Erster Saisonsieg für die Fortuna 3:0 Sieg zu Hause gegen Energie Cottbus

Das fehlende Matchglück hatte Uwe Koschinat im Verlaufe der bisherigen drei Saisonspiele beklagt. Am Freitagabend lief die 44. Minute der Heimpartie gegen Cottbus. Energie-Stürmer Sven Michel schoss aus der Drehung im gegnerischen Strafraum den Ball vehement an die Unterkante der Latte. Kein Tor. Es war vielleicht die Schlüsselszene des Spiels. Es wäre der Ausgleich zum 1:1 gewesen. „Dann hätte das Spiel wahrscheinlich einen komplett anderen Verlauf genommen“, räumte der Trainer ein. Der Fußballgott hatte aber ein Einsehen mit der Fortuna und bescherte den kampfstarken Südstädtern vor 2.256 Zuschauern den ersten Dreier der noch jungen Drittliga-Saison.
„In der Defensive war das eine überragende Leistung. Cottbus hatte nur eine Chance bei dem Lattentreffer. Wir haben letztes Jahr 13mal zu Null gespielt. Das muss diese Saison wieder unser Ziel sein. Tore machen wir immer. Sieben Tore in vier Spielen sind sehr gut. Darauf kann man aufbauen“, freute sich ein langsam wieder zu alter Glanzform findender Kristoffer Andersen, dessen Treffer in der 86. Minute zum 3:0-Endstand nach feiner Einzelleistung alleine schon das Eintrittsgeld wert war. „Das war intuitiv. Ich habe den Ball genommen, habe das Loch gesehen und ich konnte mit dem Außenrist schießen. Das war perfekt“, schilderte der Mittelfeldspieler seine sehenswerte Aktion. Nur acht Minuten zuvor war das 2:0 gefallen. Nach einem Freistoß von Markus Pazurek, der im Übrigen in jeder Hälfte einmal unglücklich am glänzend abwehrenden Cottbus-Keeper Lück scheiterte, köpfte Florian Hörnig den Ball in Richtung kurzer Pfosten ins Netz. „Der Dreier heute war überlebenswichtig. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben aber das frühe Tor gemacht. Mit dem zweiten und dritten Treffer ist die Last der letzten Wochen ein bisschen von uns abgefallen. Wir haben gemerkt, wir können es noch. Das darf aber nur ein Anfang sein“, erhob der Innenverteidiger mahnend den Zeigefinger.

Das Ganze auf den Weg gebracht hatte Julius Biada. Der immer treffsicher werdende Angreifer hatte nach Vorarbeit von Johannes Rahn gleich die erste Chance mit einem Flachschuss in die lange Ecke zum 1:0 (11.) genutzt. Rahn war nur einer von gleich fünf Neuen in der Startelf der Fortuna. Neben dem Torjäger der Vorsaison kamen Dennis Engelman, Florian Hörnig, besagter Biada und Michael Kessel in die Anfangsformation. Der gesperrte Tobias Fink sowie Daniel Flottmann, Hamdi Dahmani, Oliver Schröder und Lars Bender rotierten raus. Zögerlich begannen die Kölner im Südstadion, sie kamen kaum in Fahrt, trauten sich nicht recht, doch das frühe Tor machte Mut. „Das hat der Mannschaft enorm geholfen“, befand Koschinat. Danach ging es auch sichtbar schneller und direkter nach vorne. Nach dem Wechsel hatte die Fortuna dann noch einmal für 20 Minuten eine schlechte Phase, als es den Hausherren kaum glückte sich wirkungsvoll zu befreien. Doch die beiden erwähnten Tore lösten die Blockade. „Dann haben wir gefällig kombiniert. Den Gegner weg vom Tor gehalten. Das war wieder das Niveau, das ich mir erwünsche und das auch dazu führen wird, dass wir nicht bei unseren vier Punkten hängen bleiben. Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns“, sagte Uwe Koschinat, der seinen befreundeten Trainerkollegen Stefan Kramer nicht nur wegen der Niederlage aufbauen musste. „Wir sind eine durchschnittliche Drittliga-Mannschaft. Wenn wir nicht ans Limit kommen, und nicht die Dinge abrufen, die uns ausmachen, dann verlieren wir. Nach einer 0:3-Niederlage zehn Stunden im Bus zu sitzen, das können Sie sich vielleicht vorstellen, ist nicht das allerspannendste auf der Welt.“

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