Bender bringt den Dreier auf den Weg
Zehn furiose Kölner schlagen Großaspach

Trotz knapp 50-minütiger Überzahl hat es die SG Sonnenhof Großaspach nicht geschafft, vor heimischem Publikum gegen Fortuna Köln zu punkten (2:3). Zehn Gäste produzierten nach einer über weite Strecken müden Partie in der letzten halben Stunde drei Treffer, während den Hausherren nur zwei Antworten gelangen. Die SGS blieb mit der Niederlage im Tabellenmittelfeld stecken, die Domstädter dagegen bleiben der Spitzengruppe erhalten.

Oliver Zapel, Trainer der SG Sonnenhof, musste gegenüber dem 1:2 in Lotte zweimal wechseln: Schiek fehlte Gelb-Rot-gesperrt, bei Sohm reichte es wegen einer Gehirnerschütterung nur für einen Platz auf der Bank. Landeka und Krause sprangen ein.

Fortunas Trainer Uwe Koschinat war mit der Leistung seiner Mannschaft beim jüngsten 0:2 gegen Rostock überhaupt nicht einverstanden - und drehte daher kräftig an der Personalschraube: Boss hütete anstelle von Poggenborg das Tor, Engelman, Röcker, Bender und Koruk durften zudem von Beginn an ran. Flottmann, Kwame, Alibaz und Brasnic fielen aus der ersten Elf.

Die Tormaschine stockt

Zuhause ließ es die SG Sonnenhof in der bisherigen Spielzeit gerne krachen: In vier Heimspielen produzierte die SGS zehn Treffer - so viele wie kein anderer Drittligist. Gegen Köln klappten die Hausherren ihr Visier allerdings zunächst nicht hoch, sondern legten Wert darauf, defensiv gut zu stehen.

Zumindest dieser Plan ging auf, auch, weil die Fortuna einen ähnlichen verfolgte. Daher entwickelte sich eine Begegnung, in der die beiden Mannschaften nicht das notwendige Risiko eingingen, um den Gegner ernsthaft zu gefährden. Röser (9.) und Lorch (13.), die ihr Ziel verfehlten, verbuchten für die Gastgeber lediglich Halbchancen.

Das kreative Zentrum blieb auf beiden Seiten blass, Überraschungsmomente hatten enormen Seltenheitswert. Einen solchen initiierte Röser, der sich im Strafraum durchsetzte und Hägele bediente. Doch dieser zögerte zu lange, verpasste den richtigen Moment des Abschlusses und wurde ausgebremst (30.). Dann erwies Kölns Uaferro seiner Mannschaft einen Bärendienst, flog nach einem unnötigen Schubser mit glatt Rot vom Platz (37.). Großaspach schaltete einen Gang hoch, kam aber auch in Überzahl zu keiner echten Torchance in den ersten 45 Minuten.

Plötzlich klingelt's

Die numerische Unterlegenheit war den Domstädtern nach Wiederanpfiff nicht anzumerken. Köln spielte zeitweise sogar frech mit, ohne aber die Abwehrarbeit zu vernachlässigen. Ihre Chance suchten die Gäste logischerweise auch bei Standards - mit Erfolg: Nach einem Eckstoß stand Bender goldrichtig und drückte die Kugel zum 1:0 über die Linie (65.).

Mit der Führung der Fortuna nahm die bis zu diesem Zeitpunkt überwiegend lahme Begegnung Fahrt auf. Denn die SGS musste mehr riskieren, drängte auf den Ausgleich - und schlug bald zu: Jüllich bekam im Strafraum das Leder zugespielt und schloss die Kombination optimal ab - 1:1 (71.).

Lange währte das Remis allerdings nicht, weil sich Großaspachs Schlussmann Broll einen kapitalen Bock leistete und bei einem Rückpass ein Luftloch schlug. Dahmani bedankte sich und schob locker zur abermaligen Führung ein (73.). Großaspach rannte an, fing sich durch Oliveira Souza aber den dritten Gegentreffer (83.). Aschauers Anschluss in der Schlussminute kam dann zu spät (90.).

Großaspach ist am Freitag in Zwickau zu Gast (20.30 Uhr), Köln empfängt am Samstag den Halleschen FC (14 Uhr).

kicker.de