Fortuna Köln deklassiert Hansa Rostock



Mit einer bärenstarken Leistung rückt die Elf von Uwe Koschinat zumindest an die Aufstiegsränge heran. Der Trainer war nach dem Kantersieg gegen Rostock voll des Lobes für sein Team.

Das Feuerwerk, das am Freitagabend kurz vor 19 Uhr den Himmel der Kölner Südstadt erhellte, nahm der SC Fortuna als Anlass für die folgenden 90 Minuten gegen den FC Hansa Rostock. Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat überrannte den ehemaligen Bundesligisten gerade in der ersten halben Stunde förmlich und gewann verdient 5:1 (3:1). Damit rückten die Kölner zumindest über Nacht sehr nah an die Aufstiegsränge. „Kompliment an viele Spieler, die zum richtigen Zeitpunkt ihr maximales Leistungsvermögen abrufen konnten“, analysierte Koschinat nüchtern.

Julius Biada eröffnete das Fortuna-Festival zum Jahres-Auftakt nach einer Viertelstunde. Kristoffer Andersen flankte von der rechten Seite mustergültig auf den zweiten Pfosten, wo Biada nur noch den Kopf hinhalten musste. Der Stadionsprecher hatte den Torschützen noch nicht komplett verkündet, da führten die Kölner schon 2:0. Nach einem Rostocker Ballverlust schaltete Hamdi Dahmani blitzartig und setzte Marco Königs in Szene.

Fortunas Torjäger blieb vor dem ehemaligen Kölner Nachwuchskeeper Marcel Schuhen überlegt und schob ein (16.). Mit deutlich mehr Wucht traf Königs nur fünf Minuten später zum 3:0 - per Strafstoß, von Dahmani herausgeholt und vom Champions-League-erfahrenen Schiedsrichter Wolfgang Stark gepfiffen. Drei Tore in fünf Minuten, ein brutal effektiver und zielstrebiger Auftritt der Gastgeber.

Dreierkette überrascht Rostock

Rostock hatte zudem große Probleme mit Fortunas Formation. Trainer Koschinat hatte überraschend eine Dreierkette aufgeboten und so das System des Gegners gespiegelt. „Ich habe die Mannschaft darüber lange im Unklaren gelassen, und das hat in der Nachbetrachtung natürlich gut funktioniert“, so der Coach. „Denn das hat einige Spieler nochmal wachgerüttelt, sie mussten etwas umdenken.“

Für leichte Verstimmungen auf Kölner Seite sorgte kurz vor der Halbzeit im bitterkalten Südstadion ein Stellungsfehler von Daniel Flottmann, der einen Rostocker Konter erst unterschätze und ihn dann kurz vor dem Strafraum per Foul stoppte. Tobias Jänicke traf per Freistoß zum Anschluss (44.). Doch der FC Hansa erstickte seinen Aufschwung postwendend selbst - nach dem Halbzeitpfiff sah Marco Kofler nach einer Diskussion mit Schiedsrichter Stark die Gelb-Rote Karte.

Fortuna übersteht kurze Drangphase

Zur zweiten Hälfte drehte Rostock zwar noch einmal kurz auf, doch die Kölner überstanden das letzte Aufbäumen im einsetzenden Schneeregen mit etwas Glück schadlos. Auf der anderen Seite ging der Fortuna kurzzeitig die Effektivität der ersten Halbzeit verloren. Andersen, Königs und Dahmani vergaben mehrere Großchancen auf die vorzeitige Entscheidung. Die blieb deshalb dem eingewechselten Cauly Oliveira Souza vorbehalten: In der 72. Minute veredelte der Brasilianer einen der unzählen Konter zum 4:1. Gegen dann willenlose Rostocker machte Oliveira Souza wenig später seinen Doppelpack und den 5:1-Endstand perfekt (83.). „Es hat richtig Spaß gemacht, so kann es gerne weitergehen“, sagte der 20-Jährige.

„Das war absolut verdient, wir haben richtig stark gespielt“, meinte der überragende Boné Uaferro, der in 90 Minuten gefühlt keinen Zweikampf verlor. "Besser hätte der Start ins Jahr 2016 nicht sein können."

SC Fortuna Köln: Poggenborg - Flottmann, Hörnig, Uaferro - Bender, Schröder, Dahmani, Andersen, Fink (46. Kwame) - Biada (62. Oliveira Souza), Königs. Zuschauer: 3289. Tore: 1:0 Biada (15.), 2:0 Königs (16.), 3:0 Königs (20., Foulelfmeter), 3:1 Jänicke (44.), 4:1 Oliveira Souza (72.), 5:1 Oliveira Souza (83.). Gelb-Rote Karte: Kofler (45.).

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