Schießbude erwartet Torfabrik
Fortuna will zu Hause gegen Großaspach zurück in die Erfolgsspur



Eigentlich spricht vor dem Heimspiel am Mittwoch (19 Uhr) im Kölner Südstadion fast alles gegen die Fortuna. Der Südstadt-Klub hat aus den zurückliegenden drei verlorenen Partien ein Torverhältnis von 2:11 zu Buche stehen und ist mittlerweile auf Tabellenplatz 18 in der Dritten Liga abgerutscht. Nun ist mit der SG Sonnenhof Großaspach ein Team zu Gast, mit dem man sich zu Saisonbeginn noch gleichrangig wähnte.

Doch von einem ebenbürtigen Duell kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht die Rede sein. Die Baden-Württemberger haben als Tabellensechster nach Dresden (22) den zweitbesten Sturm (16 Treffer). Die Fortuna hingegen hat als Drittletzter die schlechteste Abwehr der gesamten Spielklasse mit 21 Gegentreffern in neun Spielen. Überspitzt formuliert trifft eine Torfabrik auf eine Schießbude. Zwar konnte sich Uwe Koschinat trotz der unnötigen 1:3-Niederlage am vergangenen Samstag mit der Leistung „deutlich mehr identifizieren als in den vorherigen Spielen. Darauf kann man mit Sicherheit aufbauen“. Dennoch haderte der Trainer mit der mangelhaften Chancenverwertung. Zudem folgt einem Gegentreffer momentan sehr oft in schneller Abfolge der nächste. Fußball ist halt nun Mal auch eine Kopfsache. Und die Kölner wirken zweifelsohne verunsichert.

Ganz anders der letztjährige Mitaufsteiger, der mit breiter Brust in die Domstadt anreist. „Das ist kein Konkurrent mehr um den Klassenerhalt. Der Gegner wirkt sehr gefestigt. Er spielt erfolgreich mit einer nahezu unveränderten Aufstellung. Sie schießen viele Tore und kassieren wenige. Insofern ist das kein Spiel auf Augenhöhe. Es ist ein Spiel gegen eine sehr starke Mannschaft, die derzeit in einer absoluten Top-Verfassung ist“, konstatiert auch Koschinat und zeigt sich dennoch kämpferisch: „Wir werden logischerweise versuchen, zu Hause zu gewinnen. Dass es nicht einfach wird, verstehst sich aufgrund der unterschiedlichen Serien. Wir müssen geil darauf sein, einen dreckigen Sieg zu holen.“

Zu einem sehr ungünstigen Moment hat die Fortuna obendrein noch ein bedenklicher personeller Engpass erwischt. Zu den ohnehin ausfallenden Schlüsselspielern Andre Poggenborg, Bone Uaferro und Kristoffer Andersen gesellte sich nach dem Preußen-Spiel nun auch Oliver Schröder. Eine MRT-Aufnahme bei Mannschaftsarzt Christoph Bruhns ergab einen Muskelfaserriss. „Oli wird uns mit dieser Verletzung etwa vier Wochen fehlen“, schätzt Christian Osebold, Leiter der medizinischen Abteilung, die Ausfallzeit. Bislang kam der Neuzugang von Erzgebirge Aue in allen neun Saisonspielen zum Einsatz und stand dabei in sechs Partien in der Startelf. Zu allem Überfluss sah Michael Kessel in Münster den fünften gelben Karton in der Saison und ist gesperrt. „Die Regenerationszeit ist relativ kurz. Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Es gilt die Wunden zu lecken“, unterstreicht Koschinat, der aber noch auf die Rückkehr von Johannes Rahn hoffen kann. Der Stürmer trainierte zuletzt wieder individuell. „Die Symptome bei Johannes konnten deutlich gelindert werden, auch wenn er noch nicht komplett beschwerdefrei ist“, so Osebold. „Er wird Mittwochvormittag einen Belastungstest bestreiten, der zeigen wird, ob es bei ihm für einen Kurzeinsatz reicht.“ Kristoffer Andersen hat unterdessen das Lauftraining wieder aufgenommen. Eventuell kann er in der nächsten Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

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