Oliveira Souza) – Rahn, Dahmani. Zuschauer: 9300.
Tore: 1:0 Benyamina (56.), 1:1 Röcker (77.). Rote Karte: Röcker (86.).

– Quelle: https://www.ksta.de/26203300 ©2017