Gegen Meppen Fortuna Köln hat viel Arbeit in der Abwehr

Von
Christian Krämer

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Köln - Um ein Haar hätte sich der SC Fortuna Köln innerhalb von nur zwei Wochen um den Lohn der gesamten Saison gebracht. Nach den zwei Niederlagen in der Meisterschaft samt wahrscheinlichem Aus im Aufstiegsrennen schrammten die Drittliga-Fußballer im Verbandspokal nur knapp am K.o. vorbei. Beim Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven gewann die Fortuna am Dienstagabend mit 2:1 (0:1). „Das war wahnsinnig harte Arbeit“, resümierte Trainer Uwe Koschinat.

Der Gastgeber profitierte bereits nach acht Minuten von einem aktuell typischen Defensiv-Aussetzer der Fortuna: Die Kölner bekamen im Zentrum einen simplen Angriff nicht sauber verteidigt, Nico Brandenburger verursachte einen Foulelfmeter. Philipp Simon trat an und verwandelte sicher (10.). In der Folge hatte der Drittligist zwar mehr vom Spiel, doch der zwei Klassen tiefere Außenseiter um Ex-Fortuna-Stürmer Kevin Kruth blieb nach Kontern gefährlich. Dazu verteidigte Freialdenhoven hart, Kölns Regisseur Maik Kegel wurde beispielsweise in Manndeckung genommen – oft an der Grenze des Erlaubten.

Erst in der zweiten Hälfte setzte sich die Kölner Dominanz durch. Mit den Toren ließen sich die Profis aber bis auf den letzten Drücker Zeit: Hamdi Dahmani brachte in der 80. Minute nach einer Ecke den Ball am langen Pfosten über die Linie, den Siegtreffer erzielte Daniel Keita-Ruel kurz vor Schluss (88.). „Wir hatten keinen Mangel an Einstellung, eher einen an Abstimmung“, sagte Koschinat, der auf die erkrankten Innenverteidiger Christoph Menz und Moritz Fritz verzichten musste.
Bernard Kyere für zwei Spiele gesperrt

Das Duo droht auch beim Liga-Heimspiel am Samstag gegen den SV Meppen (14 Uhr, Südstadion) auszufallen. Sicher nicht mit dabei ist Bernard Kyere. Der 22-Jährige wurde nach seiner Notbremse in Erfurt vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele gesperrt. Es ist Teil des Lehrgeldes, das der junge Verteidiger momentan zahlt.

Nach teils herausragenden Partien waren zwei Aussetzer Kyeres die Hauptgründe für Fortunas jüngste, folgenschwere Niederlagen. Gegen Großaspach unterschätzte der Abwehrspieler einen langen und eigentlich leicht zu verteidigenden Ball und verschuldete das 0:2 kurz vor der Pause. In Erfurt lief Kyere am eigenen Strafraum einen wunderlichen Bogen um den Gegenspieler, um diesen dann im Sechzehner zu foulen – die Rote Karte in der achten Minute war die Folge. „Bernard muss sich natürlich die Kritik gefallen lassen, dass er sich vielleicht von seinen eigenen starken Leistungen hat blenden lassen“, sagte Koschinat, den eine spezielle Szene von Kyere besonders verärgerte: „Gegen Großaspach ein Zidane-Roulette im Mittelfeld – das passt dann einfach nicht zu ihm.“
Uwe Koschinat peilt 60 Punkte an

Gegen Meppen muss Koschinat seine Abwehr umbauen. Kandidaten für das Zentrum sind Christopher Theisen, in den vergangenen Wochen kaum beachtet, und Lars Bender, nach Muskelfaserriss gerade zurück im Training. Für die Kölner geht es darum, die individuellen Abwehr-Aussetzer in den Griff zu bekommen. Denn: „Sollten die Mannschaften vorne doch noch straucheln, wollen wir uns nicht vorwerfen, irgendwie einen Gang zurückgeschaltet zu haben“, so Koschinat. „Wir wollen die 60 Punkte anpeilen.“


– Quelle: https://www.ksta.de/29939554 ©2018