ERFOLG GEGEN 1. FC MAGDEBURG
Zwei Elfmeter bescheren Fortuna Köln den Heimsieg



Fortuna Köln bleibt in der Drittliga-Saison zu Hause ungeschlagen. Die Elf von Coach Uwe Koschinat besiegte den 1. FC Magdeburg durch einen Doppelschlag vom Elfmeterpunkt. Keeper Poggenberg musste verletzt ausgewechselt werden.

Uwe Koschinat wird sich allerlei Gedanken gemacht haben über seinen Matchplan für das Duell gegen den 1. FC Magdeburg. Er wird intensiv gegrübelt und an der Taktik seines Teams getüftelt haben, wie der perfektionistische Trainer des SC Fortuna Köln es vor jedem Spiel und erstrecht am Ende einer englischen Woche tut.

Dabei kann doch alles so einfach sein: Man nehme lediglich den pfeilschnellen Michael Kessel und schicke ihn auf die Reise in den Strafraum – die gegnerischen Abwehrspieler werden ihn schon foulen. So jedenfalls ist es am Freitagabend im Südstadion gleich zweimal geschehen: Innerhalb von zwei Minuten holte Kessel zwei Elfmeter heraus, die Johannes Rahn jeweils sicher verwandelte.

Fortuna bleibt ungeschlagen

Die identischen Tore waren das Fundament des 2:1-Sieges der Fortuna gegen den zuvor ungeschlagenen Tabellenzweiten. Die Koschinat-Elf bleibt in dieser Drittliga-Saison zu Hause ungeschlagen und rückt zumindest bis Samstagnachmittag auf den fünften Tabellenplatz vor. „Kompliment an die Jungs. Wir sind an unsere Grenzen gegangen. Solche Siege sind sehr, sehr wichtig für die Moral“, sagte der Coach.

Die Kölner fanden gut ins Spiel gegen den Aufsteiger aus dem Osten der Republik. Julius Biada und Kristoffer Andersen vergaben schon während der Anfangsphase gute Chancen. Den ersten Treffer erzielten dann allerdings die Gäste: Der schwache Fink hatte im Laufduell gegen Ahmed Razeek keine Chance und konnte die Flanke des aberwitzig schnellen Magdeburgers nicht verhindern – im Strafraum durfte Christian Beck aus wenigen Metern freistehend schießen, der Stürmer behielt die Ruhe und erzielte sein fünftes Saisontor (19.).

Umkämpftes Spiel

Die durch die Führung euphorisierten und ohnehin äußerst stimmungsvollen Fans der Gäste sangen bereits davon, ihrem Verein durch Europa und auch über die ganze Welt folgen zu wollen. Als erstes Hindernis auf dem wohl ewigen Weg ins internationale Geschäft stellte sich dann aber doch die Fortuna heraus. Zunächst bediente der starke Andersen den an seinem 31. Geburtstag groß aufspielenden Kessel – Foul, Elfmeter von Rahn, 1:1 (27.). Kurz darauf die selbe Kombination – Foul, Elfmeter von Rahn, 2:1 (29.).

Noch vor der Pause mussten die Magdeburger ihre gesamte Innenverteidigung verletzungsbedingt auswechseln und Marco Königs hätte für die Fortuna erhöhen können. Zwischen dem Beginn des zweiten Durchgangs und der Schlussphase des Spiels hatten Markus Pazurek mit einem schönen Freistoß (49.) und abermals Königs (73.) weitere gute Chancen. Andererseits musste auch die Fortuna jedoch brenzlige Situationen überstehen. Das Spiel war eng und umkämpft – und die letzten Minuten hätten dramatischer kaum ablaufen können.

Poggenberg verletzt raus

Zunächst musste Fortuna-Keeper André Poggenborg verletzt ausgewechselt werden. Dann setzte Magdeburgs Niklas Brandt einen Freistoß nur Zentimeter neben das Tor. Während der fünfminütigen Nachspielzeit sah Fortunas Dennis Engelman für ein sinnvolles, aber taktisches Foul die Gelbe Karte. Der eingewechselte Lars Bender vergab nach einem Konter die große Chance zur Entscheidung. Poggenborg-Ersatzmann Tim Boss musste in seinem ersten Pflichtspiel für die Fortuna mehrfach im letzten Augenblick eingreifen und die Führung seiner Mannschaft retten. Und der Großteil der 3323 Zuschauer bangte mit einem geschätzten Ruhepuls von 180 auf der Tribüne.

Dann war Schluss und der Triumph perfekt. Nun sangen die Fortuna-Fans davon, dass sie den Südstadt-Klub eines Tages in Mailand spielen sehen werden. In diesem Wunsch sehen sie sich, so viel ist sicher, mit ihrem Lieblingstrainer vereint. Angestimmt hatte schließlich Uwe Koschinat höchstpersönlich.

SC Fortuna Köln: Poggenborg (82. Boss) - Engelman, Hörnig, Uaferro, Fink - Pazurek, Andersen (74. Schröder) - Rahn, Biada (59. Bender), Kessel - Königs
Zuschauer: 3323
Tore: 0:1 Beck (19.), 1:1, 2:1 Rahn (27., 29., jeweils Foulelfmeter)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Fortunas Engelman (90. +4)

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