Wieder Abwehrchaos - CFC macht es Köln leicht

Viel vorgenommen, nichts erreicht. Statt mit Punkten kommt der CFC mit leeren Händen aus Köln zurück. Das Unheil begann gleich nach dem Anpfiff.

Ein alter Kölner Spruch lautet: "Es kommt wie es kommt und ist noch immer gut gegangen". Ob für den Chemnitzer FC in dieser Drittliga-Saison aus sportlicher Sicht jedoch noch irgendetwas gut wird, muss allerdings sehr stark bezweifelt werden. Denn beim Gastspiel des Teams von Cheftrainer David Bergner am Mittwoch lieferten die Himmelblauen am Rheinufer eine Vorstellung ab, die wenig Grund zur Hoffnung gibt. Sie verloren bei Fortuna Köln vor 1.883 Zuschauern 0:3 (0:3). Damit schwindet die Hoffnung auf den Klassenerhalt weiter. Insbesondere in der ersten Halbzeit schwamm der CFC in der Abwehr wieder einmal bedenklich. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt jetzt acht Punkte.

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Foto: Kummer/Picture Point

Für den erneut an der Schulter verletzten Marcus Hoffmann rückte Tom Scheffel in die Innenverteidigung, Daniel Frahn stürmte nach seiner Gelbsperre wieder an der Seiten von Myroslav Slavov.

Immerhin zeigte das Thermometer im Kölner Südstadion zum Anpfiff 7 Grad Celsius, doch die Chemnitzer schienen zu Beginn gedanklich noch völlig unterkühlt. Es waren gerade einmal 27 Sekunden gespielt, als Daniel Keita-Ruel mit einem sehenswerten Treffer in den oberen rechten Winkel die For- tunen 1:0 in Front brachte. Chemnitz taumelte nach dem Tiefschlag nur kurz und versuchte dann, System in das eigene Angriffsspiel zu bringen. Eine Viertelstunde war gespielt, als Marc Endres im Anschluss an eine Ecke von Julius Reinhardt über den Querbalken des Kölner Tores köpfte. Doch zwingend war es nicht, was die Sachsen auf den Rasen zauberten. Dann ruckte plötzlich Köln wieder an und hatte scheinbar keine Mühe, CFC-Torhüter Kevin Tittel zum zweiten Mal zu überwinden. Erneut war es Keita-Ruel, der das Spielgerät unbedrängt über die Linie drücken konnte. Brav und bieder verrichtete der CFC in der Folge seine Arbeit. Dies ermutigte die Gastgeber nach einer reichlichen halben Stunde, das nächste Mal dazwischenzufunken. Okan Kurt durfte mit dem Ball in der Chemnitzer Hälfte machen, was er wollte, sich den Ball dann doch noch in Ruhe zurechtlegen und schließlich zum 3:0 einnetzen. Das der Kölner Torhüter Tim Boss zur Pause doch noch einen Arbeitsnachweis erbringen musste, war einem Kopfball von Daniel Frahn zu verdanken.

Der zweite Durchgang begann weniger spektakulär. Fortuna sah mit der klaren Führung im Rücken zunächst keinen Grund, die Partie im Hochgeschwindigkeitstempo zu absolvieren. Chemnitz mühte sich, ohne dabei für Gefahr zu sorgen. In der 58. Minute zog Reinhardt einmal ab, doch der Torwart musste sich kaum strecken, um dieses Geschoss zu entschärfen. Immerhin standen die Chemnitzer nun etwas besser, als in der ersten Hälfte, doch es fehlte den Aktionen die erforderliche Präzision. Zwar bediente der mittlerweile eingewechselte Okan Aydin in der 68. Minute seinen Teamkollegen Myroslav Slavov mustergültig, doch der konnten den guten Ball nicht verwerten. Die Kölner setzten hingegen immer wieder Nadelstiche, hatten aber offenbar ihren Torhunger zum Glück für den CFC bereits gestillt. Während die Kölner Fans wenige Minuten vor dem Abpfiff lautstark von der 2. Liga sangen, wird man im Chemnitzer Lager wohl bald den Sound der Regionalliga anstimmen müssen.

Statistik

Chemnitzer FC: Tittel - Dartsch, Endres, Scheffel, Sumusalo - Baumgart (66. Aydin) , Reinhardt, Grote (85. Bachmann) , Hansch (85. Thiele) - Slavov, Frahn.

Köln: Boss- Ernst, Kyere, Kurt, Menz - Pazurek, Brandenburger- Scheu (69. Kessel) , Dahmani (75. Bröker), Ferrona- Pulido (83. Ceylan)- Keita-Ruel.

Schiedsrichter: Bokop (Vechta).

Zuschauer: 1883.

Tore: 1:0 Keita-Ruel (1.) , 2:0 Keita-Ruel (17.), 3:0 Kurt (31.)


Quelle: www.freiepresse.de