Fortuna Köln : Belohnung für Youngster Jannik Schneider



Am Sonntag empfängt Fortuna Köln im Südstadion den Halleschen FC.
Innenverteidiger Janni Schneider darf auf den nächsten Einsatz hoffen.
Köln -
Am Mittwochabend schaute die Drittlliga-Fußballmannschaft des SC Fortuna Köln das Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals zwischen dem FC Bayern und Benfica Lissabon gemeinsam - als eine Einheit. So, wie sie sich beim jüngsten 1:0-Erfolg in Mainz erstmals seit vielen Wochen wieder präsentiert hatte. "Kämpferisch haben wir da wieder unser volles Potenzial ausgeschöpft. Spielerisch war es sicher kein guter Auftritt. Aber das hatte wohl mit der Drucksituation zu tun", sagt Fortuna-Trainer Uwe Koschinat, der sein Team im Abstiegskampf trotz 43 Punkten noch nicht gänzlich in Sicherheit sieht: "Zwei oder drei Zähler würden uns sicher noch gut tun, um alle Eventualitäten auszuschließen."

Die Chance dazu bietet sich am Sonntag (14 Uhr, Südstadion) im Heimspiel gegen den Halleschen FC. Gegen die Abstiegssorgen des Ostklubs sind die Kölner Probleme ein Klacks. Beim HFC wurde nach sieben sieglosen Partien und zuletzt drei Pleiten in Serie die Notbremse gezogen. Der Klub versetzte Trainer Stefan Böger in die sportliche Leitung und installierte Rico Schmitt als neuen Coach, der eigentlich erst im Sommer kommen sollte. "Das setzt sicher neue Reizpunkte in der Mannschaft und macht sie ein Stück weit unberechenbarer", mutmaßt Koschinat.

Die Ursachen des Leistungseinbruchs seines Teams scheinen relativ offensichtlich. Als der Vorsprung auf die Abstiegsränge schon vor Wochen extrem komfortabel war, beschäftigten sich viele Spieler wohl eher mit der eigenen Zukunft, als mit der des Vereins. "Und dann gerade im Kopf wieder auf »scharf« zu stellen, ist extrem schwierig", so Koschinat. "Am Sonntag gegen Halle dürfen wir auf keinen Fall in dieses Denken zurückfallen."

Als Gewinner der vergangenen Wochen darf sich Jannik Schneider fühlen. Der 20 Jahre alte Innenverteidiger gab in Mainz sein Drittliga-Debüt für die Fortuna und konnte 70 Minuten lang überzeugen - ehe er nach einem Schlag auf die Hüfte ausgewechselt werden musste. "Jannik war nach den vielen Fehlern, die wir zuletzt im Abwehrzentrum gemacht haben, einfach mal an der Reihe. Das Spiel war vielleicht so etwas wie die Chance seines Lebens", sagt Koschinat. "Und er hat sie genutzt. Er hat der Defensive die Stabilität zurückgebracht." Sollte Schneider sich rechtzeitig von seiner Blessur erholen, dann habe er sich laut Trainer auch eine zweite Chance verdient: "Ich wüsste nicht, was dann dagegensprechen sollte."

Neben dem Gewinner gibt es auch einen Verlierer: Cedric Mimbala. Der Winter-Neuzugang spielte zuletzt gar keine Rolle mehr. "Ich habe ein langes Gespräch mit ihm geführt. Nach den letzten Einheiten sehe ich ihn auf einem guten Weg." (ksta)