Fortuna-Kapitän Dahmani „Wir träumen momentan überhaupt nicht“

von Christian Krämer

[Linked Image]

Köln -

Herr Dahmani, der SC Fortuna Köln ist Drittliga-Dritter. Was für ein Gefühl haben Sie beim Blick auf die Tabelle?
Hamdi Dahmani: Ich gucke zwar nicht jeden Tag darauf, aber es ist natürlich toll zu sehen, wo wir stehen. Nicht nach dem ersten Spieltag, sondern nach dem elften.

Die Mannschaft hat viele Höhen mitgenommen, aber auch Rückschläge wie schwere Verletzungen oder eine deutliche Heimpleite erlebt. Ist die Fortuna so gut, wie es die Tabelle gerade aussagt?
Dahmani: Man sagt ja, dass man nach den ersten zehn Spieltagen ein kleines Zwischenfazit ziehen kann. Und ich denke: Wir stehen zurecht auf Platz drei. Dazu hatten die anderen Topteams, Magdeburg und Paderborn, noch nicht solche Rückschläge wie wir. Und dennoch sind wir Dritter.

Glauben Sie, dass Sie die Position noch eine Weile halten können?
Dahmani: Ich bin fest davon überzeugt, auch wenn die Liga brutal hart ist. Wir brauchen uns mittlerweile vor keinem Gegner mehr zu verstecken. Darin liegt natürlich auch die Gefahr, die Lage zu unterschätzen. Aber das tun wir bislang nicht, darum sehe ich uns jetzt noch ein bisschen länger als eine Woche da oben.

[Linked Image]

Vielleicht sogar bis Ende Mai?
Dahmani: Das Wichtigste ist weiter erstmal der Klassenerhalt. In den letzten Jahren brauchte man dafür deutlich mehr als 40 Punkte, diese Saison wird es vielleicht etwas weniger sein. Diese erste Hürde wollen wir erst einmal nehmen, dann schauen wir weiter. Ich finde gut, dass wir momentan überhaupt nicht träumen, sondern einfach nur unseren Job erledigen. Wir betrachten jedes Spiel einzeln und wollen die drei Punkte. Das macht uns heiß und nicht das, was vielleicht im Mai ist.

Am Freitag gastiert Erfurt im Südstadion (19 Uhr). Wenn man in der bisherigen Saison einen Schönheitsfehler finden möchte, dann die letzten beiden Heimspiele mit nur einem Punkt.
Dahmani: Wir wollen wieder so auftreten, wie in den ersten Heimspielen. Rausgehen und ein Feuerwerk abfakeln, hinten dichthalten und vorne viele Chancen kreieren. Nach dem Trainerwechsel ist Erfurt ein komplett unberechenbares Team, manchmal hat es ja einen Effekt für einzelne Spieler. Da müssen wir aufpassen.

Um Sie gab es im Sommer Gerüchte wegen des Interesses des tunesischen Spitzenvereins Club Africain Tunis. Wie konkret wurde der Kontakt?
Dahmani: Der Präsident des Vereins hatte Probleme, es ging um fehlendes Geld. Deshalb kam es zu keinen Verhandlungen, er hatte nicht die Möglichkeiten dazu. Denn es wäre auch eine Ablöse fällig geworden. Sie hätten sich irgendwann an Fortuna wenden müssen, das haben sie nicht gemacht, darum blieb es nur bei einem losen Kontakt. Das Interesse hat mich geehrt, aber ich habe mich nicht verrückt machen lassen. Letztlich hat es in dem Klub auch nicht gestimmt, deshalb bin ich froh, dass es nicht geklappt hat. Für mich ist das Thema aktuell abgehakt.

– Quelle: https://www.ksta.de/28575740 ©2017