Hansa hat die nächsten drei Punkte im Blick

Steven Ruprecht hatte sich viel Kritik gefallen lassen müssen. Der baumlange und zuweilen etwas ungelenke Innenverteidiger musste für einen Teil des Anhangs des FC Hansa Rostock häufig als Sündenbock herhalten, wenn die Mecklenburger ein Spiel verloren oder einen Gegentreffer kassierten. Verunsichern ließ sich der 27-Jährige durch die Nörgeleien nicht. Als am Sonnabend gegen Arminia Bielefeld ein nervenstarker Elfmeterschütze gefragt war, trat der gebürtige Berliner an. Gleich zweimal - jeweils erfolgreich. Seine beiden verwandelten Strafstöße ebneten den Weg zum ersten Heimsieg der Hanseaten im Jahr 2014. "Es hat nichts mit Selbstbewusstsein zu tun, es hat was damit zu tun, dass der Trainer will, dass ich Verantwortung übernehme", sagte Ruprecht anschließend im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Einen kleinen Schönheitsfehler hatte der Auftritt des Abwehrmanns gegen den Zweitliga-Absteiger allerdings: Der Verteidiger sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt Hansa somit im Auswärtsspiel am Mittwoch bei Fortuna Köln (19 Uhr im Livecenter bei NDR.de).

Coach Peter Vollmann ist damit gezwungen, seine gegen Bielefeld überzeugende Elf zu verändern. Als Alternativen für Ruprecht stehen Jovan Vidovic und Denis-Danso Weidlich zur Verfügung. Vieles spricht für Letzteren. Der Defensiv-Allrounder feierte gegen die Arminia nach zweiwöchiger Verletzungspause sein Comeback und traf nach seiner Einwechslung zum 4:2-Endstand. "Ich dachte mir: beißen, beißen, beißen, genau wie die Mannschaft das muss", sagte der 28-Jährige und ergänzte: "Ich hoffe, es geht jetzt so weiter." Ein Erfolg in der Kölner Südstadt wäre für die mäßig in die Saison gestarteten Mecklenburger in Hinblick auf die kommenden Aufgaben enorm wichtig. Denn mit dem MSV Duisburg und den Stuttgarter Kickers warten im Anschluss zwei Aufstiegsanwärter auf die Vollmann-Mannschaft.

ndr.de