Würzburger Kickers wollen in Köln die Ordnung halten
Koschinat vermisst "unbedingten Willen"

Wenn am Samstag (14 Uhr, live! bei kicker.de) die Würzburger Kickers zu Fortuna Köln reisen, trifft der ungefährlichste Angriff auf die Schießbude der 3. Liga. Während Würzburg endlich sein mageres Torekonto aufpolieren will, fordert Fortuna-Coach Uwe Koschinat diesmal neben einer besseren Defensivleistung auch einen kompromisslosen Zusammenhalt seiner Elf.

Es läuft derzeit nicht rund für den letztjährigen Aufsteiger Fortuna Köln. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge und einem 0:3-Debakel am vergangenen Spieltag gegen Kellernachbar Stuttgart II rutschte die Fortuna auf Abstiegsplatz 18. Trainer Koschinat vermisst bei seiner Mannschaft derzeit vor allem eins: den kollektiven Zusammenhalt. "Jeder Spieler ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt", kritisierte der Coach nach der Niederlage in Stuttgart auf der Vereinswebsite. Derzeit fehle der "gemeinsame unbedingte Wille auf ein kollektives Ziel".

Fortunas Führungskräfte fehlen

Vor allem in der Defensive zeigte sich seine Mannschaft in den letzten Partien stark verunsichert. Mit 26 Gegentoren nach elf Spielen ist Fortuna Köln die Schießbude der Liga. "Es ist nach Führung leider sehr leicht, sehr hoch gegen uns zu gewinnen", erklärte Koschinat. Eine Erklärung dafür ist unter anderem, dass der Fortuna derzeit erfahrene Spieler fehlen. Unumstrittene Führungskräfte wie Torwart André Poggenborg, Defensiv-Routinier Oliver Schröder und Mittelfeldmotor Kristoffer Andersen sind verletzt. Kapitän Daniel Flottmann, Florian Hörnig oder Tobias Fink suchen allesamt seit Wochen nach ihrer Form.

Ein Blick in die Statistiken könnte der Fortuna dennoch Mut machen: Noch nie ist ein Klub in seinem zweiten Drittliga-Jahr nach dem Aufstieg wieder abgestiegen. Gegen Würzburg will man sich am Samstag aber nicht auf lose Zahlen verlassen, weswegen Koschinat laut der "Kölnischen Rundschau" seinem Team eine klare Marschroute vorgab: "Besser verteidigen. Punkten!" Dass das gegnerische Team von Trainer Bernd Hollerbach mit bisher nur fünf Treffern den ungefährlichsten Angriff der Liga stellt, könnte die Aufgabe erleichtern.



Würzburg will Ordnung und Tore

Dafür haben die Rothosen aber eine andere Stärke, weiß auch Koschinat: "Würzburg überzeugt mit defensiver Sicherheit." Die bislang fünf Gegentreffer der Hollerbach-Elf sprechen für sich. Am Dallenberg ist die Enttäuschung nach dem 1:1-Remis durch einen Gegentreffer in der 87. Minute vergangene Woche gegen Chemnitz fast vergessen. Besonders bitter wog das Unentschieden, weil Würzburg sich nicht zum ersten Mal in dieser Saison in den Schlussminuten um den Lohn seiner Arbeit brachte: Drei der fünf Gegentore erhielt die Mannschaft nach der 83. Minute. "Wir müssen bis zum Schluss die Ordnung halten, bis der Schiri abgepfiffen hat", erklärte Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer mit Blick auf das kommende Spiel auf der Vereinswebsite.

Durch einen Sieg könnte Würzburg einige Plätze gut machen und sich ins Tabellenmittelfeld vorschieben. Ob Hollerbach besonderen Druck verspürt? Keineswegs. "Wir haben im Prinzip in jedem Spiel Druck", erklärte der Kickers-Coach und fügte hinzu: "Köln ist eine Mannschaft, die unten steht, aber wir haben gegen Stuttgart (2:0, Anm. d. Red.) auch gezeigt, dass wir damit gut umgehen können." In Köln soll dann endlich das magere Torekonto aufpoliert werden. "Mal kucken, wenn mir einer auf die Birne fällt, dann werde ich den auch reinmachen", versprach Schoppenhauer.

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